Wildgrat-Überschreitung: Vom Pitztal ins Ötztal

Quelle/Autor: DAV Sektion Erlangen

Abendruhe vor der Erlanger Hütte
Unterwegs ins Riegetal
Blick auf den Groaßsee im Anstieg zum Wildgrat
Zerklüfteter Westgrat des Wildgrats
Wegmarkierung in typischem Gelände
Malerischer Ausblick vom Wildgrat
Blick Richtung Fundusfeiler beim Abstieg vom Wildgrat zur Erlanger Hütte
Idyllisch liegt die Erlanger Hütte am Wettersee
Tierische Gesellschaft auf dem Weg zur Gehsteigalm
Von der Gehsteigalm ins Ötztal

Die Tour

Anspruchsvolle Bergtour auf abwechslungsreichen Wegen in imposanter Hochgebirgskulisse. Am besten als Zweitagestour. Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit auf der Erlanger Hütte.

Die schöne Zwei-Täler-Tour führt auf überwiegend schmalen Wegen und teils ausgesetzten Steigen vorbei an zerklüfteten Felsgipfeln und tiefblauen Hochgebirgsseen. Mit den Hochzeiger-Bergbahnen lässt man nach kurzer Zeit den Trubel hinter sich und kann die Bergidylle nahezu in Einsamkeit genießen.

Auf dem Weg durchquert man das abgeschiede Landschaftsschutzgebiet Riegetal, das für seine besonders artenreiche Flora und Fauna bekannt ist. Karge Mager- und Halbtrockenrasen liegen dort neben duftenden Bergwäldern. Zurecht fühlen sich hier Gämsen, Murmeltiere und Adler  wohl – und mit etwas Glück kann man sogar den seltenen Alpensalamander beobachten.

Mit dem Wildgrat erklimmt man den höchsten Punkt der Tour und einen herrlichen Aussichtspunkt. Von dort aus geht es abwärts zur traditionsreichen Erlanger Hütte, wo sich Bergsteiger*innen in der gemütlichen Stuber oder auf der sonnigen Terrasse für den Abstieg wappnen bzw. von den Strapazen des Tages erholen können.

Autorentipp

Die Tour lässt sich durch eine Übernachtung auf der Erlanger Hütte zeitlich entschärfen bzw. um einen zweiten Tag mit lohnenden Gipfeln erweitern.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1900 hm
Abstieg
2400 hm
Tiefster Punkt Östen im Ötztal
1000 m
Höchster Punkt Wildgrat
2971 m
Dauer
10:00 h
Strecke
21,1 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Jerzens (Pitztal), Talstation der Hochzeiger Bergbahnen

Ziel

Östen (Ötztal)

Weg

Links der Talstation der Hochzeiger-Bergbahnen in Jerzens (Ortsteil Liß) begibt man sich auf den „Bärensteig“, der sich steil und meist durch Bergwald aufwärts schlängelt. Dann quert man nach rechts ins Almgebiet bis zur Tanzalm (1995 m). Alternativ fährt man mit der Bergbahn bis zum Zeigerrestaurant (2020 m), das neben der Tanzalm liegt, und startet dort.

Von dort führt der breite Weg 912/02-A am Zollkreuz (2200 m) vorbei bis auf einen Sattel. Hier können Gipfelsammler einen Abstecher nach rechts auf den Zollberg (2225 m) machen. Wieder zurück am Abzweig geht es auf einem schmalen, teils mit Ketten versicherten Steig abwärts ins wunderschöne Riegetal. Diesem folgt man, nun wieder aufsteigend, bis zum Groaßsee (2416 m) einem der schönsten Pitztaler Bergseen.

Über einen stellenweise ausgesetzten, steilen Weg hält man in unübersichtlichem Schutt- und Schrofengelände auf den Westgrat des Wildgrats zu und gelangt schließlich in leichter Blockkletterei zum Gipfel (2971 m). In östlicher Blickrichtung zeigt sich hier bereits die Erlanger Hütte (2550 m); es ist aber weiterhin volle Konzentration gefragt.Der Weg führt nun steil durch verblocktes Gelände abwärts und am Südrand des Wettersees (2580 m) hinunter zur Erlanger Hütte. Steinmännchen helfen bei der Orientierung.

Nach einer wohlverdienten Stärkung auf der Hütte wandert man den Weg 912 am Fels entlang ein Stück hinunter und wieder leicht ansteigend durch grasiges Weideland bis unterhalb der Kreuzjochspitze. Nun passiert man eine seilversicherte Erosionsrinne und steigt auf anfangs steilerem Wege in Serpentinen durch einen schönen, von Almwiesen aufgelockerten Bergwald hinab bis zur Gehsteigalm (1894 m). Direkt unterhalb der Alm führt der Steig im Wald weiter abwärts ins Ötztal. Im unteren Bereich wechselt man schließlich auf den Fahrweg und wandert in südlicher Richtung das Ötztal hinauf nach Östen (1000 m).

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit Bahn oder Fernbus zunächst nach Innsbruck. Weiter mit dem Regionalzug zum Bahnhof Imst-Pitztal, von dort aus mit dem Regionalbus 4204 zur Haltestelle Jerzens Hochzeiger.

Achtung: Der erste Bus erreicht Jerzens Hochzeiger wochentags um 7.35 Uhr, am Wochenende erst um 7.51 Uhr!

Zurück mit dem Regionalbus 8352 ab Haltestelle Östen (Umhausen) Abzweig Platzl Lehn bis zum Ötztal Bahnhof. Von dort mit dem Regionalzug nach Innsbruck, wo internationale Bahn- und Fernbusverbindungen bestehen.

Anfahrt

Von Kufstein oder vom Arlberg kommend auf der Inntalautobahn A12 oder mautfrei von Reutte oder Garmisch-Patenkirchen über den Fernpass nach Imst, zur Ausfahrt Imst/Pitztal. Auf der B171 bis Jerzens und in Serpentinen durchs Dorf bis hinauf zur Talstation der Hochzeiger Bergbahnen.

Parken

Links neben der Talstation der Hochzeiger Bergbahnen befindet sich ein großer, kostenpflichtiger Parkplatz. Ein kleinerer Teil des Parkplatzes oberhalb der großen Parkflächen ist für mehrtägige Aufenthalte reserviert.

Weitere Informationen

Auskunft über die aktuelle Wetterlage in Tirol liefert das DAV Bergwetter.

Ebenfalls vom DAV gibt es Ausrüstungstipps für das Bergwandern.

Ausrüstung

Stabile Bergstiefel sind unbedingt notwendig, eine winddichte Jacke für den Gipfel empfehlenswert.

Sicherheitshinweise

Die Tour führt durch hochalpines Gelände über ausgesetzte, teils seilversicherte Steige. Gerade zu Beginn des Sommers ist mit Altschneefeldern zu rechnen. In dem verblockten Gelände um den Wildgrat herum ist die Wegmarkierung häufig schwer zu erkennen.

Alpine Erfahrung, gutes Orientierungsvermögen und absolut stabiles Wetter sind also Voraussetzung.

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