Karmeliten-Kloster Reisach mit Klosterkirche St. Theresia und Johannes vom Kreuz

Quelle: Chiemsee-Alpenland, Autor: Chiemsee-Alpenland Tourismus

Kloster Reisach mit dem Kaisergebirge im Hintergrund
Kloster Reisach Oberaudorf

Beschreibung

Das Kloster des Karmelitenordens wurde 1731 gegründet und beherbergt eine der qualitätsvollsten Kirchenkrippen in Oberbayern.

Eines der kirchlichen Zentren des bayerischen Inntals ist das 1731 gegründete Karmeliten-Kloster Reisach. Bis 2019 wurde das Kloster noch von polnischen Unbeschuhten Karmeliten betreut.

Geschichte

Das Gründungsdatum des Reisacher Klosters ist der 14. Oktober 1731. Der Stifter stellte den ersten Mitbrüdern, die aus dem Münchner Karmeliten-Kloster kamen, das alte Schloss Urfahrn als vorläufige Wohnung zur Verfügung. Er selbst wohnte mit seiner Familie im neuen, von ihm erbauten Schloss, an das sich eine wunderschöne Kapelle im Rokoko-Stil anschließt und in der die ersten Karmeliten von Urfahrn ihre Gottesdienste feierten. Dadurch blühte im Inntal das kirchliche Leben dermaßen auf, dass man den Plan mit dem Bau einer Einsiedelei fallen ließ und stattdessen ein Kloster mit einer großen Barock-Kirche baute. Die Klosterkirche St. Theresia und Johannes vom Kreuz wurde durch Münchner Künstler erbaut. Bemerkenswert sind die vier bühnenartig aufgefassten Seitenaltäre von Johann Baptist Straub.

Die Säkularisation von 1802 brachte jedoch einen harten Einschnitt in die Geschichte des Klosters: das Kloster wurde Staatseigentum und ist es auch bis heute noch. Es durften keine Gottesdienste für die Gläubigen mehr abgehalten werden, und die Kollektur auf dem Land war verboten. Das Stiftungskapital wurde konfisziert. Da Urfahrn Sammelkloster wurde, wurden die Messgeräte und -gewänder sowie fast die ganze Einrichtung im Kloster gelassen. Ab 1803 waren hier 24 Patres und 5 Brüder zum Aussterben eingesperrt. 1836 starb der letzte Karmelit von Urfahrn.

Die Wende kam mit König Ludwig I. Dieser förderte das kirchliche Leben und ließ Klöster wieder besiedeln bzw.es fanden diverse Neugründungen statt. Die Vertreter der neun Inntalgemeinden baten beim König darum, dass die Karmeliten wieder nach Urfahrn kommen dürfen. Der König gewährte ihnen diese Bitte, allerdings unter der Bedingung, dass das Kloster Reisach heißt. Er hatte nämlich an seinem Hof einen Nachfahren der Freiherren von Reisach, die von 1700 bis 1721 auf der Hofmark Urfahrn saßen.

Heute

Aufgrund der Tatsache, dass es einem Bettelorden nicht erlaubt war, prächtig ausgestattete Kirchen zu haben, ist die Kirche ein klassisches Beispiel von Mendikanten-Barock, in dem die architektonischen Linien stark hervortreten. Die vorderen drei Altäre sind mit Gemälden des Hofmalers Albrecht versehen. Das Hochaltar-Gemälde ist fast sieben Meter hoch und stellt die beiden Kirchenpatrone Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz dar.

Ebenso befindet sich in der Kirche eine der qualitätsvollsten Kirchenkrippen im oberbayerischen Raum. Die Krippenfiguren sind mit einer Größe von etwa 60 bis 70 Zentimeter äußerst selten und stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Daraus lässt sich schließen, dass diese kurz nach der Weihe der Kirche im Jahre 1747 angeschafft wurden.

Das Kloster und die Klosterkirche können nicht besichtigt werden. Jedoch finden verschiedene Veranstaltungen wie das Klosterfest oder ein Ostermarkt im Jahresverlauf statt.

Heiraten im Kloster Reisach

Im ehemaligen Refektorium des Klosters können standesamtliche Trauungen vollzogen werden. Gerade für größere Gesellschaften bis zu 60 Personen ist dies ein idealer Ort. Weitere Informationen bei der Gemeinde Oberaudorf.

Drehort-Entdecker

Das Kloster Reisach diente im Jahr 2021 dem Münchner Tatort "Wunder gibt es immer wieder" als Filmkulisse.

Kontakt

Klosterweg 20, 83080 Oberaudorf, Deutschland
karmel.reisach@web.de
kloster-reisach.de
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