Rosenthal am Rothbühl

Quelle/Autor: FERIENSTRASSEN.INFO

Rosenthal am Rothbühl, Eingang
Rosenthal am Rothbühl
Rosenthal am Rothbühl
Rosenthal am Rothbühl
Rosenthal am Rothbühl, TAC Teekanne
Rosenthal am Rothbühl, Produktionshalle
Rosenthal am Rothbühl, Detail Schmetterlingsdach

Beschreibung

Die Rosenthal-Porzellanfabrik in Selb (1967) ist ein wichtiges Spätwerk Walter Gropius’ und zeugt vom Einfluss des Bauhauses in Bayern. In enger Zusammenarbeit mit dem Bauherren Philip Rosenthal erschuf Gropius einen zukunftsweisenden Industriebau. 

In der kleinen Stadt Selb im bayerischen Fichtelgebirge befindet sich mit der Porzellanfabrik der Rosenthal GmbH eines der wichtigsten Spätwerke des Bauhaus-Begründers Walter Gropius. Er entwarf das moderne Industriegebäude gemeinsam mit seinem US-amerikanischen Architekturbüro The Architects Collaborative (TAC). Eröffnet wurde der eindrucksvolle Bau 1967. Er gilt als wegweisend für die Industriearchitektur der Nachkriegszeit und ist ein seltenes Zeugnis des Bauhauses in Bayern.  

Deutlich spricht der eingeschossige Stahlbetonskelettbau die für Gropius und das Bauhaus typische, moderne Architektursprache: Klare Formen, helle Kuben, hohe Fensterelemente, Flachdächer – das Fabrikgebäude ist funktional und schlicht und hat zugleich eine einladende, offene Wirkung. Gestalterisch sticht besonders das Eingangsportal mit seinem markanten Flügeldach hervor. Im Innenbereich setzte Gropius auf Organisches. So findet sich inmitten der Anlage ein achteckiges Tropenhaus. Unter der Glasdachkonstruktion des „Grünhauses“ stolzierten damals sogar Flamingos umher.

Zur Anlage, die wie eine Skulptur in die Landschaft eingebettet ist, gehört auch ein zweigeschossiges „Feierabendhaus“ zu dem eine Kantine, Tischtennisplatten und Bibliothek gehörten. Die arbeiterfreundliche, fortschrittlich designte Industriestätte ist somit einerseits eine praktische Umsetzung der Idee einer ganzheitlichen, menschlichen Gestaltung der Lebens- und Arbeitswelt, die Gropius in seinem Spätwerk propagierte. Andererseits ist sie das Resultat der engen Kollaboration mit dem Bauherren Philip Rosenthal. Der Sozialdemokrat und Unternehmer Rosenthal arbeitete in der Porzellanproduktion auch mit anderen Architekten, Künstlern und Produktdesignern zusammen und betonte und förderte, wie Gropius, die soziale Funktion von Architektur und Gestaltung.

Der Freundschaft zwischen Gropius und Rosenthal ist auch die Erschaffung der Porzellanserie TAC geschuldet, die seit 1969 als Designklassiker gilt. Außerdem entwarf Gropius für die Rosenthal AG ein Glaswerk im nahegelegenen Amberg. Über die beiden Rosenthal-Gropius-Bauten informiert seit 2018 eine Sonderausstellung im Stadtmuseum Amberg. Die unter Denkmalschutz stehende Fabrik in Selb ist nach wie vor in Betrieb und kann nur von außen besichtigt werden.

Kontakt

Geheimrat-Rosenthal-Straße 71, 95100 Selb, Deutschland
+49 (0)9287 885-0
info@rosenthal.de
selbamberg.de

Öffnungszeiten

Von April bis September immer samstags von 11-16 Uhr geöffnet (Ausstellung). Das Werk selbst ist nur von außen zugänglich.

Aktivitäten in der Umgebung

3238 hm
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283,9 km

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Nächstgelegener Bahnhof der Deutschen Bahn: Selb Nord    

Nächstgelegene Haltestelle ÖPNV (Bus, Straßenbahn o.ä.): direkt bei Rosenthal am Rothbühl

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