Zum Gipfel des Hochgern, übers Silleck

Quelle: DAV Sektion Achental, Autor: Hermann Roth

Hochgerngipfel 1748m
Hochgern vom Norden
Abzweig Steig zum Silleck
Aufstieg zum Silleck
Hochfelln und Weißgrabenkopf
Blick zur Brachtalm
Aufstieg zum Silleck
Silleckgipfel 1565m
Silleckgipfelkreuz 1565m
Blick zum Hochgern
Über Grasrücken zum Hochgerngipfel
Hochgerngipfelkreuz 1748m
Blick zum Chiemsee
Steig zum Hochlerch
Blick zum Hochlerch 1561m
Schnappenkirche

Die Tour

Der Gipfel des Hochgern wird zurecht als Hausberg des Achentals bezeichnet. Zahlreich sind deshalb auch die Besucher dieses herrlichen Aussichtspunktes mit Ausblick auf den Chiemsee im Norden und die zahlreichen Gipfel der Zentralalpen im Süden. Ebenso zahlreich sind auch die Möglichkeiten, diese Aussichtskanzel zu besteigen. Wir wollen an dieser Stelle jedoch einen Aufstieg und eine Rundtour auf und über den Hochgern vorschlagen welcher äußerst selten in den vielen Tourenvorschlägen vorkommt und zurecht als Geheimtipp bezeichnet werden kann. Eine sehr interessante, anspruchsvolle eher selten begangene Route über den Gipfel des Silleck hoch zum Hochgern und auf dem Rückweg über die Gipfel des Zwölferspitz und Hochlerch zum Ausgangspunkt zurück.

Autorentipp

Einkehr:

Vorderalm, Brachtalm, Staudacher Alm, Hochgernhaus, Gasthof Mühlwinkl in Staudach-Egerndach.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1170 hm
Abstieg
1170 hm
Tiefster Punkt 578 m
Höchster Punkt 1748 m
Dauer
7:30 h
Strecke
14,9 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Staudach-Egerndach, Wanderparkplatz Mühlwinkl

Ziel

Staudach-Egerndach, Wanderparkplatz Mühlwinkl

Weg

Wir starten bei der kleinen Unterstandshütte am Wanderparkplatz Mühlwinkl und folgen auf dem breiten Forstweg den Schildern Hochgern, Staudacher Alm, Vorderalm. Alsbald begrüßt uns der wild romantische Alplbach dessen Verlauf wir folgen. Wir überqueren 2–3 Holzbrücken auf dem Weg nach oben bis wir zu einem Abzweig links weg (Schild Vorderalm) kommen. Wir folgen der Beschilderung bis wir nach ca. 1 ½ Std. die an einem sonnigen Südhang gelegene Vorderalm erblicken und dort die erste Rast einlegen. Von der Vorderalm aus geht es wieder leicht abwärts, wir überqueren den Forstweg und folgen dem wunderschön geschwungenen Bohlenweg über die dortigen Feuchtwiesen in Richtung Brachtalm.

Kurz vor der Brachtalm (wir würden sie in ca. 10 Minuten erreichen, dort Einkehr und Übernachtung möglich) kommt im Wald ein Weideüberstieg bei dem wir direkt links abbiegen und den blauen Punkten folgen. Wir bewegen uns nun auf einem kleinen, nicht allzu viel begangenen Steig, welcher sich in Richtung Südosten stetig nach oben windet. Unterhalb des Silleck kommen wir in felsiges Gelände. Eine leichte Kletterei erwartet uns bei der absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig sind. Vom Gipfel des Silleck (1565m) geht der Blick nach Norden hinunter zur Brachtalm, im Südwesten lockt bereits der Gipfel des Hochgern. Wir folgen den Spuren der Vorgänger, überqueren einen herrlichen Wiesen- und Blumenhang (Vorsicht im Sommer evtl. Bärenklau!) der teilweise recht zugewachsen ist. In steilen Serpentinen geht es hoch bis zum Gipfel des Hochgerns. Die dortigen Wanderer am Miniatur-Kirchlein wundern sich regelmäßig, wenn plötzlich wie aus dem Nichts der Kopf eines neuen Besuchers auftaucht. Zum Hauptgipfel mit Gipfelkreuz benötigen wir weitere 5 Minuten.

Nachdem wir gerastet und den herrlichen Rundblick genossen haben verlassen wir den Gipfel des Hochgern. Zuerst wandern wir ein Stück in Richtung Westen bevor wir auf dem teilweise tief eingeschnittenen Weg nach Norden abbiegen und auf dem bestens ausgebauten Wanderweg dann westlich in Richtung Hochgernhaus gehen. Das Hochgernhaus bereits im Blick steigen wir bei einem Überstieg/Drehkreuz rechts hoch bis zur dortigen Nordabbruchkante des Zwölferspitz. (Wer will kann natürlich bis zum Hochgernhaus in ca. 10 Minuten absteigen und kommt später wieder zurück). Wir übersteigen an der Abbruchkante den dortigen Weidezaun. Eng daneben folgen wir dem Pfad in Richtung Zwölferspitz (1633m) und Hochlerch gen Westen. Zwischen diesen beiden Gipfeln haben wir im Abstieg zwei kurze IIer Stellen zu bewältigen. Die erneute Rast auf dem Aussichtsgipfel des Hochlerch genießen wir ausgiebig. Der Blick hinunter ins Achental, die markanten Zacken des Zahmen und Wilden Kaisers im Süden, im Norden der Chiemsee – schöner kann ein Rastplatz nicht sein.

Zum Abstieg müssen wir wieder etwas zurück bevor es in Richtung Norden links scharf hinunter geht. Auch hier ist Vorsicht und absolute Trittsicherheit notwendig. Wir folgen dem Steig auf dem Gratrücken hinunter, übersteigen am Schluß den Weidezaun bevor wir auf dem breiten Weide- und Wiesenrücken oberhalb der Staudacher Alm heraus kommen. Hier besteht die Möglichkeit, zur Staudacher Alm ostwärts abzusteigen und über das Alplbachtal zum Wanderparkplatz zurück zu gehen. Wir aber suchen linker Hand in Richtung Westen einen erneuten Weideüberstieg am Waldrand und folgen einem herrlichen, teils sehr schmalen Pfad durch luftige Nadelwälder. Bei einem Abzweig (ohne Beschilderung) halten wir uns rechts und queren unterhalb der Luchsfallwand ein grobes Geröllfeld. Bevor wir in nördlicher Richtung wieder auf den Hauptweg (231) zwischen Schnappenkirchlein und Staudacher Alm stoßen lockt uns noch linker Hand der Felszacken der Madonna. Aber Vorsicht. Diese Kletterei ist nur für Geübte zu empfehlen und nur bei absolut guten Verhältnissen anzuraten. Beim Hauptweg angekommen wenden wir uns nach links und erreichen auf bequemem Weg abwärts führend unser Schnappenkirchlein. Genießen wir hier nochmals eine letzte Rast und vergessen dabei nicht, im Inneren der kleinen Kirche einige Minuten der „inneren Rast“ einzulegen. In Richtung Nordosten, direkt hinter dem Kirchlein folgen wir nun dem guten Steig der sich durch herrliche Buchenbestände nach unten windet. Ca. 1 Stunde benötigen wir für den Abstieg vom Schnappenkirchlein zum Wanderparkplatz Mühlwinkl. Sobald uns das Rauschen des wilden Alplbaches wieder begrüßt wissen wir, dass es bis zu unserem Ausgangspunkt nur noch wenige Minuten dauern kann!

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Anfahrt mit Bus und Bahn:

Mit Zug bis nach Übersee. Vom Bhf Übersee mit RVO Buslinie 9509 bis Staudach-Egerndach (Haltestelle gegenüber Bäckerei); von dort zu Fuß in Richtung Freiweidach/Marquartstein; an Beschilderung Gasthof Mühlwinkl orientieren! Links hoch zum Wanderparkplatz Mühlwinkl (insgesamt ca. 10 Min.) Zurück ab Staudach-Zunfthof; zu Fuß von Staudach Bäckerei über Brücke der Tiroler Achen, am Kreisverkehr links ab in Richtung Marquartstein (ca. 15 Min.)

Anfahrt

Von der Autobahn A8 kommend bei Ausfahrt 109 / Grabenstätt Richtung Reit i. Winkl (ST 2096) fahren. Nach 8km beim Kreisverkehr die 3 Ausfahrt Bergen/Staudach nehmen. Die erste Kreuzung rechts Richtung Marquartstein und nach 200m links die Hochgerstrasse folgen bis nach weiteren 500m recht der Holzplatz mit dem kostenlosen Wanderparplatz auftaucht.

Parken

Kostenloser Wanderparkplatz direkt am Tourenanfang, Platz für ca. 30 Pkw

Weitere Informationen

Ausrüstung

Festes Schuhwerk, Wanderstöcke (müssen auch einmal in den Rucksack rein), reichlich Flüsigkeit, übliche Wanderausrüstung.

Sicherheitshinweise

Anforderungen:

Bis zur Vorderalm bequem auf Forstwegen. Aufstieg zum Silleck leichte Kletterei (I – II). Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig. Ebenso zwischen Zwölferspitz und Hochlerch kurze II-er Stellen. Tour nur bei sicherem Wetter und Trockenheit. Empfindliche Personen bitte körperbedeckende Kleidung (Wiesenbärenklau im Gipfelbereich).

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