03 - Station: Keltisches Stadttor an der Schleuse in Kelheim-Gronsdorf

keltisches Stadttor an der Schleuse in Kelheim-Grondsorf
am keltischen Stadttor an der Schleuse in Kelheim-Grondsorf
hintere Ansicht des keltischen Stadttores an der Schleuse in Kelheim-Gronsdorf
Kinderaktion am keltischen Stadttor an der Schleuse in Kelheim-Gronsdorf
archäologische Wanderung am keltischen Stadttor in Kelheim-Gronsdorf
Mauerausschnitt des keltischen Stadttores an der Schleuse in Kelheim-Gronsdorf
keltisches Stadttor an der Schleuse in Kelheim-Gronsdorf
Winter am keltischen Stadttor an der Schleuse in Kelheim-Gronsdorf

Beschreibung

Die Rekonstruktion des keltischen Stadttores an der Schleuse in Kelheim-Gronsdorf basiert auf den Ergebnissen archäologischer Ausgrabungen an der äußeren Stadtmauer in den Jahren 1964 bis 1972. Da sämtliche organischen Bestandteile der Keltenmauer im Laufe der Zeit vergangen sind, lässt sich über das Aussehen mancher Details, wie z. B. Höhe des hölzernen Überganges, nur spekulieren. Da sich das Aussehen der Türen nicht rekonstruieren lässt, wurde auf den Nachbau verzichtet und lediglich die Architektur des Torbaus visualisiert.

Eingang in eine 2100 Jahre alte Stadt?
In der Spätlatènezeit (ca. 160-50 v. Chr.) lebten im Stadtgebiet von Kelheim und der näheren Umgebung keltische Stämme. Der antike Geograf Klaudios Ptolemaios (85-160 n. Chr.) überliefert in seiner „Geographikè Hyphégesis“ den Namen Alkimoennis für ein spätkeltisches Oppidum des 1. und 2. vorchristlichen Jahrhunderts, bei dem es sich wohl um Kelheim handelt. Das Oppidum hatte eine Innenfläche von 650 Hektar, das durch den Zusammenfluss von Altmühl und Donau und mit Hilfe mehrerer Kilometer langen, teilweise mehrfach erneuerten Mauern geschützt war. Alle Mauern errichtete man in der so genannten Pfostenschlitztechnik. Solche Mauern dienten nicht nur zum Schutz der Bevölkerung, sie unterstrichen auch das Ansehen der Bewohner jener Städte.

Der Aufbau des Oppidums bei Kelheim
Die äußere Mauer des Oppidums erstreckt sich über eine Länge von über drei Kilometern und wurde im Laufe der Besiedlung drei Mal erneuert. Drei Zangentore waren die einzigen Zugänge durch diese Außenmauer. In den ersten beiden Bauphasen endete der äußere Wall im Norden an der Altmühl. Die Errichtung des Altmühlwalles erfolgte erst in der letzten Siedlungsphase. Diese Mauer entlang des Flusses war etwa 3,9 Kilometer lang.

Der Wall der inneren Stadtmauer ist 930 Meter lang. Der Mauer waren ein zwei Meter tiefer und sieben Meter breiter Sohlgraben und eine bis zu fünf Meter breite Berme vorgelagert. Zwei Zangentore ermöglichten den Zugang zum Michelsberg. Diese Mauer wurde einmal durchgehend neu gebaut. Vor der Mauerfront des inneren Walles konnte das Schädeldach eines 50- bis 60-jährigen Mannes ausgegraben werden. Er wurde einst durch einen Schwerthieb auf den Hinterkopf getötet. Möglicherweise handelt es sich um ein Bauopfer.

Alkimoennis als bedeutender Wirtschafts- und Handelsstandort in der Keltenzeit
Die Bedeutung Alkimoennis mit seinen Rohstoffquellen Holz und Raseneisenerz lag sicherlich auch in der verkehrsgünstigen Lage zwischen den keltischen Städten wie Manching, Berching-Pollanten und den weiter donauabwärts gelegenen Siedlungen Regensburg (Radaspona), Straubing und Passau (Boiodurum). Handel und Verkehr auf den Wasserwegen Altmühl und Donau spielten für die Kelheimer Siedlung wohl eine außerordentlich große Rolle.

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