"Geretsried - Ein Teil der bayerischen Moderne"

Geretsried, eine Planstadt auf dem Boden zweier Rüstungswerke und eine der vier Vertriebenenstädte Bayerns, hat eine besondere Geschichte. Diese spiegelt sich auch in der sehr unterschiedlichen Architektur der Stadt wider. Aktuell wandelt sich das Gesicht der Stadt zusehends. Der Imagewandel von der Nachkriegsstadt zur modernen Stadt, die dem Zeitgeist eine Bühne bietet, bereitet sich vor. Doch welche historischen Momente der jungen Stadt gilt es zu erhalten? Welche Bauten und Ensemble bedürfen der besonderen Aufmerksamkeit? Die Ausstellung „Geretsried – Ein Teil der bayerischen Moderne“ bietet viele Anknüpfungspunkte für Aha-Effekte, Diskussionen und Wiedererken-nungsmotive. Die Idee ist es, markante und damit oft stadtbildprägende Bauten aus Geretsried zusammen mit Fotografien von Bauten der Moderne aus ganz Bayern zu präsentieren. Der Berliner Bauhaus-Fotograf Jean Molitor zeigt alle Häuser in der gleichen künstlerischen Sichtweise: puristisch, nüchtern, in Schwarz-Weiß und im Querformat. Damit sind sie gut miteinander vergleichbar. Typische Geretsrieder Architektur zeigt sich an vielen Kirchenbauten des 20. Jahrhunderts, wie der Versöhnungskirche, der Maria-Hilf-Kirche oder der Kirche Heilige Familie, ebenso an Wohn- und Industriebauten, die oft aus umgebauten Bunkern entstanden, bis hin zu den Neubauten rund um den Karl-Lederer-Platz. Die Ausstellung soll eine breite Öffentlichkeit ansprechen und die Diskussion anregen zur Frage: Was macht die Architektur von Geretsried aus?Die Texte, das Konzept und die wissenschaftliche Beratung hat die in Geretsried lebende Architekturhistorikerin Dr. Kaija Voss übernommen.