Gaulspitze - Die einsame und grasige Wilde in der Gunggl

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen

Das Naturparkhaus in Ginzling im Sommer.
Die Maxhütte
Ginzling mit Dristner (links) und Gaul (rechts)
Blick auf die Zsigmondyspitze aus der Gunggl
Die Gaulspitze im Herbstlicht
Gipfelbuch
Gunggl talauswärts

Die Tour

Von Ginzling über Gungglalm und Maxhütte auf die Gaulspitze und zurück nach Ginzling

Wer die Einsamkeit sucht, der wird mit der Besteigung der Gaulspitze seine Freude haben. Das Gunggltal ist eines der ganz wenigen bewirtschafteten Täler Tirols, das nicht mit einem motorisierten Fahrzeug erreichbar ist. Trotz dieser Tatsache findet man in dem Hochtal einen kleinen Fuhrpark, welcher der Bewirtschaftung der Almen und Hütte dient. Der Weg in die Gunggl führt über einen gut ausgebauten, einfachen aber steilen und teils steinigen Wanderweg. Der Anstieg auf die Gaulspitze verlangt einen guten Orientierungssinn, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit auf den steilen Grashängen. Bei Nässe oder Schnee wird von der Tour wegen der dann sehr großen Absturzgefahr dringend abgeraten!

Autorentipp

Wer Einsamkeit sucht ist hier richtig!

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1405 hm
Abstieg
1405 hm
Tiefster Punkt 980 m
Höchster Punkt Gaulspitze
2411 m
Dauer
7:30 h
Strecke
10,3 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Naturparkhaus Ginzling

Ziel

Naturparkhaus Ginzling

Weg

Wir starten direkt in Ginzling bei der Bushaltestelle vor dem Naturparkhaus. Entweder bummeln wir gemächlich über die Asphaltstraße taleinwärts, bis wir nach 800 m bei einem Hinweisschild auf den Weg Nr. 522 abzweigen. Wer die Straße meiden möchte, kann auf den Ginzlinger Rundwanderweg einbiegen, der direkt hinter dem Naturparkhaus beginnt. Er verläuft kurz auf der kleinen Straße ins Floitental und zweigt bei der „Bergstation“ des kleinen Schleppliftes in Gehrichtung rechts ab und schlängelt sich durch den verzaubert anmutenden Fichtenblockwald. Ohne großen Höhenverlust mündet der Weg dann in den Wanderweg hinauf zur Maxhütte. Nach ein paar Metern auf der Forststraße taucht man in ein Meer aus Fichten ein, das uns nicht mehr freigeben wird, bis wir die Höhenstufe überwunden haben, die den Talboden vom Hochtal trennt.

Der anfangs flache Weg wird bald von einem steilen, mit Steinen gepflasterten Weg abgelöst. Dieser Abschnitt gleicht einer alten Römerstraße, die sich über teils haarnadelähnliche Kurven nach oben schlängelt. Die Stille des Waldes ist unser stetiger Begleiter, bis das friedliche Grün von einer steil aufragenden Felsplatte unterbrochen wird. Diese queren wir über den gut abgesicherten Weg, auf dem wir ein paar Windungen später das Rauschen des wilden Gungglbaches vernehmen, der tief unter uns durch die sog. Teufelsmühle zischt. Allmählich lichtet sich der Wald und es eröffnet sich ein wahres Kleinod der Glückseligkeit: Üppige felsdurchsetzte Almwiesen, die bis in die Gipfelregionen als Gamswiesen vordringen. Wir lassen die Gungglalm mit der Maxhütte links liegen um nach 200 m auf die schwer zu erkennende Abzweigung (1.470 m) nach links zu treffen. Der mit roten Punkten markierte Weg führt über schwach ausgeprägte Steigspuren der vor uns liegenden Lawinenschneise steil bergauf. Man steigt stetig nach oben, ab und an sind Markierungen ersichtlich. Man hält sich grob an die Grenze zwischen dem Jungwald und der offenen Wiese auf der linken Seite der Schneise. Die kleinen Bäumchen gehen später in einen Waldsaum über. Ab hier hält man sich wiederrum an den linken Waldrand und steigt steil über nun wieder gut sichtbare Steigspuren empor, immer die Felswand am Ende der Schneise im Blick. Auf einer Höhe von ca. 1.600 m, an der Stelle wo ein kleiner Bachlauf zu Tage tritt und mit dem linken Waldrand zusammenläuft, muss man scharf rechts abbiegen. An dieser Stelle wird die enge Rinne fast waagrecht zum rechten Waldrand gequert. Wir werden nun wieder von eindeutigen Steigspuren aufgenommen, die uns durch den steilen Wald führen.

In diesem wildromantischen Ambiente fühlt man sich fast als Entdecker der ersten Stunde. Auf Schritt und Tritt glaubt man eine der ersten Personen zu sein, die hier ihren Fuß in die Landschaft setzt. In der Tat wird dieser Berg sehr selten auf Schusters Rappen besucht. Lediglich die Jäger der Region sind mit dem Weg gut vertraut. Wir steigen weiter steil bergan und konzentrieren uns auf den Weg, bis wir bei ca. 2.000 m aus dem Wald heraus kommen. Nun geht es weiter auf steilem, teils ausgesetztem Wiesengelände. Wir passieren eine verfallene Steinhütte (2.080 m), um anschließend nach links zu queren. Nach einigen Serpentinen leiten uns die Steigspuren wieder nach rechts auf den Rücken und in einem steilen Finale auf den höchsten Punkt. Am Gipfel sticht uns im Süden der Ochsner ins Auge, auf der anderen Talseite steht der Tristner als grüner abweisender Wächter hoch über Ginzling. Im Hintergrund leuchten die weißen Spitzen der hohen 3000er der Zillertaler Alpen. Gegenüber legt sich das Federbettkees wie eine flauschige Decke über den Nordosthang des Hohen Rifflers. Voll beladen mit diesen Eindrücken begeben wir uns beim Abstieg mit großer Achtsamkeit zurück in den Talboden der Gunggl.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

An- und Rückreise ab Mayrhofen über Ginzling:

Die Linie 4102 Mayrhofen - Ginzling verkehrt von Anfang Juni bis Anfang Oktober in beide Richtungen. Außerhalb dieser Zeiten gilt der Busfahrplan der Nebensaison.

Anfahrt

Auf der Inntalautobahn bis Anschlussstelle Wiesing. Danach bis Ginzling.

Parken

Kostenloser Parkplatz am Naturparkhaus

Weitere Informationen

Ein Besuch des Naturparkhauses und der Ausstellung Gletscher.Welten ist sehr zu empfehlen.

Ausrüstung

Wanderschuhe sehr empfehlenswert

Sicherheitshinweise

Steiler Gipfelaufbau, steile Wiesen, bei Nässe und Schnee wird von der Tour dringend abgeraten, schwierige Wegfindung - teilweise weglos

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