Weg des Buches Zentral | Von Passau nach Agoritschach

Quelle: Weg des Buches, Autor: Redaktion Weg des Buches

Bischofsmütze mit Bibelsteig. Z14
Evangelisches Museum Oberösterreich in Rutzenmoos und Kirche. Z08
Heilige Familie in der Zirbe an der Bundschuh Landesstraße. Z18
Sonnenspiegelung im dunstigen Wald in Regitt. Z26
Hundskirche mit Felszeichnungen. R13
Weimarer Bibel von 1692 in der Evangelischen Kirche Zlan. Z24
Techendorf 945m am Weißensee. Z25
Am Wanderweg entlang des Weißensees 931m. Z25

Die Tour

Herzlich Willkommen auf dem Weg des Buches, dem evangelischen Themenweg! Begeben Sie sich auf Spuren der Bibelschmuggler und Geheimprotestanten. Erleben Sie verborgene Geschichte.

Mit 30 Wanderetappen führt der Weg des Buches auf alten Handelswegen, auf denen im 17. und 18. Jhdt. deutschsprachige Bibeln geschmuggelt wurden, von Nord nach Süd durch die schönsten Urlaubsgegenden Österreichs. Er verbindet evangelische Pfarr- und Stadtgemeinden sowie Tourismusregionen in fünf österreichischen Bundesländern. Der Weg des Buches ist ein Projekt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Österreich und lässt ein unbekanntes Stück ihrer Geschichte sichtbar werden.

Autorentipp

Der Weg des Buches verbindet wunderbare Naturerlebnisse und Geschichtserfahrung. Nehmen Sie sich Zeit und erleben Sie Ihren Weg mit all Ihren Sinnen.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
18172 hm
Abstieg
17842 hm
Tiefster Punkt 263 m
Höchster Punkt 2332 m
Dauer
228:00 h
Strecke
705,4 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Passau

Ziel

Agoritschach

Weg

Der Weg des Buches verbindet Orte, Landschaften und Regionen. Auf Schmuggelrouten, entlang alter Handelstraßen und Säumerpfade sind markante Orte zu finden: das Emlinger Holz, in dem die Bauern in Oberösterreich für ihre Freiheit im Glauben kämpften. Im Museum in Peuerbach und im Evangelischen Museum Oberösterreich in Rutzenmoos sind Bibeln, Fahnen, Waffen und Schellen - die bei Gefahr geschlagen wurden - zu finden. Im Salzkammergut können alte geheimprotestantische Treffpunkte in Höhlen entdeckt werden. Geschichten erzählen von Bibelverstecken in Brunnen, Scheunen und Fässern. Die Erinnerung an die Gosauerin Brigitta Wallner macht deutlich, dass bei den Evangelischen auch Frauen des Lesens kundig waren und einen eigenen Kopf hatten. In der Ramsau steht eine Felseformation oberhalb des Waldes, als Predigtstuhl bekannt. Nomen est omen: hier kamen die Ramsauer Bauernfamilien zusammen, um von Wanderpredigern die Schrift ausgelegt zu bekommen. In Kärnten ist in der Nähe vom Weißensee in einem Waldstück die Hundskirche zu finden, ein meterhoher, mit Zeichen versehener Felsen. Dort feierten Geheimprotestanten Gottesdienste und Abendmahl. Auch hier schützten die Schellen, das „Hamliche G’läut“, vor Entdeckung.

Heute können wir bei schönem Wetter und mit leichtem Gepäck unterwegs sein, ohne Gefahr zu laufen, verhaftet zu werden. Vor Jahrhunderten brachten sich Schmuggler mit Bücherware aus Süddeutschland unterwegs, stets in Gefahr, erwischt zu werden. Lutherische Bibeln, Gebets- und Gesangbücher waren verboten. Fand man bei Bauern, Knechten und Mägden solche Bücher, wurde oft kurzer Prozess gemacht: Die Bücher wurden konfisziert und verbrannt, die Menschen zur Auswanderung gezwungen. Bauern und Knechte verarmten in fremden Landen oft als Tagelöhner. Für manche mag dieser Weg zu einer ganz eigenen persönlichen Spurensuche werden: Denn viele Geheimprotestanten flohen im 17. und 18. Jahrhundert nach Süddeutschland, Brandenburg oder nach Ostpreußen. In Siebenbürgen entstanden ganze „Landlergemeinden“. Wer sich mit Wanderführer und Bibelworten auf den Weg des Buches macht, wird erfahren, dass Geschichte lebendig werden kann. Wir hoffen, dass dieser evangelische Themenweg Anregungen bietet, Österreich und sich selbst auf ganz neue Weise zu erleben.

Tagesetappen:

Die hier angeführten Tagesetappen sind nur Empfehlungen. In den meisten Fällen ist es möglich, individuell kürzere oder längere Tagesetappen zu absolvieren. Ausnahme: Bei den längeren Tagesetappen im alpinen Bereich sind Sie auf geeignete Unterkunftsmöglichkeiten angewiesen. Hier sind Abweichungen nur für erfahrene und konditionsstarke Wanderer möglich. Viele der angegebenen Tagesziele sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Diese Orte eignen sich auch am Besten für den Beginn oder das Ende einer Wanderperiode von mehreren Tagen. Wer nur über wenig Erfahrung als Wanderer verfügt oder konditionell nicht auf längere Wanderungen eingestellt ist, kann durchaus leichtere Abschnitte des Weges begehen. Die als schwer beschriebenen Tage sollten zurückgestellt werden, bis man sich auch anstrengende Tage gefahrlos zutraut.

Verhalten im Wald: Nicht in der Nacht, Abend- und Morgendämmerung die Wanderwege beschreiten. Wenn du nur Bäume, Pflanzen und Schnecken siehst, dann bist du zu laut. Die Tiere können dich hören. Lass Nichts (Mist) außer deinen Fußspuren zurück. Du bewegst dich im Wohnzimmer der Flora und Fauna unserer Tiere und Pflanzen.

Autoren: Für die Wegbeschreibung der Buchausgabe „Der Weg des Buches“ siehe Seite 188 bis 192.

Für die Wegbeschreibungen - Geschichte der neuen und veränderten Wegetappen ab 2021 zeichnen folgende Personen:

Andrea Greinecker: von Vilshofen - Ortenburg bis Ebensee.

Gerhard Moser: von Passau nach Ortenburg, Wallern – Tollet – Wels, Bad Goisern – Schwarzenbachloch, Bad Ischl – Hallstatt, Gosau – Gablonzerhütte, Gosau – Vorderer Gosausee, Weißpriach - Tamsweg – Ramingstein – Bundschuh – Dr.Josef-Mehrl-Hütte, Schmölzing – Bad Bleiberg.

Helmut Kaindl: Prießhütte - Falkertsee, Weißpriach – Hermagor, Treffen – Warmbad Villach.

GPS-Wegführung und fast alle Fotos: Gerhard Moser.

Bearbeitung für und im Outdooractive: Mag. Elisabeth Pausz, Daniela Trümpy, Charlotte Matthias, Gerhard Moser.

Projektleitung: Charlotte Matthias.

Abkürzungserklärung:

Z vor einer Zahl bedeutet: Zentralweg, dies ist der österreichische Teil des Themenweges

Z nach einer Zahl bedeutet: Zubringerweg zum Hauptweg

V nach einer Zahl bedeutet: Variantenweg

a, b, nach einer Zahl bedeutet: Unterteilungen einzelner Etappen

R vor einer Zahl bedeutet: Radweg

V vor einer Zahl bedeutet: Via Rosina zum Weg des Buches

S vor einer Zahl bedeutet: Südroute von Treffen bis Triest

N vor einer Zahl bedeutet: Nordroute von Wittenberg über Zwickau bis Ortenburg

Unter Details und Links wird das Vor- und Zurückschauen von Tagesetappen ermöglicht.

Bibelvers als Wegbegleiter:

Das Leben des Menschen ist ein Wandern, Aufbrechen, Unterwegs-Sein und Ans-Ziel-Kommen. Gut, wenn man auf diesem Weg nicht allein ist, sondern eine verlässliche Begleitung und Orientierung hat. (Entnommen dem „Der Weg des Buches“ Vorwort)

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Wir empfehlen Ihnen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Etappen sind nach Länge und Dauer, aber auch nach öffentlicher Erreichbarkeit unterteilt. Bitte planen Sie Ihre Anreise individuell mit den ÖBB.

Anfahrt

Im Sinne eines umweltbewussten und klimafreundlichen Wanderns, empfehlen wir Ihnen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Weitere Informationen

"Der Langsame sieht mehr." (Sten Nadolny)

Los geht's auf dem Weg des Buches bei Etappe Z00 Passau - Ortenburg | Weg des Buches Nord 31

oder mit der kürzeren Variante auf dem Weg des Buches bei Z00V Vilshofen - Ortenburg | Weg des Buches Nord 31V

Ausrüstung

Tipp: Wanderbekleidung gedanklich für den Winter passend auswählen, auch im Sommer.

  • Unterlagen und Dokumente: Pass, Bankkarte, E-Card, Bargeld, Notrufnummern, Wanderkarte und Wegbeschreibung, Schreibzeug, Wanderführer, Taschenlampe, Fahrkarte, Handy mit Powerbank, GPS-Gerät, Kamera
  • Rucksack (ca.50 Liter) mit Hüftgurt: max. 12 kg schwer. Wanderstöcke (mit Gummistoppeln), Bergschuhe (Mid-Cut), Regenjacke und Regenponcho, Sonnenschutz und Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Thermositzkissen
  • Bekleidung: 2 Wanderhosen, 2 Westen, 3 Paar Wandersocken eventuell zusätzlich mit Strumpfsocken gegen die Blasenbildung, 3 Unterhosen, 3 Wanderhemden/blusen, Nachtwäsche, Badekleidung, Hausschuhe, Handschuhe, Schal, Haube, Hüttenschlafsack
  • Toiletteartikel: in Handgepäcksgröße; Sonnencreme, Duschgel, Hirschtalg/Murmeltiersalbe, Zahnpasta, Zahnbürste, kleines Handtuch, Nagelzwicker, Pinzette, Sicherheitsnadeln, Kamm, Taschentücher, WC Papier
  • Erste Hilfe Set: persönliche Medikamente, Blasenpflaster, Klebeband, 2 Bandagen, Alu Decke, Desinfektionsmittel, Schmerzmittel, Plastiksackerl für die Füße, wenn die Schuhe nass sind, 1 Biwaksack
  • Verpflegung: mind. 2 Liter Wasser pro Tag, Taschenmesser mit mehr Funktionen, kleine Jause, Müsliriegel, Traubenzucker, Obst.
    Ganz wichtig: Auf einigen Abschnitten gibt es keine Quellen. Vor allem dort gilt: Genug Wasser mitnehmen!

Sicherheitshinweise

Wandern bedeutet Natur zu erleben, mit und in der Natur zu gehen.  Sie unterliegt einem ständigen Wandel, deshalb passen Sie bitte Ihr Wandern den Gegebenheiten an. Jede Pilgerin, jeder Pilger ist für sich selbst verantwortlich. Wege und Situationen können sich ändern. Die Autor*innen vom Weg des Buches können für Gefahrensituationen und Unfälle nicht haftbar gemacht werden. Der Abschluss einer privaten Versicherung wird angeraten. Eine Mitgliedschaft bei einem alpinen Verein ist etwa auch bei Nächtigungen ratsam. Bitte haben Sie immer ein aufgeladenes Handy für Notrufe bei sich, sollte doch einmal etwas passieren.

Schwierigkeitsangaben:

Um es möglichst übersichtlich zu machen, wurden die Tagestouren mit leicht, mittel und schwer bezeichnet. Bitte Achtung bei den als „schwer“ bezeichneten Touren! Hier überwiegt die Belastungsdauer der Etappe. Wird die Etappe durch eine zusätzliche Übernachtung unterteilt, ergibt sich eine mittlere Tagestour. Die Schwindelfreiheit und Trittsicherheit ist nur bei wenigen Etappen erforderlich und wird extra erwähnt. Technische Hilfsmittel, wie Seile oder Steigeisen, sind grundsätzlich nicht notwendig. Aber Vorsicht: Auf Gebirgsübergängen kann sehr lange Schnee liegen oder auch sommerliche Gewitterstürze können einen Weg vorübergehend unbegehbar machen. In diesen Bereichen bitte immer Auskünfte von ortskundigen Personen einholen. 

Sicherheit hat Vorrang:

Schwierige Tagesetappen sind besonders ausführlich beschrieben. Generell gilt: Der Weg des Buches soll Freude bereiten und sicher begangen werden. Abenteuer im Sinne von Risiko sollte woanders gesucht werden. Mutig ist, wer im Zweifelsfall rechtzeitig umkehrt. Ein Weg kann auch später bei besseren Bedingungen begangen werden. Für die verlorene Gesundheit oder gar das Leben gibt es keine zweite Chance.

Technik:

Jeder kann einmal ausrutschen, darum ein Tipp: Man sollte also nicht auf das Hinterteil fallen können. Dies erreicht man, wenn der Rucksack so in der Höhe eingestellt ist, dass dieser den verlängerten Rücken schützt. Durch das Festziehen des Beckengurtes am Beckenknochen erreicht man, dass das meiste Gewicht des Rucksackes nicht auf den Schultern lastet.

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