Hügelgräber, Burgruinen und tolle Sprünge

Quelle: Fränkische Nachrichten Verlags-GmbH, Autor: Michael Weber-Schwarz

Die Gräben sind noch sichtbar
Dieses Zeichen mit einem stilisierten Hügelgrab weist den Weg.
Eine Quellfassung mitten im Wald zeugt von der früheren Siedlung Schönstheim.
Die Krönung einer heiter lächelnden Himmelskönigin ist auf einem Bildstock dargestellt.

Die Tour

Eintauchen in spannende Dimensionen der Heimat-Historie und den Blick auf spektakuläre Himmels-Sprünge richten: Unsere Tour in den Norden von Röttingen macht beides möglich.

Wir haben unsere Wanderstrecke als „Familienunternehmen“ konzipiert. Wer trainierten Nachwuchs hat, der kann den ganzen Rundkurs gehen. Wer nur die spektakulärsten Wanderziele mitnehmen will, kann unkompliziert verkürzen. Und wer mit Baby unterwegs ist: Die Tour ist sogar kinderwagentauglich.
Los geht es am nördlichen Stadttor von Röttingen. Am mittelalterlichen Jakobsturm liegt ein Parkplatz direkt an der Staatsstraße 2269. Und ein kleiner Tipp gleich zu Beginn: Im Turm befindet sich eine schmucke Ferienwohnung – vielleicht ein romantisches Hochzeitsgeschenk auch für lang schon Verheiratete?
Wanderer wenden sich nordöstlich zur Ritzberger Straße. Nach wenigen Metern geht es weiter auf die Strüther Straße, die ganz leicht bergan ortsauswärts führt. Am letzten Gebäude leicht rechts halten: Wir wandern durch einen alten Hohlweg parallel zum Rippbach hinter der Firma ITW vorbei. Dies ist das einzige Wegstück, wo man mit dem Kinderwagen etwas Geschick walten lassen muss – es ist ein Feldweg.
Am Röttinger Schützenhaus geht es dann knackig bergauf; die Route ist mit einem stilisierten Grabhügel bezeichnet. Damit ist auch das erste Zwischenziel markiert: Grabstätten von Kelten aus der Hallstadtzeit.
Die geteerte Steige zum Gammertshof hinauf lässt sich (wir sind ja noch frisch) recht einfach bewältigen. Und sie ist der einzige nennenswerte Anstieg der ganzen Tour.
Am Waldrand befindet sich linker Hand ein weiterer Parkplatz. Das ist der Startpunkt für die verkürzte Tour. Wer von dort aus bis zum Oberhausener Fallschirmsprungplatz geht, muss die Strecke allerdings wieder zurücklaufen – doch der Abschnitt ist interessant genug, dass auch Umdrehen Spaß macht.

Geheimnisvolles Gräberfeld
Vom Waldrand aus geht es weiter auf einer gut befestigten Forststraße bis zu einer deutlichen Kuppe. Dort verweist ein Schild auf das nahe Gräberfeld. Einfach links dem Pfad folgen. Schnell entdeckt man die flachen Hügel zwischen den Bäumen. Zur Herstellungszeit waren sie bis zu 13 Meter hoch. Wer mit Kindern unterwegs ist: Einfach den Nachwuchs nach den Gräbern suchen lassen und das Abenteuer mit einer geheimnisvollen Geschichte vorbereiten. Vielleicht lässt sich auch vorher ein „Schatz“ dort verstecken.
Räuber spielen im Wald
Wieder zurück auf dem Waldweg geht es weiter nordöstlich. An einer Weggabelung scharf rechts halten, wir erreichen eine wunderschöne Lichtung. Jetzt ist es nicht mehr weit zum „Burgstall“ – die Grundmauern einer Anlage, die im Bauernkrieg zerstört wurde. Obwohl nur noch Schuttberge und Gräben im Unterholz vorhanden sind: Ein toller Platz um Räuber zu spielen, hier am „Schönstheim“. Der verlassene Ort lebt übrigens bis heute weiter. Die „Gemeinde ohne Dorf“ wählt noch immer einen eigenen Bürgermeister.

Besuch bei den Fallschirmspringern

Immer weiter nach Norden, dann tut sich der Wald nach einer Wegkreuzung auf. Bis zur Kuppe wandern und man kann das Gebäude des Flugplatzes Oberhausen sehen. An Wochenenden ist bei schönem Wetter eigentlich immer Sprungbetrieb. Abgesetzt werden die Luftsportler per Flugzeug direkt über dem Platz. Erst sind die Piloten nur als Punkte zu sehen, dann entfaltet sich der bunte Schirm. Mit voller Fahrt schweben die Springer auf die Landepiste ein und bremsen oft erst in den letzten Sekunden ab, um zu landen. Ein grandioser Anblick, nicht nur für Kinder. Wer alles ganz genau sehen will, kann zum Flugplatz hinüberwandern – aber natürlich nicht über das Rollfeld. Die Springer geben gerne Auskunft über ihr Himmels-Hobby und nehmen (gegen Bezahlung) auch Tandem-Passagiere mit.
Gemütlich geht es zurück zum Wanderweg, die Route führt zum Rippbach hinunter. Vorsicht beim Überqueren der Straße – hier sind mitunter Raser unterwegs. Doch die Autos sind schnell vergessen, wenn es an einer wildromantischen Klinge zum anderen Talrand hinaufgeht. „Durch die Wälder, durch die Auen“ könnte man mit Carl Maria von Weber singen. Droben liegen weite Felder; jetzt nurmehr Stoppeläcker. Nach einem lichten Wäldchen mit versumpftem See taucht ein barocker Bildstock auf. Das wunderschöne Werk lohnt nähere Betrachtung: Maria wird als Himmelskönigin dargestellt, die gerade bekrönt wird.
Auf unschwerem Weg geht es nun wieder hinunter nach Röttingen. Und wenn die Kinder noch fit sind: Hinterm Jakobsturm lockt eine tolle Spielscheune mit Rutschen.

Autorentipp

Wenn die Kinder noch fit sind: In Röttingen lockt hinter dem Jakobsturm eine tolle Spielscheune mit Rutschen.

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
215 hm
Abstieg
215 hm
Tiefster Punkt 242 m
Höchster Punkt 350 m
Dauer
3:12 h
Strecke
12,1 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Röttingen, Parkplatz am Jakobsturm

Ziel

Röttingen, Parkplatz am Jakobsturm

Anreise

Parken

Parkplatz am Jakobsturm

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