Zum Großen Bettelwurf hoch über dem Inntal (Zweitagestour)

Quelle/Autor: Naturpark Karwendel

Schwalbenwurz-Enzian auf dem Issanger
Platenigl oder Alpen-Aurikel
Freiwillige unterstützen die alljährliche Mahd, um die artenreiche Wiesen offen zu halten
Die Freiwilligen vom TEAM KARWENDEL
Alpen-Gebirgsschrecke auf Schwalbenwurzenzian
Der seltene Pannonische Enzian
Bettelwurfhütte
Bettelwurfhütte
Bettelwurfhütte
Bettelwurfhütte
Bettelwurfhütte
Die Bettelwurfhütte hoch über dem Inntal
Ausblick von der Bettelwurfhütte über die Zunterköpfe ins Inntal und weiter
Blick Richtung Stemeljoch nach Westen

Die Tour

Für fitte Kletterfexen ist der markante und weithin gut erkennbare Gipfel des Großen Bettelwurf ein absolutes Highlight. Die Tour erfordert Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Kondition da einige Höhenmeter zu überwinden sind. Am zweiten Tag geht es einfacher aber auch sehr abwechslungsreich zurück.

Autorentipp

Ein Fernglas lohnt sich bei dieser Tour – mit etwas Glück kann man Gämsen, Adler und Kolkraben beobachten, vielleicht entdeckt man sogar den Mauerläufer, einen sehr seltenen Vogel der in der Felswand oberhalb des Trinkwasserstollens nach Insekten jagt.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
2400 hm
Abstieg
2400 hm
Tiefster Punkt 748 m
Höchster Punkt Großer Bettelwurf
2726 m
Dauer
11:45 h
Strecke
23,5 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Bushaltestelle "Eichat Bettelwurfsiedlung"

Ziel

Bushaltestelle "Eichat Bettelwurfsiedlung"

Weg

1. TAG

Die Tour erfordert Schwindelfreiheit und Trittsicherheit! Startpunkt ist die Bushaltestelle „Eichat Bettelwurfsiedlung“, von der wir kurz die Straße zurückgehen und dann rechterhand Richtung Halltal bergauf abbiegen. Nach rund 200 Metern öffnet sich der neu gestaltete Parkplatz am Halltal Eingang, der auch einen Spielplatz für Kinder und Informationstafeln zur Geschichte des Salzbergbaus und des Alpinismus bietet. Wir folgen der Halltalstraße bis zum Trinkwasserstollen, wo wir den Bach überqueren und dem Steig Nr. 222 zunächst über Geröll folgen, dann steil durch Latschen, teilweise mit Stahlseilen versichert, bis zur Bettelwurfhütte (2077 m). ACHTUNG, der Weg wurde letztes Jahr geändert, der Verlauf auf der Karte entspricht daher hier nicht der Realität! Die vom Innsbrucker Alpinpionier Julius Pock und der Bergsteigergesellschaft „Wilde Bande“ von 1891 bis 1893 errichtete Hütte hat von Ende Mai bis Mitte Oktober geöffnet. Hier können wir rasten und unser Übernachtungsgepäck deponieren, um mit leichterem Gepäck den ausgesetzten Weg zum Gipfel zu nehmen. Über einen Gratrücken geht es danach weiter steil bergauf. Der Steig wird anspruchsvoller und man geht teilweise ausgesetzt entlang des Gratrückens oberhalb des Bettelwurfkarls. Weiter folgt man nun dem ausreichend drahtseilversicherten Steig entlang einer Rinne bis zum Gipfel des Großen Bettelwurf (2726 m), den wir nach 5:30 h erreichen. Zurück zur Hütte geht es auf derselben Route, eine zünftige Einkehr und ein weiter Blick lohnen die Mühen.

Variante

Abkürzen lässt sich der Weg ins Halltal mit dem Taxidienst von Karlheinz Kili (+43 5223 45500) oder Taxi Rohregger (+43 5223 56111). Preise: ab/bis zur 2. Ladhütte: Taxi (bis 5 Personen) € 18, Taxibus (bis 8 Personen) € 25. Ab/bis Magdalena oder Ferdinandbrücke: Taxi (bis 5 Personen) € 23; Taxibus (bis 8 Personen) € 30.

2. TAG

Von der Hütte aus können wir einen Großteil des heutigen Routenverlaufs überblicken: die zwei vom Gletscher abgerundeten Gipfel direkt im Süden auf der anderen Halltal-Seite werden wir in einem großen Bogen von Westen kommend überschreiten, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Zunächst folgen wir dem Wanderweg 222 weiter nach Westen zum Lafatscher Joch, welches wir nach einigem bergauf/bergab erreichen. Von  diesem breiten Rücken steigen wir nun linkerhand zum Issanger (1626 m) bzw. Richtung St. Magdalena ab. Der Issanger, eine ehemalige Futterfläche für die Zug- und Nutztiere des Bergbaus, ist in seiner Schönheit kaum zu überbieten und Schauplatz alljährlicher Pflegeaktionen der Freiwilligen vom „Team Karwendel“ (Infos  hier): Damit die artenreichen Blumenwiesen nicht mit Latschen verbuschen, müssen sie regelmäßig gemäht werden. Nach einer kleinen Pause folgen wir kurz der Forststraße bergauf auf das Issjöchl, wo sie einen scharfen Rechtsknick macht. Vor der nächsten Linkskurve zweigt unser Steig Richtung Törl und Thaurer Alm auf der rechten Seite ab, um dann oberhalb der Forst- straße nach Süden über die Schotterflächen anzusteigen. Am Törl weht uns der Wind des Inntals entgegen: Plötzlich weitet sich der Blick bis über Innsbruck hinaus. Anstatt nun zur Thaurer Alm abzusteigen (auch eine Möglichkeit, man erreicht dann die Bushaltestellen in Rum) erklimmen wir bei trockenen Verhältnissen links über einen kleinen Steig den mit Latschen überwachsenen Thaurer Zunterkopf (1918 m) um auf dem Grat, vorbei an einer kurzen seilversicherten Stelle, weiter zum Haller Zunterkopf (1966 m) zu steigen. Der aussichtsreiche Gipfel zwischen dem majestätischen Bettelwurf und dem Inntal lädt zur Jause ein, während wir die Tour noch einmal Revue passieren lassen. Anschließend folgen wir dem schmalen Weg über noch eine seilversicherte Stelle im Fels. Auf dem breiten Rücken geht es nun sanft bergab zum Hochmahdkopf (1738 m) und anschließend steil hinab über den Heuberg bis zum Parkplatz Halltal-Eingang und zur Bushaltestelle.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Die Anreise zu dieser Wanderung erfolgt von Innsbruck aus mit der IVB-Buslinie E nach zur Haltestelle "Eichat Bettelwurfsiedlung". Von dort fahren wir auch tags darauf zurück.
www.ivb.at
Die Wanderung gibt es zum Gratis Download mit integriertem Fahrplan auf www.karwendel.org/anreise

Weitere Informationen

Einkehren und Übernachten: 

Bettelwurfhütte (2077 m), geöffnet von Ende Mai bis Mitte Oktober, +43 5223 53353, info@bettelwurfhuette.at, www.bettelwurfhuette.at

Die Kontakte der Hütten und mehr Informationen zum Naturpark Karwendel findest Du hier: www.karwendel.org/anreise

Ausrüstung

Für Wanderungen/Bergtouren über mehrere Tage gilt es, sich gut auszurüsten. Jedoch sollte man keinesfalls zu viel in den Rucksack packen. Baumwolle sollte man in allen Kleidungsstücken vermeiden, Polyester und vor allem Wolle sind ihr an Funktionalität weit überlegen. Die folgende Ausrüstungs-Checkliste soll die Planung erleichtern.

  • Kleidung: Wanderhose, Pulli, Funktionswäsche, Jacke (wind- und wasserdicht), Mütze, Handschuhe, 2 Paar Socken, evtl. Wechselwäsche
  • Bergschuhe: knöchelhoch, Einsatzbereich B-C
  • Sonnenschutz: Brille, Creme, Lippenschutz, Sonnenkappe
  • Rucksack: 30-40 Liter, Erste-Hilfe-Paket, evtl. Fernglas (sehr lohnenswert in Österreichs größtem Naturpark), Biwaksack, Taschen-/Stirnlampe, Trinkflasche, Jausenbehälter, Karten, Aus- weis, Mitgliedskarte (DAV/ÖAV/Naturfreunde/ÖTK), Taschengeld und E-Card/Krankenkassenkarte, Mobiltelefon, evtl. Kamera
  • Sonstiges für Mehrtagestouren: Hausschuhe, Waschzeug, Handtuch (im Kleinstformat), Hüttenschlafsack, evtl. Snowline-Spikes, evtl. Tourenstöcke, evtl. Freizeithose

Sicherheitshinweise

Der Steig 222 zur Bettelwurfhütte zweigt jetzt direkt beim Trinkwasserstollen ab, nicht wie zuvor (und wie hier noch in der Karte eingezeichnet) erst ab der Ladhütte. 

Der Anstieg zum Bettelwurf erfordert Schwindelfreiheit und Trittsicherheit! Nur für Geübte zu empfehlen.

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