Wildspitze (3768 m) über Jubiläumsgrat (Ostgrat)

Quelle: Alpenverein Innsbruck, Autor: Josef Essl

Rofen ist der Ausgangspunkt unserer Hochtour.
Gleich hinter Rofen steigen wir rechterhand zum Kuhberg auf.
In zahlreichen Kehren führt Steig bergan.
Weitläufig sind die Hänge. Hinten der V. Brochkogel.
Die Talleitspitze - der Hausberg von Vent.
Die Breslauer Hütte bereits in Sichtweite.
Die Breslauer Hütte - eine aus Stein erbaute Hütte.
Vor der Hütte auf dem Steig in Richtung Wildes Mannle.
Die Gletscherzunge des Rofenkarferner ist bereits zu sehen.
Nach gut 250 m zweigen wir linkerhand ab ...
Herrlicher Aufstieg zum Rofenkarferner.
Über glattpolierte Felsen erreichen wir das Gletschereis.
Ein Stück noch über Felsblöcke bis man den Gletscher betritt.
Wildspitze und den Jubiläumsgrat hat man bereits im Blick.
Anseilen am Rofenkarferner ist Pflicht!
Noch sind keine Spalten zu sehen.
Die Felsrippe in der Bildmitte wird angesteuert.
Der spaltenreiche Rofenkarferner.
Die Randspalte ist bereits erkennbar.
Diese Schneebrücke ist ein Nervenkitzel.
Anschließend spaltenfrei hinauf zum Grat.
Blick zurück über den Rofenkarferner. Dahinter der Schalfkogel.
Über diesen Rücken folgt der weitere Anstieg.
Blick über den Taschachferner zum Kaunergrat.
Welch ein Panorama - Mittelbergferner mit Linker Fernerkogel.
Am Beginn des Jubiläumsgrates. Achtung viele Spalten.
In direkter Linie geht es hinauf, um den Spalten auszuweichen.
Immer entlang des Schnee- und Eisgrates.
Die Wildspitze bereits im Blickfeld.
Spalten bis zur Gratschneide. Dahinter der steile Aufschwung.
Der sehr steile Anstieg direkt über der Nordwand.
Herrlicher Blick zurück über den Jubiläumsgrat.
Das Schwierigste ist geschafft.
Kurz vor dem Nordgipfel.
Bis zum Südgipfel der Wildspitze ist es nicht mehr weit.
Welche ein Panorama: Weißkugel und Weißseespitze grüßen herüber.
Zuletzt eisfrei zum Gipfel der Wildspitze.
Der ganz Blick über den einsamen Jubiläumsgrat.
Ruhe wird man auf der Wildspitze keine finden.
Schlüsselstelle beim Abstieg zum Taschachferner.
Der Südwestgrat von der Wildspitze - Trittsicherheit ist gefragt.
Der gesamte Südwestgrat im Blickfeld.
Der spaltenreiche Taschachferner.
Große Spalten säumen den Abstieg.
Spaltenreicher Taschachferner.
Das Mitterkarjoch bereits im Blickfeld.
Auch hier muss eine große Randspalte überwunden werden.
Über den Klettersteig geht es hinunter zum Mitterkarferner.
Die Schwierigkeit dürfte zwischen B u. C liegen.
Rechts der linken Felsrinne zieht der Klettersteig herunter.
Genussvoller Abstieg zur Breslauer Hütte.
Was für ein riesiger Steinmann ...
Ein besonderer Farbtupfer in einer kargen Landschaft.
Die Breslauer Hütte genießt eine atemberaubende Aussicht.
Von der Hütte folgt der Abstieg wieder nach Rofen.
Die Schlucht des Rofenbaches mit dem Schalfkogel im Hintergrund.
Rofen grüßt bereits herauf.
Der Rofenhof ladet zu einer Einkehr und lässt den Tag Revue passieren.

Die Tour

Der hochalpine Anstieg über den Rofenkarferner und dem Jubiläumsgrat (Ostgrat) zur Wildspitze, bietet Einsamkeit und ein grandioses Bergerlebnis.

Von Rofen auf dem Steig über die weitläufigen Hänge des Kuhbergs in zahlreichen Kehren bis zur Breslauer Hütte. Direkt vor der Hütte ein kurzes Stück auf dem Steig in Richtung Wildes Mannle, zweigt man linkerhand auf einem Steiglein zum Rofenkarferner ab. Über den Rofenkarferner in nordöstlicher Richtung bis zum Punkt 3459 m. Von dieser Gratschneide oberhalb des Rofenkarjochs auf einem Steiglein zwischen Rofenkarferner und Mittelbergferner hinauf zum Punkt 3552 m. Anschließend über den Schnee- und Eisgrat und oberhalb der Nordwand zum Nordgipfel (3765 m) und über Schotter zum Südgipfel der Wildspitze (3768 m). Der Abstieg erfolgt über die steile Südwestseite bis zum Beginn des Taschachferner und weiter über diesen bis zum Mitterkarjoch. Hier erfolgt der Abstieg über den Klettersteig zum Mitterkarferner. Auf einem Steig mit Steinmännern und Markierungen ins Mitterkar und weiter zur Breslauer Hütte. Direkt von der Breslauer Hütte wieder über den Steig in zahlreichen Kehren zum Ausgangspunkt nach Rofen. 

Autorentipp

Im Frühsommer, wenn noch eine gute Schneeauflage auf den Gletschern vorhanden ist, die Schneebrücken stabil und die Randspalten noch nicht vorhanden sind.

Info

Schwierigkeit
I+
45°
schwer
Aufstieg
1770 hm
Abstieg
1770 hm
Tiefster Punkt Rofen
2014 m
Höchster Punkt Wildspitze
3768 m
Dauer
9:00 h
Strecke
14,5 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Rofen (2014 m)

Ziel

Rofen (2014 m)

Weg

Wir starten vom kleinen Parkplatz in Rofen unterhalb der Talstation der Materialseilbahn kurz vor dem Gh. Rofenhof. Wenige Meter nach dem Rofenhof zweigt rechterhand der Steig (Wegschilder) in Richtung Breslauer Hütte ab. In zahlreichen Kehren, jedoch durchwegs in angenehmer Steilheit, geht es über den Kuhberg am Rand der Schlucht des Rofenbaches hinauf bis zum Punkt 2640 m. Dort mündet auch der Wanderweg Nr. 919 ein, welcher von der Bergstation des Stablein Sesselliftes herüberführt. Nun auf dem Steig Nr. 919 über die Hänge „Am Zoagerle“ hinauf zur schön gelegenen Breslauer Hütte (2840 m). Direkt vor der Hütte zweigen wir rechterhand ab, gehen an der Bergstation der Materialseilbahn vorbei und folgen dem Steig in Richtung „Wildes Mannle“. Nach ca. 250 m zweigt linkerhand ein Steiglein ab, dem wir am südöstlichen Fuße des Urkundkolm folgen. In angenehmer Steilheit geht es hinauf zu den vom Gletscher blank polierten Felsen, die sich in den verschiedenen Rot- und Brauntönen präsentieren. Über die Felsen so hoch wie möglich, suchen wir uns einen guten Einstiegspunkt auf den imposanten und spaltenreichen Rofenkarferner. Steigeisen, Gurt, und Seil sind auf diesem Gletscher ein Muss. Vom Rand steigen wir in die Mitte des Gletschers auf, wo sich zumeist weniger Spalten befinden (= ist durch den straken Rückgang des Gletschers von Jahr zu Jahr unterschiedlich). Nun in direkter Linie und zuletzt leicht rechtshaltend hinauf bis auf ca. 3350 m, wo mittlerweile ein großer Felskopf den Rofenkarferner immer mehr trennt. Gerade im Hochsommer muss in diesem Bereich mittlerweile zumeist eine große Randspalte überwunden werden. Hier gilt es die Schneebrücken genau zu kontrollieren. Haben wir den Übergang zum Felsen geschafft, steigen wir ein Stück bergwärts und betreten erneut in nordöstlicher Richtung den Gletscher. Diesen querend bis zum Punkt 3459 m, wo wir wieder festen Boden unter den Steigeisen erreichen. Dieser Grat trennt den mächtigen Mittelbergferner und Rofenkarferner. Auf einem deutlichen Steig steigen wir in wenigen Minuten unschwierig bis auf knapp 3552 m auf, wo wir uns eine Rast gönnen und das unglaubliche Bergpanorama genießen. Nun wieder angeseilt, betreten wir den Taschachferner, der sich sogleich ziemlich spaltenreich präsentiert. Nach einem kurzen Flachstück (Achtung Spalten), zieht ein Osthang mit ca. 35° bis auf 3677 m hinauf. Es folgt ein kurzes Flachstück direkt am Schnee- und Eisgrat (Achtung Spalten!), von wo wir bereits auf die äußerst steile Firnschneide (ca. 45° Grad) blicken. Mit Blick in die Nordwand, geht es über die Gratschneide mit Steigeisen empor. Hat man diesen Abschnitt gut gemeistert, ist die sanfte nördliche Erhebung der Wildspitze mit 3765 m kurze Zeit später erreicht. Der 3768 m hohe Südgipfel liegt direkt vor uns, den wir ohne Schwierigkeiten zumeist schneefrei erreichen. Es ist schon etwas Besonderes auf dem höchsten Berg Nordtirols zu stehen, doch die Einsamkeit, die man in den letzten knapp 3½ Stunden genossen hat, wird man hier nicht finden. Nach einem grandiosen Rundumblick, folgt der Abstieg über den Südwestteil des Gipfels. Gleich zu Beginn erreichen wir eine Schlüsselstelle, wo wir einen unangenehmen Felssporn wenige Meter abklettern müssen. Hat man das geschafft, geht es in weiterer Folge unschwierig hinunter bis zum Beginn des Taschachferners. Auch wenn der Abstieg zum Mitterkarjoch zumeist auf einer ausgetretenen Spur erfolgt, darf man sich hier bzgl. Spalten nicht in Sicherheit wiegen. Ganz im Gegenteil durchziehen zumeist unter dünnen Schneebrücken gewaltige Spalten. Zuletzt geht es flach in südwestlicher Richtung zum Mitterkarjoch (3468 m). Das Seil kommt nun in den Rucksack und da man zumeist kein Klettersteigset für diese Hochtour mitführt, sollte man sich eine Bandschlinge zurechtrichten, denn vom Mitterkarjoch führt ein nicht allzu langer Klettersteig (Schwierigkeit B/C) bis zum Fuß des Mitterkarferners. Der Abstieg erfolgt zur Gänze mit Steigeisen. Haben wir die steile emporführende Schneerinne erreicht, geht ca. 100 Höhenmeter durchwegs steil hinunter zu einem flachen von Schutt überdeckten Gletscherabschnitt des Mitterkarferners. Hier können wir uns des Gurtes entledigen, die Steigeisen entfernen und noch einmal ausgiebig rasten, denn die alpinen Herausforderungen sind hier zu Ende. Über Steinplatten, die das Gletschereis des Mitterkarferners noch bedecken, wandern wir zu einem großen Steinmann und anschließend entlang des markierten Steiges etwas linkshaltend in Richtung Breslauer Hütte. Bevor wir die Schutzhütte erreichen, passieren wir noch einen wunderschönen kleinen Bergsee, der einen blau-türkisen Farbtupfer in die karge Landschaft malt. Nach wenigen Minuten ist die Breslauer Hütte (2840 m) erreicht, wo man sich mit Blick auf ein herrliches Bergpanorma stärken kann. Anschließend geht es auf dem Steig 919 bis auf 2640 m hinunter. Hier zweigen wir rechterhand ab und folgen dem Steig wieder in zahlreichen Kehren über den Kuhberg hinunter nach Rofen (2014 m).

Hinweis

Da die Hochtour über den Jubiläumsgrat auf die Wildspitze einen beträchtlichen Höhenunterschied und eine entsprechende Länge aufweist, kann diese auf 2 Tage aufgeteilt werden, indem man auf der Breslauer Hütte nächtigt.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der Bahn von Westen bzw. Osten kommend bis zum Ötztal Bahnhof (www.oebb.at). Anschließend mit dem Bus der Ötztaler Verkehrsgesellschaft 320 bis nach Sölden/Einsatzzentrum (umsteigen). Weiter mit dem Bus 330 bis nach Vent/Hotel Post (www.postbus.at). Von Vent entweder über den Wanderweg 919 über Stablein (unterhalb der Sesselbahn) hinauf zur Breslauer Hütte. Will man jedoch von Rofen aufsteigen, folgt man auf der orographisch rechten Seite der Rofenache dem Güterweg. Am Ende quert man die Rofenache über eine Hängebrücke und gelangt so nach Rofen. Ein Anstieg über die Straße Nr. 902 ist natürlich auch möglich, aber nicht besonders empfehlenswert.

Anfahrt

Von Westen oder Osten kommend auf der A12 Inntalautobahn bis zur Ausfahrt Ötztal (Vignettenpflicht). Anschließend auf der B186 bis Sölden bzw. Zwieselstein. Auf der L240 bis Vent und anschließend die letzten 2 km nach Rofen.

Variante 1 - Süden

Von Süden kommend entweder auf der A22 und A13 Brennerautobahn bis Innsbruck Süd und anschließend über Innsbruck West auf der A12 bis zur Ausfahrt Öztal. Weiter siehe oben.

Variante 2 - Süden

Von Süden kommend auf der A22 bis Bozen Süd (mautpflichtig). Anschließend auf der Schnellstraße Meran-Bozen SS38 bis Meran. Auf der Staatsstraße SS44 nach Moos im Passeier und weiter auf der Timmelsjochstraße zum Timmelsjoch. Auf der B186 nach Hochgurgl und weiter nach Zwieselstein. Auf der L240 bis Vent und zuletzt nach Rofen.

Parken

Am Beginn der Häuser von Rofen im Bereich der Talstation der Materialseilbahn einige wenige Parkplätze.

Weitere Informationen

Breslauer Hütte (2840 m, DAV): Tel. 43/(0)676/9634596, E-mail: info@venterbergwelt.at, www.breslauerhuette.at, geöffnet von Mitte Juni bis Mitte/Ende September

Berggasthaus Rofenhof (2014 m, Privat): Tel. +43/(0)5254/8103, E-mail: info@rofenhof.at,  nahezu ganzjährig geöffnet

Ausrüstung

Hochalpine Ausrüstung mit knöchelhohen und steigeisentauglichen Bergschuhen, Pickel, Steigeisen, Gurt, Seil, Bandschlingen, Erste Hilfe, Sonnenbrille, Sonnenschutz, Mütze, Handschuhe, Stöcke (optional), Wechselwäsche, Flüssigkeit, Jause

Sicherheitshinweise

Die Tour über den Jubiläumsgrat auf die Wildspitze ist hochalpin und führt nicht nur über spaltenreiche Gletscher (Rofenkarferner, Taschachferner), sondern erfordert insbesondere auch ein sicheres Gehen mit Steigeisen im bis zu 45° steilen Schnee- und Eisgelände. Der Abstieg vom Mitterkarjoch führt über einen Klettersteig (Schwierigkeit B/C).

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