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Quelle: Alpenverein Hall in Tirol, Autor: M. Zott, G. Rothwangl (alpenvereinaktiv)
"Nadelöhr der Ostalpen" - der ausgesetzte Übergang vom Kleinglockner zum Großglockner mit der berüchtigten - Hand auf's Herz - eigentlich gar nicht so wilden Scharte dazwischen. Es ist diese Engstelle, die den Berg so in Verruf gebracht hat. Was sich dort an schönen Sommertagen abspielt, straft all jene Zeitgenossen Lügen, die da meinen, Bergsteigen habe nichts mit Kampf und Sieg zu tun. Hat es manchmal doch! ... Trotzallem ist der hier vorgestellte Anstieg wenig frequentiert, dank unserer Zeitplanung der Gipfel von den Massen (hoffenlich) bereits wieder freigegeben und landschaftlich unwahrscheinlich schön!
Neben seiner Einsamkeit ist der hier vorgestellte Anstieg über die Salmhütte auch der geschichtlich Bedeutendste. Für die beiden Erstbesteigungsexpeditionen wurde 1799 die erste Salmhütte erbaut. Sie ist damit die älteste Schutzhütte der Ostalpen. Die damalige Elite der Naturwissenschaften rund um Graf Salm Reifferscheidt, fand sich dort ein. Unter der Führung einheimischer Bauern erreichten sie am 28. Juli des Jahres 1800 den Großglockner Gipfel. Lange in Vergessenheit geraten, hat dieser Anstieg aufgrund des Gletscherrückgangs wieder mehr an Bedeutung gewonnen. Er hat inzwischen den Hofmannsweg - bisher der Normalweg von der Nordseite - schon so gut wie abgelöst.
An ganz besonders schönen Tagen ohne Gewittergefahr lohnt es sich den großen Ansturm auf den Großglockner abzuwarten und erst am späteren Nachmittag von der Adlersruhe Richtung Gipfel aufzusteigen. Dann hat man diesen oft sogar für sich alleine. Um danach nicht bei Dunkelheit absteigen zu müssen, bietet sich eine Übernachtung auf der Erzherzog-Johann-Hütte an.
Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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2297 hm |
Abstieg
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2327 hm |
Tiefster Punkt |
Stausee unterhalb vom Glocknerhaus 2000 m |
Höchster Punkt |
Gipfel Großglockner 3798 m |
Dauer
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11:07 h |
Strecke
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19,6 km |
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Glocknerhaus
Glocknerhaus
Nach einem kurzem Abstieg vom Alpincenter/Glocknerhaus hinunter zum Stausee Margaritze auf 2000m Seehöhe, wandern wir über die beiden Staumauern nach Südwesten in Richtung Stockerscharte. Anfangs über leicht kupierte Bergwiesen, anschliessend immer steiler bergauf, insgesamt ca. 500hm bis zum Übergang unterhalb des mittleren Leiterkopfs. Von hier wandern wir weiter über den abschnittsweise mit Seilen versicherten Wiener Höhenweg aussichtsreich über dem Leitertal ca. 4km in leichtem bergauf/bergab bis zur Salmhütte, unserem ersten Tagesziel.
Von der Salmhütte geht es weiter über den großteils markierten Steig, vorbei an der Ruine der alten Salmhütte, großen Steinmännern folgend hin zu einem markanten Felsrücken und weiter Richtung Hohenwartkees. Wir überqueren das Firnfeld teils auf Eis, teils über eine steile Steinmoräne nach oben bis zu einer ca. 150m hohen Felsstufe. Diese ist mit Seilversicherungen, Klammern, Trittstiften und eingebohrte Stufen gut gesichert und endet an der Hohenwartscharte. Nun hinab auf das Hoffmannskees, unterhalb des Hohenwartkopfes bis zum Salmskamp und weiter teils ausgesetzt kletternd über diesen zur Erzherzog-Johann-Hütte auf der Adlersruhe.
Der Normalweg auf den Großglockner Gipfel führt über das 40° - 45° steile, im Hochsommer oft sehr eisige Glocknerleitl hinauf zum "Sattel". Dort beginnt die Kletterei auf den Kleinglockner, man überschreitet ausgesetzt den schmalen Grat des Kleinglockners (Eisenstangen zum Sichern) und steigt drahtseilverichert einige Meter hinab zur Glocknerscharte. Die Schlüsselstelle – ein ca. 6 Meter hoher Aufschwung im Schwierigkeitsgrat II+, dürfte uns nun auch kein Problem mehr bereiten, bevor es in einfacher Kletterei zum begehrtesten und berühmtesten Gipfelkreuz von ganz Österreich geht.
Der Abstieg zur Erzherzog-Johann-Hütte erfordert nochmals Konzentration, dauert aber meist nicht länger als 1 bis 1,5 Stunden. Auf der Erzherzog-Johann-Hütte lassen wir nun den Tag bei Livemusik, Speis und Trank ausklingen, bevor wir am dritten Tag über den Hofmannsweg zurück zum Ausgangspunkt gelangen. Der Rückweg über das Hofmannskees fordert ein letztes Mal Trittsicherheit im Eis und Fels. Die Querung der Pasterze und die Wanderung zurück zum Glocknerhaus hingegen nur mehr ein bisschen Ausdauer.
Mit dem Nationalpark-Wanderbus erreichen wir entspannt, bequem und klimafreundlich die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Der Wanderbus befährt die Großglockner-Hochalpenstraße in den Sommermonaten meist mehrmals täglich.
Von Norden auf der mautpflichtige Großglockner Hochalpenstraße über Bruck an der Glocknerstraße zur Mautstation Ferleiten, über's Fuschertörl vorbei an der Fuscher Lacke und schlussendlich durch einen Tunnel auf die Kärnter Seite der Hochalpenstraße. Gut 400hm hinab, kurz nach der Wernischalm zweigt die Straße zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe ab. Von Süden führt die mautpflichtige Großglockner Hochalpenstraße von Heiligenblut bis zur Abzweigung Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Nun noch ca. 5,5km bis zum Ausgangspunkt, dem Glocknerhaus.
Kostenloser Parkplatz ca. 100 Meter links nach dem Glocknerhaus. Alternative Parkmöglichkeiten bietet das große, kostenlose Parkhaus an der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe (ca. 30min. zu Fuß zum Glocknerhaus).
Standardausrüstung für Hochtouren - ganz besonders wichtig sind feste Bergschuhe, dazu passende Steigeisen, Pickel, Gurt, ...
Im Klettersteig zur Hohenwartscharte befindet sich oft loses Gestein, darum empfiehlt es sich hier immer einen Helm zu tragen.