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Wasserkraftwerk Faltenbach

Quelle: Allgäu GmbH Bildung, Autor: Rosa Kraus
Beschreibung
Das Wasserkraftwerk Faltenbach in Oberstdorf
Ein Paradebeispiel für die Energiegewinnung durch die Ressource Wasser: "Die neue Anlage an der Trettach, die wir im 2011 offiziell eingeweiht haben, erzeugt so viel Strom, dass acht Prozent des Oberstdorfer Strombedarfs gedeckt werden können", sagt Peter Müller, Geschäftsführer der Energieversorgung Oberstdorf.
Die Energie aus dem Gebirgswasser aus 1100 Metern Höhe liefert dazu die nötigen Potentiale, die Allgäuer das Know-How.
"Fast die Hälfte des gesamten Oberstdorfer Stromverbrauchs decken erneuerbare Energien inzwischen ab", sagt Laurent O. Mies, 1. Bürgermeister von Oberstdorf.
Bedeutung für die Energiezukunft:
Ein Leuchtturm in den Bergen, der zeigt, wie alternative Energiequellen wirtschaftlich genutzt werden können - gegenüber fossilen Brennstoffen und Atomkraft.
Das Wasserkraftwerk Faltenbach in Oberstdorf gibt es schon seit 1928, die Anlage hatte allerdings altersbedingt ausgedient.
Technische Details und Wirtschaftlichkeit:
Die Zahlen sprechen für sich:
Eine 1,6-MW-leistungsstarke Turbine erzeugt pro Jahr rund 4 Mio. kWh Strom.
Wasserfassung in 1100 Metern Höhe,
270 m Fallhöhe, Turbinenhaus im Tal,
bis zu 4 Düsen um den Generator anzutreiben,
schalldämmende Fenster, Vibrationsdämpfer, weil zentral im Ort gelegen.
Investition: 4,2 Millionen Euro, die sich nach rund 12 Jahren amortisiert haben sollen.
Geographisch-technische Details:
Das Einzugsgebiet der Wasserkraftanlage Kühberg umfasst den rund 7 km² großen Talkessel der Seealpe mit Höhen zwischen 2.224 NN und 1.100 NN.
Das Wasser versickert innerhalb des Einzugsgebiets im mächtigen Talschotter und kommt konzentriert in einem eng begrenzten Bereich im Stau der sogenannten Raibler-Schichten über mehrere Quellen wieder zu Tage. Nur in niederschlagsreichen Zeiten und während der Schneeschmelze führt der von der Seealpe kommende Faltenbach selbst Wasser.
Zur Festlegung eines naturverträglichen Restwasserabflusses wurde ein gewässerökologisches Gutachtenin Auftrag gegeben.
Der Restwasservorschlag sieht eine Dotation von 40 l/s in den Wintermonaten und 100 l/s in den Sommermonaten vor.
Im Sommer wird zusätzlich zum permanenten Restwasserabfluss
von 100 l/s ein dynamischer Restwasserabfluss von 20 % des Zuflusses abgegeben.
Akteure:
Die Energieversorgung Oberstdorf treibt den Ausbau der Wasserkraft gezielt voran und hat in den letzen Jahren eine Reihe von kleineren und größeren Wasserkraftwerke gebaut oder erneuert.
Der Energieversorger gehört zum Verbund Allgäu Strom:
AllgäuStrom ist ein Verbund von neun Allgäuer Energieversorgern. Diese erzeugen und vertreiben Produkte wie AllgäuStrom Basis und AllgäuStrom Kl!ma im Allgäu.
Alle neun Allgäuer Energieversorger sind unabhängig von den vier Großkonzernen. Sie sind entweder genossenschaftlich organisiert oder die Gesellschafter sind Kommunen.