Wallfahrtskirche St. Laurenzius und Mariä Himmelfahrt in Fridritt

Beschreibung

Eine erste Marien-Kapelle gab es in Fridritt vermutlich schon im ausgehenden 13. Jahrhundert; Zeugnis davon legt eine frühgotische, steinerne Sakramentsnische in der Nordwand der Turmkapelle ab. Aus der Zeit um 1360 stammt auch das frühgotische Gnadenbild. Im Jahre 1599 erging an den zuständigen Abt von Bildhausen die Aufforderung, die baufällige Kapelle zu erneuern; dabei erhielt die Turmhaube ihre heutige Gestalt. Im 30-jährigen Krieg wurde die Kapelle zerstört, die Wallfahrt erlosch. Doch schon bald zogen – angelockt durch Wunderberichte – wieder mehr Gläubige in das kleine Dorf. So erzählte man 1654, dass an den Vorabenden von Marienfesten häufig ein Seufzen und Wehklagen sowie das Läuten von Messglöckchen und „Getummel" in der Kapelle zu hören seien, ohne dass man eine natürliche Erklärung dafür finden könne. Berichte über Erscheinungen und Heilungen aus den Jahren 1656/57 ließen den Pilgerstrom zusätzlich anschwellen. Der Abt von Bildhausen stellte daraufhin mit Erlaubnis des Würzburger Fürstbischofs die „frühere Andacht" wieder her, die zerstörte Kapelle wurde 1663 wiederaufgebaut und die Wallfahrt nahm weiteren Aufschwung. Im 17. und 18. Jahrhundert kam zum Hauptfest Mariä Geburt eine stattliche Prozession von Bad Neustadt über Bildhausen nach Fridritt. Zuweilen mussten bis zu sechs Mönche die seelsorgliche Betreuung der Wallfahrer übernehmen. 1728 reichte das mittlerweile baufällige Kirchlein für die großen Pilgerscharen nicht mehr aus. Deshalb riss Baumeister Johann Georg Tantzner aus Ebern 1734 den alten Bau bis auf den Turm ab und errichtete einen Barockbau, der 1742 auf den Namen „Mariä Himmelfahrt und St. Laurentius" geweiht wurde. Doch bereits 1769 stellten sich erste Bauschäden ein, 1775 drohte gar der Turm einzustürzen. Damit einher ging der Niedergang der Wallfahrt, der sich bereits 1739 angekündigt hatte, als die Bildhäuser Mönche die Wallfahrts-Seelsorge einstellten. Nach Auflösung des Klosters Maria Bildhausen im Jahre 1803 kamen nur noch Prozessionen aus den umliegenden Orten. Nach einem kurzen Wiederaufleben während der beiden Weltkriege galt die Fridritter Wallfahrt um 1960 als erloschen. Der barocke, architektonisch schlichte Saalbau der Fridritter Wallfahrtskirche entfaltet seine Pracht vor allem im Inneren: Die Fresken der Langhausdecke zeigen Hauptereignisse aus dem Leben der Gottesmutter und Szenen aus dem Alten Testament. Die Altäre, noch in den schweren Formen des Spätbarock gearbeitet, wirken mächtig und prunkvoll: Während der vom Bildhäuser Abt Engelbert Klöpfel gestiftete Hochaltar dem Zisterzienser-Heiligen Bernhard von Clairvaux gewidmet ist, steht der rechte Seitenaltar unter dem Thema Berufung. Erklärtes Ziel der Wallfahrer ist jedoch das Fridritter Gnadenbild auf der linken Seite, das in seinen ältesten Teilen bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts zurückgeht.

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