Das Drahtseil

Die Sonderausstellung des Stadtmuseums Sulzbach-Rosenberg widmet sich einem ganz besonderen Alltagsgegenstand, den jeder kennt, den wir alle aber praktisch unbemerkt täglich benutzen: dem Drahtseil. Moderne Architektur sowie Bauleistungen sind ohne Drahtseile nicht denkbar, beispielsweise bei Fahrstühlen, im Brückenbau oder bei Seilbahnen. Ursprünglich entwickelt wurde das Drahtseil aber für den neuzeitlichen Bergbau. Hanfseile waren zu schwach, Ketten zu teuer, ruckeln und rissen oft. Die Lösung brachte das Drahtseil, von Oberbergrat Wilhelm Albert (1787-1846) 1834 in Clausthal entwickelt. 1853 entstand im Příbramer Erzrevier eine erste Drahtseilmanufaktur. Die Technologie verbreitete sich rasch weltweit. Im Sulzbach-Rosenberger Bergbau und dem Stahlwerk Maxhütte war das Drahtseil ebenfalls unverzichtbar. Auch bei den ersten Seilbahnen, die wir heute vor allem als Transportmittel für Touristen aus den Bergen kennen, ging es ursprünglich um den effizienten und schnellen Materialtransport. Wegbereiter des Seilbahnbaus war der deutsche Ingenieur und Unternehmer Adolf Bleichert (1845 - 1901), der 1876 in Leipzig die später weltweit größte Seilbahnfabrik gründete.Die Sonderausstellung besteht aus zwei eigenständigen Wanderausstellungen, die sich aber inhaltlich perfekt ergänzen: „Geschichte des Drahtseils“, erstellt von den Bergbaumuseen Příbram in der Tschechischen Republik und Clausthal-Zellerfeld (zweisprachig deutsch – tsc hechisch) und „Adolf-Bleichert – Pionier im Drahtseilbahnbau“, erstellt von den Dresdner Verkehrsbetrieben.