Schwierigkeit |
mittel
|
Aufstieg
|
537 hm |
Abstieg
|
725 hm |
Tiefster Punkt | 561 m |
Höchster Punkt |
Bärenlucke 723 m |
Dauer
|
5:20 h |
Strecke
|
15,7 km |
Von St. Thomas am Blasenstein zur Ruine Klingenberg

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Bergwandern mit Martha - Rieß Martha
Die Tour
Ausgedehnte Rundwanderung in der Naturparkgemeinde St. Thomas am Blasenstein
Diese technisch einfache Wald- und Wiesenwanderung ist reich an unterschiedlichen Landschaftselementen: hier eine kleine Wildnis, dort ein Bächlein, alte Obstbäume, malerische Baumgruppen, größere und kleinere Gesteinsformationen, eine Burgruine und weitere Kulturdenkmäler.
Autorentipp
Das zur Donau abfallende Gelände macht den Sonnenuntergang oberhalb der Pfarrkirche von St. Thomas zum Erlebnis!
Info
Karte
Details
Kondition
|
|
Erlebnis
|
|
Landschaft
|
|
Technik |
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
St. Thomas am Blasenstein im Ortszentrum (Gemeindeamt: öffentliches WC)
Ziel
St. Thomas am Blasenstein
Weg
Vom Gemeindeamt geht es die Hauptstraße abwärts bis zur Abzweigung des Wanderwegs S 8 Richtung "Burgruine Klingenberg". Gleich zu Beginn sehen wir in einem Privatgarten einen Wackelstein: ein großer Felsblock, der nur von zwei seitlichen Felsen gestützt wird. Wir folgen dem Wanderweg durch den Wald abwärts bis zur Landesstraße, die wir überqueren. Dann an der Abzweigung zum Guger Gut vorbei, durch einen lieblichen Talgrund bis wir uns entscheiden müssen: nach links oder nach rechts? Wir nehmen den linken Weg S 8 weiter zur Burgruine. Nicht irritieren lassen, auch auf diesem Weg kommen wir zur Bärenlucke. Nach etwa 15 Minuten weist ein Schild auf die Abzweigung zu unserem ersten Etappenziel hin.
Wir folgen dem schmalen Fußweg hinauf - ein Seil gibt vor allem bei Nässe das Gefühl von Sicherheit - zu der beeindruckenden Felsburg auf einer Bergkuppe, wo in früheren Zeiten Bären ihren Aufenthaltsort hatten. Dann am selben Weg wieder zurück, anschließend setzen wir unseren Weg weiter fort durch einen dunklen Fichtenwald, in dem wir weitere schöne Felsformationen bestaunen können, deren Formen unsere Fantasie anregen. Am Ende des Waldes wenden wir uns nach rechts und folgen der Forststraße zu einem gepflegten Bauernhaus (Großmaseldorf Nr. 1). In der Wiese mäandert der Willersdorfer Bach, den wir nach dem Bauernhaus überqueren. Gleich darauf zweigt ein Forstweg zur Burgruine Klingenberg ab. Gemächlich ansteigend erreichen wir rund 20 Minuten später die Burganlage aus dem 12. Jahrhundert.
Vom ehemaligen Burghof aus, sehen wir den Ötscher, dessen Gipfel sich über die umliegenden Hügel erhebt. Die exponierte Lage der Burganlage auf einem Felssporn machten sich die Burgherren zunutze, indem sie sogenannte "Kreidfeuer" auf den Türmen entzünden ließen, um die Bevölkerung und die nächstgelegenen Burgen vor dem anrückenden Feind zu warnen. Von der einstigen Wehrburg, die bis ins 16. Jahrhundert zu den verteidigungsfähigen Fluchtburgen des Landes zählte, sind heute aber nur mehr wenige Gebäudereste erhalten. Besonders beeindruckt die ehemalige Hauptburg auf der obersten Felsstufe, die aus wuchtigem Quaderwerk errichtet wurde.
Nach dem Rundgang gehen wir den Zufahrtsweg zurück und folgen dem Weg geradeaus leicht ansteigend, Richtung Grabner Alm, bis wir nach rund 15 Minuten den alten Meierhof von Klingenstein erreichen. Diesen lassen wir linker Hand liegen und bleiben dann auf der Straße (!), biegen nicht hinuter in den Graben zur Grabner Alm ab! Auf der Straße geht es auf gleichbleibender Höhe nach Schatzl, eine kleine Ortschaft in der Gemeinde St. Thomas. Schon von Weitem sehen wir eine weiß getünchte Kapelle, an der ein Feldweg nach Pierbach abzweigt, dem wir ein Stück hinunter folgen.
Bis uns ein Wegweiser den Weg zum Augenbründl weist. Es ist ein schöner Hohlweg, der durch den Frauenwald zur gefassten Quelle führt. Die Quelle dürfte schon seit Urzeiten bestehen. Seit den 60iger Jahren schmückt ein Bild der Heiligen Odilie, die Schutzpatronin der Augenkranken, das Steinmarterl. Der Quelle wird Heilkraft nachgesagt, und ihr Wasser schmeckt herrlich erfrischend.
Nach einer Trinkpause folgen wir dem Augenbründlweg hinaus aus den Wald bis zu einer großen, weiß getünchten Kapelle mit einem modernen Mosaik. Bis hierher war der Weg gut markiert, nun brauchen wir etwas Spürsinn, um weiter zu kommen. An der Kapelle wenden wir uns scharf nach links und folgen einem alten Hohlweg, der in einer Rechtskurve zu den Resten eines Hofes führt, noch stehen ein paar Stadeln. An denen vorbei und dann halbrechtshaltend wieder über den Feldweg hinunter in den Wald. Kurz danach kommt eine scharfe Linkskurve mit einer Weggabelung, wir folgen der Linkskurve.
Gleich darauf kommen wir zu mehreren Häusern, ab hier geht es über eine schmale Asphaltstraße weiter, an zwei weiteren Gehöften vorbei und am dritten erreichen wir wieder die Klingenbergstraße (L 1432). Nach links wendend folgen wir dieser ein kurzes Stück leicht ansteigend, bevor wir nach rechts auf einen Wanderweg abbiegen. Zuerst geht es wieder bergab durch einen Wald. Im Boden überqueren wir einen Bach und halten uns nach rechts, jetzt leicht ansteigend. Am Waldrand dreht der Weg nach links und so kommen wir über einen Wiesenrücken weiter ansteigend, zu einem Gehöft.
Wir lassen das Bauernhaus rechter Hand liegen und wandern jetzt wieder bergab in den Graben hinunter. Abermals ist ein Bacherl zu queren und wir setzen den Weg in der gleichen Richtung fort. Nun geht es gleichmäßig ansteigend durch einen dichten Wald, wir befinden uns bereits im Anstieg zurück nach St. Thomas.
Beim Sportplatz gelangen wir auf die Klingenbergstraße, gegenüber befindet sich das Busunternehmen Naderer. Nach rechts abzweigend folgen wir der Landstraße Richtung St. Thomas. Nach der langgezogenen Linkskurve, gegenüber dem Feuerwehrdepot, zeigt uns ein Wegweiser die Abzweigung zum Phallusstein. Wir biegen nach rechts ab und folgen den Trittspuren durch den Kiefernwald leicht bergauf, bis wir vor dem Naturdenkmal stehen. Es ist ein großer Einsiedlerstein in phallischer Form, mit einer Schale, die für Opfergaben in Rahmen von Fruchtbarkeitsriten gedient hatte.
Von hier geht es am selben Steig wieder hinunter zur Straße und weiter in den Ort St. Thomas am Blasenstein. Wer möchte, kann die Aussicht oberhalb der Pfarrkirche genießen, der gotischen Pfarrkirche und dem luftg'selchten Pfarrer noch einen Besuch abstatten, durch die Bucklwehlucken kriechen, zum Heimkehrerkreuz spazieren oder in den Gasthof Ahorner einkehren.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Die Buslinie 370 fährt von Perg nach St. Thomas am Blasenstein (Haltestelle Lagerhaus) und retour. Alle Infos unter , Telefon 0732 66 10 10 66
Anfahrt
Über die B 3 nach Perg, Ausfahrt Perg-Süd und den Straßenschildern 18 km nach St. Thomas am Blasenstein über die L 1423 folgen.
Parken
Im Ort St. Thomas am Blasenstein mehrere ausgeschilderte Parkplätze.
Öffentliche Toilette: im Gemeindeamt
Weitere Informationen
Naturdenkmäler im Naturpark Mühlviertel: Die außergewöhnlichsten Naturgebilde und Steinformationen sind als Naturdenkmale gekennzeichnet.
Der Naturpark Mühlviertel ist "Naturpark des Jahres 2019" --> weitere Infos
Weitere Infos zur Burgruine Klingenberg auf Burgenkunde.at
Einkehrmöglichkeit in St. Thomas am Blasenstein: Gasthaus Ahorner, Telefon +43 7265 5474 - sehr empfehlenswert! Unbedingt reservieren
Weitere Sehenswürdigkeiten in St. Thomas am Blasenstein: Bucklwehluck`n, Katholische Pfarrkirche St. Thomas mit der Mumie des "Luftg'selchten Pfarrers" aus dem 18. Jh.
Ausrüstung
Festes Schuhwerk, Jacke, eventuell Haube (das Klima im Mühlviertel ist bekanntermaßen rau), Regenschutz, Sonnenschutz, Proviant und ausreichend zu trinken - keine Einkehrmöglichkeit entlang des beschriebenen Weges.