Kampenwandüberschreitung - Grattour hoch über dem Chiemgau

Quelle: DAV Sektion Teisendorf, Autor: Stefan Stadler

Kampenwand Ostgipfel
Gipfelselfi Stefan Stadler auf dem Gmelchturm
zusätzliche Parkmöglichkeiten entlang der Forststraße
Abstieg vom Kampenwand Hauptgipfel (Stelle im 3. Schwierigkeitsgrad)
Kampenwandüberschreitung - Topo
nach der Kampenwandhütte gut erkennbarer Steig zum Einstieg
Torweg - am 1. Stand
auf dem Grat sehr ausgesetzt, aber ohne große Schwierigkeiten auf den Westgipfel
Abstieg zum Einstieg Gmelchturm auf der Südseite
in leichter Kletterei (3+) am Zapfen vorbei auf den Teufelsturm
die Abseilstelle am Teufelsturm
eine schöne Verschneidung führt auf den Hauptgipfel - leider oft naß
Mystische Stimmung beim Blick zurück während des Abstiegs
Kampenwandüberschreitung Übersichtsbild - Topo
Der Gmelchturm präsentiert sich im schönsten Licht.
Tiefblick durch ein Felsenfenster beim Gmelchturm.
Ein Kletterer erreicht den kühnen Gmelchturm.
Polierter und gleichzeitig zerkratzter Fels weist den Weg.

Die Tour

Auf der Kampenwandüberschreitung wechseln sich gesicherte Kletterstellen, frei zu begehende Abschnitte im Auf- und Abstieg ab und es muss auch mehrmals abgeseilt werden.

Auf der klassische Gartklettertour in den Chiemgauer Alpen hat man prächtige Aussichten: Auf der einen Seite liegt der Chiemsee zu Füßen und auf der anderen Seite eröffnen sich Ausblicke bis an den Alpenhauptkamm. Da es so ausgesetzte Überschreitungen in den Bayerischen Alpen nicht viele gibt, ist die Tour in der Region etwas ganz Besonderes und macht Lust auf die großen Grattouren z.B. in den Hohen Tauern.

Da die Tour sehr oft begangen wird, sind einige Abschnitte leider schon stark abgespeckt, was allerdings die nicht immer einfache Orientierung erleichtert. Absolute Schwindelfreiheit ist auf dem teils schmalen Grat  unerlässlich.

Noch mehr Klettertouren auf luftige Türme findet ihr in meinem Buch Türme - 50 Klettertouren.

Video der Tour

Autorentipp

Was die Ausgesetztheit angeht ist der scharfe Zapfen des Gmelchturms der Höhepunkt der Tour! Wer mit 2 Seilschaften die Tour macht kann hier beeindruckende Fotos machen!

Info

Schwierigkeit
IV+
4a
schwer
Aufstieg
1000 hm
Abstieg
1000 hm
Tiefster Punkt Hintergschwendt - Parkplatz
826 m
Höchster Punkt Kampenwand Hauptgipfel
1669 m
Dauer
7:30 h
Strecke
10,8 km

Details

Zustieg 750 m, 2:00 h
Wandhöhe 50 m
Kletterlänge 300 m, 4:00 h
Seillänge 1 x 50 m
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Hintergschwendt / Aigen am Wanderparkplatz

Ziel

Hintergschwendt / Aigen am Wanderparkplatz

Weg

Zustieg: Wir gehen vom Wanderparkplatz auf dem ausgeschilderten Weg zur Steinlingalm. Im Bereich der Forststraße kann man einige Abkürzungen nehmen, wobei die Dritte wegen viel Dreck nicht zu empfehlen ist (siehe Track). An der letzten Kehre zur Steinlingalm folgen wir den Weg nach Westen Richtung Kampenwandbahn Bergstation. Vorbei am Staffelstein steht rechts ein großes Kreuz, auf dessen Höhe wir auf einen breiten, aber unmarkierten Weg nach Süden (links) einbiegen. Wer es eilig hat, kann auch mit der Kampenwandbahn rauffahren und erreicht in 10 Minuten von dessen Bergstation die Abzweigung. Wir lassen die Kampenwandhütte rechts liegen und folgen dem deutlich zu erkennenden Weg nach Osten zum Einstieg.

Tour: Der Torweg (IV-) ist der klassische und schönste Einstieg zur Kampenwandüberschreitung. Alternativ kann auch über den Westgrat (Normalweg Westgipfel II-III) eingestiegen werden. Nicht in eine der schwierigeren Sportkletterouten im Bereich des Einstiegs einsteigen. Nach drei Seillängen am Torweg erreichen wir den Grat, auf dessen sichere Bergsteiger seilfrei den Westgipfel überschreiten können. Der Abstieg zum Gmelchturm erfolgt auf deutlichem Steig in Kehren auf der Südseite. Der Gmelchturm kann entweder direkt von Westen (VI-) oder in einer Verschneidung auf der Nordseite (III+) erklettert werden. Vom Gmelchturm wird abgeseilt. Nach wenigen Metern auf einem Band erreichen wir den Einstieg zum Teufelsturm. Leicht nördlich vom Grat, um einen markanten Zapfen herum (II), erreicht man wieder den Grat (BH, III) und flach nach Osten zum Standring. Wir seilen nördlich 25 Meter auf ein Band ab und gehen auf diesem einige Meter nach Osten, um erneut 10 Meter in einen Kamin (Klemmblock) abzuseilen. Von hier ca. 10 Meter auf einem Band unter die schöne, aber leider meist nasse Verschneidung queren. Diese hinauf und in einer weiteren Seillänge erreichen wir den Kampenwand Hauptgipfel. Beim Abstieg nach Osten in die Schlechinger Scharte, wird ein Block (5 m, III) am besten an der nördlichen (linken) Kante abgeklettert. Dann deutlich leichter bis zur Scharte. Weiter auf Steigspuren in östlicher Richtung durch die Kaisersäle erreichen wir den Normalweg, dem wir bis auf den Kampenwand Ostgipfel folgen. Berg Heil!

Abstieg: Auf dem markierten Steig nach unten zur Steinlingalm und auf bekannten Weg zurück zum Auto.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Auf der Bahnlinie München-Salzburg steigt man in Prien in die Regionalbahn nach Aschau um. Bei Start der Tour in Aschau am Bahnhof verlängert sich die Tour um gut eine halbe Stunde pro Strecke.

Anfahrt

Wir fahren von der A8 - München-Salzburg an der Anschlussstelle Bernau ab und fahren in den Ortskern von Bernau. An der Ampel biegen wir rechts Richtung Aschau ab. Nach ca. 3 km biegen wir links nach Hintergschwendt ein. Wir folgen den Straßenverlauf, vorbei am Gasthof Seiseralm kommen wir über Vordergschwendt zum Wanderparkplatz in Hintergschwendt.

Parken

Geparkt wird am schattigen, kostenlosen Wanderparkplatz. Wenn der ohnehin große Parkplatz voll ist, kann auch noch entlang der Forststraße geparkt werden.

Weitere Informationen

Touristinfo Aschau , Kampenwandbahn , Steinlingalm  , Aktuelles vom Autor auf FB

Ausrüstung

Kletterausrüstung mit 50 Meter Einfachseil und 6 Exen

Sicherheitshinweise

Da die Kampenwandüberschreitung „nur ein 4er" ist, wird die Tour im Volksmund (z.B. Hüttenstammtisch) gerne als leicht bezeichnet. Davon sollte man sich nicht verleiten lassen, hier ist der komplette Alpinist gefordert!

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