Reichenspitze, Kuchelmooskopf und Richterspitze - grandiose Gipfel in den Zillertaler Alpen

Quelle: Alpenverein Innsbruck, Autor: Josef Essl

Ausgangspunkt ist der Parkplatz beim Wirtshaus Bärenbad.
Zumeist über Steige führt der Anstieg hinauf zur Staukrone des Zillergrundspeichers.
Blick hinaus durch den Zillergrund.
Nach gut 1 Stunde ist die Staukrone erreicht.
Einige Minuten geht es durch einen beleuchteten Tunnel.
Schöne Abendstimmung im Talschluss des Zillergrundes.
Die Plauener Hütte grüßt in der Abendsonne herunter.
Wegschilder und eine Tafel weisen den Anstieg zur Plauener Hütte.
Die hohen Berge der Zillertaler Alpen tauchen ins Abendlicht ein.
Beim Anstieg sind bereits Kuchelmooskopf und Reichenspitze erkennbar.
Zahlreiche Gletscherbäche durchströmen das Kuchelmooskar.
Nach gut 2 Stunden Gehzeit ist die Plauener Hütte erreicht.
Die letzten Sonnenstrahlen über dem Zillergrund mit dem Speichersee.
Zeitig am nächsten Morgen beginnt der Anstieg in Richtung Reichenspitze.
Der Kuchelmooskopf erstrahl bereits im Sonnenlicht.
Mit Steigeisen geht es ab ca. 2650 m über ein steiles Firnfeld hinauf zum Kuchelmoosferner.
Das Firnfeld ist steil und in der Früh noch hart. Ein sicheres Steigen deshalb unerlässlich.
Blankeis und Steinschlag sind gleich zu Beginn eine ernste Gefahrenquelle.
Am Kuchelmoosferner.
Der Kuchelmooskopf, unser 2. Gipfelziel an diesem Tag.
In einem Rechtsbogen geht es steil zum Gipfel der Reichenspitze.
Steil ist der letzte Abschnitt bis zur Reichenspitze.
Steil geht es hinauf zum Felsansatz.
Bis zum Gipfel ist es nun nicht mehr weit.
Im Antlitz von Kuchelmooskopf und Wildgerlospitz geht es zum Gipfel.
Am Gipfel der 3.303 m hohen Reichenspitze.
Welch ein Ausblick; dahinter die Gipfelpyramide des Gabler.
Herrlicher Ausblick nach Süden auf ein Gipfelmeer.
Das Auftauen des Permafrostes verlangt einen sicheren Abstieg.
Unser nächstes Ziel ist der Kuchelmooskopf.
Dabei steuert man den markanten Schneesattel an.
Blick zurück zur Reichenspitze.
Große Felsblöcke müssen überklettert werden.
Zwischen den großen Felsblöcken geht es in Richtung Gipfel.
Der Kuchelmooskopf ist erreicht. Links hinten die Reichenspitze.
Der Kuchelmooskopf mit seinem schönen Kreuz. Dahinter die Reichenspitze.
Berggipfel soweit das Auge reicht.
Abstieg im Antlitz der Wildgerlosspitze.
Zurück geht es über den spaltenarmen Kuchelmoosferner.
Zuletzt gilt es noch Blankeisstellen zu meistern.
Blick zurück auf Kuchelmooskopf und Reichenspitze.
Die Richterspitze wird in Angriff genommen.
Bei einem großen Firnfeld, folgt der Einstieg in den Klettersteig.
Obwohl viele Tritte, ist der Klettersteig durchaus ausgesetzt.
Senkrecht führt eine Stelle (Schwierigkeit C) durch die Wand.
Der 2. Abschnitt hinauf zur Gamsscharte ist nur teilweise versichert.
Der Einschnitt der Gamsscharte ist bereits zu sehen.
Durch Felsblöcke geht es der Scharte entgegen.
Junger Steinbock und Steingeiß - zwei interessierte Zuseher.
Die Gamsscharte ist erreicht.
Schöne Kletterei im II. Schwierigkeitsgrad.
Der Gipfel der Richterspitze ist erreicht.
Herrlicher Blick auf die Venedigergruppe.
Kuchelmooskopf, Wildgerlosspitz, Reichenspitze und Gabler
Blick zurück zur Richterspitze (Mitte).
Ein schöner Tag mit tollen Bergerlebnissen geht zu Ende.

Die Tour

Drei unterschiedliche Gipfel an einem Tag mit einer grandiosen Bergkulisse der Zillertaler Alpen. Jeder Gipfel, ob Reichenspitze, Kuchelmooskopf oder Richterspitze haben einen eigenen Charakter und weisen unterschiedliche alpine Herausforderungen auf.

Will man die drei Gipfel von Reichenspitze, Kuchelmooskopf und Richterspitze an einem Tag besteigen, ist eine Übernachtung auf der Plauener unbedingt zu empfehlen. Am 1. Tag erfolgt der Anstieg vom Gh. Bärenbad über den Steig hinauf zur Staukrone des Speichers Zillergrund. Auf der Fahrstraße taleinwärts und anschließend über den Steig 502 zur Plauener Hütte (Übernachtung).

Am 2. Tag werden wir zuerst über den Kuchelmoosferner die Reichenspitze und den Kuchelmooskopf bestiegen. Einen völlig anderen Anstiegscharakter weist hingegen die Richterspitze auf. Denn hier führt der Anstieg zu Beginn über einen Klettersteig (Schwierigkeit B/C) hinauf in Richtung Gamsscharte. Das zweite Drittel zur Gamsscharte ist einfacher und teilweise versichert. Die letzten Meter zur Richterspitze führen über den Gratverlauf im durchaus festen Fels und sind im Schwierigkeitsgrad I+ zu klettern.

Autorentipp

Die hochalpine Tour auf die Reichenspitze und den Kuchelmooskopf sollte man nicht zu spät im Sommer (Anfang/Mitte Juli) unternehmen, da womöglich der steilere Anstieg zum Kuchelmoosferner sowie hinauf zur Reichenspitze dann Blankeis aufweist und auch die Steinschlaggefahr stark zunimmt. Dies ist naturgemäß vom Winter- und vor allem Frühjahrsschnee abhängig. 

Da die Besteigung der Reichenspitze sehr beliebt ist, sollte diese Tour unter der Woche unternommen werden.

Info

Schwierigkeit
I+
35°
schwer
Aufstieg
2650 hm
Abstieg
2650 hm
Tiefster Punkt Gh. Bärenbad
1445 m
Höchster Punkt Reichenspitze
3303 m
Dauer
10:00 h
Strecke
24,5 km

Details

Seillänge 1 x 30 m
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Gh. Bärenbad/Zillergrund/Parkplatz (1450 m)

Ziel

Plauener Hütte (2364 m)

Weg

Tag 1

Vom Gasthof Bärenbad (1450 m) wenige Meter der Straße entlang, zweigen wir rechterhand ab und folgen der Straße ein kurzes Stück hinunter zum ehemaligen Gh. Bärenbad, welches nach einem gewaltigen Murenabgang und Felssturz vor einigen Jahren nicht mehr bewirtschaftet werden darf. Am Haus vorbei, münden wir direkt in den Aufstiegsweg ein und wandern anfangs über ein Feld bis zum Beginn des Waldes. Wir überqueren eine kleines Brücklein und steigen in angenehmer Steilheit durch den nach oben immer schütter werdenden Wald bis zur Straße auf. Hier folgen wir ein kurzes Stück der Straße und passieren die Zillerplattenalm. Im Bereich der Kehre zweigen wir rechterhand ab und folgen dem Steig mitunter etwas steiler hinauf zum Stausee Zillergrund. Unterhalb des Ausflugsgasthofes Adlerhorst vorbei, geht es nun durch den knapp 400 m langen und beleuchteten Tunnel. Nach dem Tunnel führt uns der Anstieg auf der Straße weiter taleinwärts, bis Wegtafeln zur Plauener Hütte weisen. Die Plauener Hütte bereits vor Augen, folgen wir dem Steig durch den mit schönen Zirben bewachsenen „Rinderwald“ und erreichen in weiterer Folge das weitläufige vom Gletscher und seinen Bächen geformte Kar. Während des Aufstieges werden dabei immer wieder die Blicke auf den Kuchelmoosferner hinaufschweifen. In zahlreichen Kehren erreichen wir schließlich die hoch über dem Zillergrund gelegene Plauener Hütte (2364 m).

Tag 2

Zeitig in der Früh folgen wir zu Beginn dem Steig 512 in nordöstlicher Richtung. Auf 2500 m zweigt dieser linkerhand ab. Den Markierungen folgend, erreichen wir über eine Gletschermoräne das Firnbecken am südlichen Rand des Kuchelmoosferner. Das Gelände steilt sich hier auf ca. 30-35° auf und das Firnfeld geht in den Gletscher über. Steigeisen und Pickel sind hier unerlässlich, zumal im oberen Bereich der häufig blanke Gletscher zu queren ist. Hier muss man auch besonders vor Steinschlag achten. In weiterer Folge führt der Anstieg eher rechtshaltend über schön kupiertes und nicht allzu steiles Gletschergelände des Kuchelmoosferner. Haben wir das weitläufige und flache Gletscherbecken erreicht, ziehen wir in einem größeren Rechtsbogen über die immer steiler werdende Westflanke empor. Nach einem steilen Quergang, erreichen wir gletscherfreies bzw. leicht verblocktes Gelände. Dieses überqueren wir mit den Steigeisen, zumal kurz danach wiederum ein Querung direkt am Gratverlauf erfolgt, die mit einem steilen, kurzen Aufschwung endet. Der letzte Abschnitt zum Gipfel ist häufig schnee- und eisfrei, womit man für die letzten Anstiegsmeter die Steigeisen ablegen kann. Über verblocktes Gestein, aufgetautem Permafrost und durchwegs etwas rutschigem Boden, erreichen wir den wunderschönen Gipfel der Reichenspitze (3303 m). Die Aussicht ist grandios, grenzt dieser Gipfel doch auch an den Nationalpark Hohe Tauern an; Großvenediger, Großer Geiger, Dreiherrenspitze usw. sind zum Greifen nahe.

Nach einer ausgiebigen Rast geht es wieder hinunter zum Beginn des Gletschers, wo wir wieder unsere Steigeisen anziehen. Noch die steile Querung und den gletscherfreien Abschnitt kurz überwindend, steigen wir anfangs steil bis kurz oberhalb des Gletscherbeckens ab. Hier wenden wir uns nach rechts und steuern einen ganz markanten Schneesattel zwischen Kuchelmooskopf und Wildgerlos Spitze an. Zuerst sehr flach durch das Becken, geht es zuletzt wenige Meter steil hinauf zum Sattel. Direkt am Sattel verläuft linkerhand der Grat hinauf zum Kuchelmooskopf. Mit den Steigeisen noch einige Meter empor, können wir diese nun ablegen, denn der Grat ist zumeist schnee- und eisfrei. Zu Beginn muss eine Felsrampe klettertechnisch überwunden werden, wobei Seile den Anstieg etwas erleichtern. Im oberen Abschnitt erreichen wir Gehgelände und steigen so angenehm zum aussichtsreichen Gipfel des Kuchelmooskopf (3214 m) auf. Auf diesem Gipfel wird man oft nur wenigen Bergsteigern begegnen, weil es alle auf die Reichenspitze zieht. Mit Blick auf die imposante Reichenspitze, folgt der Abstieg über den Aufstiegsweg bis zum Sattel. Haben wir die Steigeisen wieder angezogen, folgt nun direkt nach Südosten der Abstieg in das weite und flache Gletscherbecken des Kuchelmoosferner. Dort treffen wir auch wieder auf unsere Aufstiegsroute. Über diese etwas linkshaltend zurück, führt uns der letzte Teil des Abstieges in einer sicheren Entfernung vom Gletscherbruch wieder hinunter bis zum Beginn des Firnfeldes. Die Steigeisen können wir nun endgültig im Rucksack verstauen. Wir folgen dem Steig in Richtung Plauener Hütte und erreichen auf 2500 m die Abzweigung in Richtung Gamsscharte. Wer noch genügend Kraft und Ausdauer hat, sollte diesen alpinen Anstieg auf die Richterspitze mitnehmen. Den Markierungen folgend geht es durch ein Labyrinth von Felsblöcken am Rand einer Felswand stetig bergan bis zum Einstieg in den Klettersteig. Geübte können diesen Abschnitt ohne Klettersteigset bewältigen, wobei die Ausgesetztheit und die Schwierigkeit (B/C) nicht zu unterschätzen sind. Ein Helm ist aber aufgrund des Steinschlages auf jeden Fall Pflicht. Hat man den schwierigsten Teil des Klettersteiges überwunden, führt in weiterer Folge ein in einzelnen Abschnitten versicherter Steig steil hinauf zur Gamsscharte (2973 m), wo sich Nationalpark Hohe Tauern und Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen vereinen. Gut 80 Höhenmeter sind es nun noch bis zum Gipfel der Richterspitze. Hier müssen wir gleich zu Beginn über eine alte Strickleiter emporklettern, bevor wir im Schwierigkeitsgrad I+ im festen Fels den Gipfel der Richterspitze (3052 m) erreichen. Der Abstieg erfolgt wie der Aufstieg, wobei ohne Klettersteigset beim Abstieg über den Klettersteig ein konzentrierter Abstieg absolut notwendig ist. Zurück geht es anschließend über den Steig 512 zur Plauener Hütte.

Entweder noch eine weitere Nacht auf der Plauener Hütte für weitere Bergtouren verbringen oder direkt über den Aufstiegsweg zum Ausgangspunkt absteigen. Ab der Staukrone kann man den Abstieg zum Gh. Bärenbad auch mit einer Fahrt des Zillergrundbusses verkürzen.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der Anreise von Bahn und Bus bis zum Speicher Zillergrund kann die Berg- bzw. Hochtour um ca. 400 Höhenmeter verkürzt werden. 

Anfahrt und Rückfahrt: Mit der Bahn der ÖBB (www.oebb.at) bis Jenbach. Weiter mit der Zillertalbahn (www.zillertalbahn.at) bis Mayrhofen Bhf. Ab 1. Juli bis 2. September verkehrt der Bergsteigerbus. Dabei erfolgt der Start vom Mayrhofener Bahnhof, führt durch den Zillergrund bis nach Bärenbad und weiter hinauf bis zur Staukrone (ca. 1800 m; damit verkürzt sich auch der Anstieg zur Plauener Hütte). Nähere Infos zum Bergsteigerbus unter www.zillertalbahn.at/page.cfm?vpath=bus/linienverkehr/linien-bergerlebns-busfahrplaene.

Anfahrt

Von Westen bzw. von Osten auf der Inntalautobahn A12 bis zur Ausfahrt Zillertal. Auf der Bundesstraße B169 durch das Zillertal bis kurz vor Mayrhofen, wo man linkerhand in Richtung Brandberg abzweigt. Durch den Brandbergtunnel hindurch. Direkt hinter dem Brandbergtunnel befindet sich die Mautstelle. Weiter auf der Straße in den Zillergrund bis zum Gh. Bärenbad bzw. kurz vor dem Schranken.

Parken

Beim neuen Gh. Bärenbad bzw. wenige Meter oberhalb an der Straße.

Weitere Informationen

Plauener Hütte (2364 m, DAV-Sektion Plauen): Tel. +43(0)650/4684308, E-mail: info@plauener-huette.at, www.plauener-huette.at, geöff. von Mitte Juni bis Mitte September

Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen: Naturparkhaus in Ginzling, Tel. +43/(0)5286/52181, E-mail: info@naturpark-zillertal.atwww.naturpark-zillertal.at, ganzjährig geöffnet

Bergsteigerbus: www.zillertalbahn.at/page.cfm?vpath=bus/linienverkehr/linien-bergerlebns-busfahrplaene

Ausrüstung

Für die Hochtour auf die Reichenspitze und Kuchelmooskopf ist eine hochalpine Ausrüstung mit Gurt, Seil, Steigeisen und Pickel erforderlich.

Für die Bergtour auf die Richterspitze, wird für den Anstieg bis zur Gamsscharte die Mitnahme eines Klettersteigsets angeraten.

Sicherheitshinweise

Die Besteigung der Reichenspitze als auch des Kuchelmooskopfes führt über große vergletscherte Flächen. Zudem ist der Gipfelanstieg auf die Reichenspitze steil. Ein sicheres Gehen mit Steigeisen setzt Erfahrung voraus. Der Anstieg auf den Kuchelmooskopf ist im Gegensatz zur Reichenspitze einfacher und führt ab der Scharte über steiniges und mitunter verblocktes Gelände.

Die Besteigung der Richterspitze ist zwar gletscherfrei, doch der Anstieg ist trotz Seilsicherungen stark ausgesetzt. Hier sollte unbedingt ein Klettersteigset samt Helm verwendet werden.

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