Wurmtaler Kogel - über das Taschachhaus ins Kaunertal

Quelle: Alpenverein Innsbruck, Autor: Josef Essl

Nach der Bahnfahrt nach Imst, geht es mit dem Postbus nach Mittelberg im Pitztal.
Die Bushaltestelle am Ende von Mittelberg (= Eingang ins Grießtal) ist der Ausgangspunkt für die Bergtour auf den Wurmtaler Kogel
Blick beim Anstieg zum Riffelsee ins Taschachtal. Auch das Taschachhaus ist bereits zu erkennen.
Am Riffelsee.
Über wunderschöne Böden und leicht gestuftes Gelände führt der Anstieg hinauf in "Die Locher".
Etwas mühsam ist der Anstieg über das Gletschervorfeld. Im Hintergrund ist bereits der Riffelferner erkennbar.
Den durchwegs spaltenfreien Riffelferner durchqueren wir von rechts nach links.
Der Anstieg über den Gletscher ist unschwierig. In den Sommermonaten kann er auch blank sein und deshalb wird die Mitnahme von Leichtsteigeisen oder Spikes empfohlen.
Trittsicherheit erfordert der verblockte Grat hinauf zum Wurmtaler Kogel.
Nur noch wenige Meter trennen uns vom Gipfel des Wurmtaler Kogels auf 3228 m.
Überwältigt von diesem Bergpanorama mit der 3770 m hohen Wildspitze.
Der Abstieg vom Gipfel verlangt im obersten Abschnitt etwas Trittsicherheit.
Blick zurück über das Hochtal "Die Eiskasten" zum Wurmtaler Kogel.
Der Blick auf den Taschachferner mit der Wildspitze begleitet uns während des gesamten Abstieges. Bis zum Taschachhaus ist es nicht mehr weit.
Nach gut 6 Stunden ist das Taschachhaus erreicht.
Durch das Sexegertental führt der Anstieg unschwierig in Richtung Ölgrubenjoch.
Die Bergwelt spiegelt sich in einem kleinen See auf über 2800 m. Im Frühherbst ist in diesen Höhenlagen bereits mit Schnee zu rechnen.
Abschüssig und steil ist der Anstieg zum Hint. Ölgrubenjoch.
Blick vom Ölgrubenjoch zur Wildspitze.
Knapp 1200 Höhenmeter beträgt der Abstieg ins Kaunertal zum Gepatschhaus.
Ein imposanter und noch aktiver Blockgletscher prägt die Innere Ölgrube.
Wunderschön ist die zusätzliche Wanderschleife in die Wannet. Dahinter die mächtige Stirn des Blockgletschers.
Blick von der "Wannet" auf den mächtigen Gletscherstrom des Gepatschferners.
Über schöne alpine Wiesen und hoch über dem Gletscherbach des Gepatschferners geht es mit Blick auf den Gepatschstausee und die Ausflugsstraße ins Tal.
Am Ende des Traktorweges steht das Gepatschhaus auf einer kleinen Anhöhe.
Nach einer schönen Bergtour ist das Ziel Gepatschhaus erreicht.
Mit dem Postbus geht es zurück nach Prutz (umsteigen) und weiter zum Bhf. Landeck/Zams.

Die Tour

Der Offenbacher Höhenweg reicht bis in das hochalpine Gelände auf über 3200 m und bietet dabei Ausblicke zu den höchsten Gletscherbergen in den Ötztaler Alpen. Es müssen bei dieser Bergtour weitläufige Gletschervorfelder und mit dem Riffelferner und dem Gletscherrest des Hint. Ölgrubenferners zwei Gletscher überwunden werden. Der Anstieg zum Wurmtaler Kogel verläuft über einen Grat, der Trittsicherheit verlangt. Das Taschachhaus bietet eine angenehme Unterkunft, um die Bergtour auf zwei Tage aufteilen zu können. 

Den Abstieg ins Kaunertal sollte man mit einer zusätzlichen Wanderung über das "Wannet" ausdehnen. Imposant ist dabei der Blick auf den Gepatschferner, dem mittlerweile größten Gletscher der Ostalpen (inkl. Einzugsgebiet auf Südtiroler Boden). 

Tag 1: Von Mittelberg im hintersten Pitztal führt der Anstieg ein Stück über die Schipiste (= Güterweg) und dann über einen Steig zum Riffelsee. Über sanftes Gelände mit einzelnen Geländestufen und einem weitläufigen Gletschervorfeld gelangen wir zum Riffelferner, den wir spaltenfrei von rechts nach links durchqueren. Über einen steilen kurzen Gratverlauf erreichen wir den aussichtsreichen Wurmtaler Kogel (3228 m). Der Abstieg erfordert kurz etwas Trittsicherheit, bevor der Steig in das Becken des "Eiskasten" führt. Über schönes und kupiertes Gelände und dem Blick auf die Wildspitze mit ihren Trabanten gerichtet, erreichen wir das schön gelegene Taschachhaus.

Tag 2: Mit dem letztmaligen Blick auf den Taschachferner und die gewaltige 1850er-Moräne, steigen wir am zweiten Tag anfangs unschwierig über leicht verblocktes Gelände (= Gletschervorfeld) bis kurz unterhalb des Ölgrubenjochs auf. Der kurze steile Anstieg zum Joch erfordert jedoch Trittsicherheit. Die Querung des kleinen und spaltenlosen Gletschers ist unschwierig.

Schön ist der Abstieg über die Ölgrube ins Kaunertal. Besonders beeindruckend ist während des Abstieges der  imposante Blockgletscher. Um die Bergtour etwas zu verlängern, sollte die Wanderung in die "Wannet" etwas verlängert werden. Grandios ist der Blick auf den spaltenzerrissenen Gepatschferner. Über den so genannten "Fernergarten" erreichen wir den Talboden mit der Gletscherstraße. Kurz auf der Straße und dann über einen Güterweg erreichen wir das Gepatschhaus. Von dort unweit entfernt befindet sich auch die Bushaltestelle.

Autorentipp

Die Überschreitung bietet sich im Spätsommer bzw. Frühherbst sehr gut an, da es ansonsten Platzprobleme auf dem Taschachhaus gibt. Eine Reservierung ist mittlerweile ohnehin obligat.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
2250 hm
Abstieg
2060 hm
Tiefster Punkt Mittelberg/Bushaltestelle
1740 m
Höchster Punkt Wurmtalerkogel
3228 m
Dauer
11:45 h
Strecke
30,4 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Pitztal/Mittelberg/Bushaltestelle (1740 m)

Ziel

Kaunertal/Gepatschhaus (1928 m)

Weg

1. Tag

Von der Bushaltestelle am Ende von Mittelberg (= Eingang in das Grießtal, 1740 m) folgen wir dem Güterweg zur Talstation der Gletscherbahn, passieren diese, queren eine Brücke und steigen über einen steilen Weg hinauf zum Güterweg, der zur Taschachalm (1796 m), die wir nach kurzer Zeit erreichen. Hier folgen wir dem Güterweg (= Schipiste) immer steiler werdend hinauf in Richtung Riffelseehütte. Nach einigen Kehren, verlassen wir die Straße, zweigen linkerhand ab und steigen über den Steig Nr. 926 zum Riffelsee (2234 m) auf. An dessen Südufer folgen wir dem Panoramaweg bzw. "Offenbacher Höhenweg" in westlicher Richtung und steuern schließlich das weitläufige und durchwegs sanfte Hochtal an. Über schön kupiertes Gelände erreichen wir "Die Locher", bevor wir das weitläufige Gletschervorfeld betreten. Hier zeigt sich, in welchem Ausmaß sich die Gletscher in den letzten 100 Jahren zurückgezogen haben. Markierungen und Steinmänner leiten den Anstieg zum nördlichen und durchwegs wenig steilen Teil des Ferners. In einem weiten Linksbogen steuern wir den markanten Gratrücken des Wurmtaler Kogels an. Auch wenn der Gletscher ziemlich spaltenarm ist, sollte dennoch eine Gletscherausrüstung mitgeführt werden. Problematisch kann insbesondere in den Sommermonaten die starke Ausaperung sein, wodurch sich der Gletscher aufgrund fehlender Schneeauflage blank präsentiert. Leichtsteigeisen oder Spikes von Snowline (www.kochalpin.at/snowline-chainsen/) sind dann für eine Querung bestens geeignet. Haben wir den Gratrücken erreicht, verlassen wir auch den Gletscher. Steil und etwas ausgesetzt leiten Holzstangen hinauf zum 3228 m hohen Gipfel des Wurmtaler Kogels. Die Aussicht auf die Gletscherwelt rund um die Wildspitze ist grandios und bietet durchaus Westalpencharakter. Vom Gipfel folgen wir dem anfangs steileren Grat in östlicher Richtung, der aber schon bald in einen breiter ausladenden Rücken übergeht. Der Steig führt uns anfangs über steile Hänge in zahlreichen Kehren talwärts in den Kessel des "Eiskasten". Vorbei an einem wunderschönen hochalpinen See, folgen nun immer wieder kurze Anstiege, bevor wir in direkter Linie das Taschachhaus ansteuern. Zuletzt führt der Steig Nr. 926 in südlicher Richtung ein Stück in das Sexegertental, bevor er in einem Bogen und den Sexegertenbach querend zum Taschachhaus leitet. Nach gut 6-7 Stunden Gehzeit ist das wunderschön gelegene Taschachhaus erreicht.

2. Tag

Nach einer angenehmen Nacht und einem guten Frühstück, folgen wir dem Steig in südwestlicher Richtung in das Sexegertental, passieren den Sexegertenbach und zweigen anschließend linkerhand in das von Gletschern geformte Hochtal ab. Auf dem Steig Nr. 924 geht es nun durchwegs sanft und über weitläufige Gletschervorfelder hinauf zu einem kleinen See (2849 m), wo sich auch ein Niederschlagsmesser (Ombrometer) befindet. Wir steuern den Steilhang des Ölgrubenjochs an und gelangen mittels einer kurzen, jedoch steilen Querung zum kleinen Gletscher (Firnfeld) unterhalb des Jochs. Unschwierig über leicht verblocktes Gelände erreichen wir das 3050 m hohe Ölgrubenjoch. Bei guten Verhältnissen sollte eine Besteigung der Hint. Ölgrubenspitze ins Auge gefasst werden, wobei dann aber nicht nur der Ölgrubenferner gequert werden muss, sondern auchTrittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig sind. Der Abstieg ins Kaunertal führt zu Beginn auf einem Steig durch ein durchwegs steiles und verblocktes Gelände talwärts. Schon bald werden die Hänge etwas flacher und auch die Kargheit der Landschaft wird nun vermehrt blumenreicher. Bereits den Blick auf das Gepatschhaus gerichtet, sollten wir am Ende des gewaltigen Blockgletschers bei der Wegtafel nach links abbiegen und die Wanderung in die "Wannet" fortsetzen. Eine unbeschreiblich schöne und wilde Landschaft öffnet sich dem Wanderer und Bergsteiger und auch die Dauer des "Umweges" hält sich in Grenzen. Nach einem ca. 100 Höhenmeter-Anstieg, stehen wir oberhalb eines Plateaus und blicken auf den Gepatschferner, der mittlerweile der größte Gletscher der Ostalpen ist, wenn man das südtiroler Einzugsgebiet miteinbezieht. Nur unweit oberhalb des Gletscherstromes zweigt der Steig scharf nach rechts ab (nicht in Richtung Rauhekopf Hütte gehen) und führt nun talauswärts und oberhalb der mächtigen 1850er-Gletschermoräne in Richtung Talboden. Mit Tiefblicken in das Bachbett mit den gewaltigen abgeschliffenen Felswänden, erreichen wir schon bald die Gletscherstraße. Wir folgen dieser ein kurzes Stück talauswärts, zweigen dann aber linkerhand zur Gepatsch Alm (1903 m) ab. Nach wenigen Metern auf dem Güterweg sogleich wieder rechts und nun geradeaus in Richtung Norden erreichen wir das auf einer Anhöhe stehende Gepatschhaus (1928 m). Nach einer Stärkung folgen wir der Fahrstraße ein kurzes Stück hinunter zur Gletscherstraße, wo sich auch die Bushaltestelle in Richtung Prutz befindet. 

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Eine Überschreitung vom Pitztal ins Kaunertal über das Ölgrubenjoch, ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut und problemlos machbar!

Mit der Bahn von Westen oder Osten kommend bis zum Bahnhof Imst (www.oebb.at). Anschließend mit dem Postbus 4204 ins Pitztal bis zur Endhaltestelle in Mittelberg der Gemeinde St. Leonhard.

Die Rückfahrt aus dem Kaunertal erfolgt von der Bushaltestelle Gepatschhaus (Postbus Nr. 4232) bis zur Haltestelle Prutz/Postamt (umsteigen). Weiter mit dem Postbus Nr. 4218 bis zum Bahnhof Landeck/Zams. Vom Bahnhof Landeck/Zams gibt es zahlreiche Anschlusszüge.

Anfahrt

Da es sich um eine Überschreitung handelt, ist eine Anreise mit dem PKW nicht sinnvoll.

Weitere Informationen

Riffelseehütte (2293 m/DAV): Tel. +43/(0)664/3950062, E-mail: info@riffelseehuette.at, www.riffelseehuette.at, geöff. von Mitte Juni bis Ende September

Taschachhaus (2434 m/DAV): Tel. +43(0)664/2009588, www.taschachhaus.com, geöff. von Mitte Juni bis Ende September

Gepatschhaus (1928 m/DAV): Tel. +43/(0)664/4319634, E-mail: info@gepatschhaus.at, www.gepatschhaus.at, geöff. von Mitte Juni bis Ende September

Ausrüstung

Neben einer normalen Bergausrüstung (knöchelhohe Bergschuhe, warme Jacke, Sonnenbrille, Mütze, Handschuhe) sollte auch eine Gletscherausrüstung sowie Leichtsteigeisen oder Spikes für die Querung des Riffelferners mitgeführt werden.

Sicherheitshinweise

Der Riffelferner ist nach wie vor ein ausgedehnter Gletscher, der nur sehr wenige Spalten im Aufstiegsbereich aufweist. Dennoch sollte eine Gletscherausrüstung mitgeführt werden. Für den Hint. Ölgrubenferner ist keine Ausrüstung notwendig. Etwas problematisch könnte die Querung des Riffelferners in den Sommermonaten sein, wenn dieser keine Schneeauflage hat. Deshalb sind Leichtsteigeisen oder Spikes von Snowline (www.kochalpin.at/snowline-chainsen/) sollten mitgeführt werden.

Der Gratanstieg zum Wurmtaler Kogel als auch der kurze Gratabstieg erfordern Trittsicherheit. 

Durch den Rückzug des Gletschers, steilt sich das Gelände zum Ölgrubenjoch im letzten Abschnitt auf, wodurch Trittsicherheit notwendig ist.

Achtung: Die Biwakschachtel am Wurmtaler Kogel befindet sich in einem katastrophalen Zustand und ist für einen Aufenthalt bzw. eine Übernachtung nicht geeignet.

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