Aufstieg
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1636 hm |
Abstieg
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1565 hm |
Tiefster Punkt | 84 m |
Höchster Punkt | 513 m |
Dauer
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18:50 h |
Strecke
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270,1 km |
Unterwegs auf der Deutschen Fachwerkstraße

Quelle: Rhein Main Presse, Autor: Diana Wetzestein

Foto: Johannes Kessel/Stadtmarketing Erbach , Rhein Main Presse
Die Tour
Seit 25 Jahren besteht die Deutsche Fachwerkstraße, die auch in Südhessen und den angrenzenden Regionen durch viele reizvolle Orte führt. Auch für Einheimische lohnt sich eine kleine Entdeckungsreise.
Prunkvolle Fachwerkbauten gibt es vielerorts in Südhessen, aber nur einige Städte vermarkten sich unter dem Etikett der Deutschen Fachwerkstraße. Zwischen Rhein, Main und Odenwald laden zwölf Fachwerkstädte an der Regionalstrecke der Deutschen Fachwerkstraße zum Besuch ein. Hier reist der Fachwerktourist auf den Spuren der Römer, Nibelungen und Karls des Großen. Von Südhessen bis nach Mainfranken hinein sind viele Zeugnisse mittelalterlicher Burgenarchitektur zu sehen, dazu reiche Fachwerk-Ornamentik, verzierte Erker und aufwendige Fensterkonstruktionen. Mit dem Auto, der Bahn, per Rad, zu Fuß oder mit dem Wohnmobil lässt sich die Fachwerkroute bereisen.
Trebur: Im Zentrum des Städte-Dreiecks Frankfurt am Main, Mainz, Wiesbaden und Darmstadt liegt Trebur. Ein wahrlich königlicher Ort, aus dem 57 Königsaufenthalte bekannt sind, einige von reichsgeschichtlicher Bedeutung. So wurde Kaiser Heinrichs IV. im Jahr 1053, im Alter von drei Jahren, in Trebur zum König gewählt. Trebur und seine Ortsteile haben mehr als 300 überwiegend altfränkische Fachwerkgebäude aus der Zeit um 1700. So manche Anekdote zur Ortsgeschichte erfährt man bei einer der Themenführungen.
Dreieich: Die „Fachwerkstadt mit Burgruine“ liegt im Städtedreieck Frankfurt, Offenbach und Darmstadt. Dreieich entstand 1977 aus den Städten Dreieichenhain, Sprendlingen und den Gemeinden Buchschlag, Götzenhain und Offenthal. Während Buchschlag sich bis heute den ursprünglichen Charakter einer Villenkolonie bewahrt hat, gilt Sprendlingen als Ort der Pflasterer und Maurer. Dieser Ort wurde 834 in einer Urkunde Ludwigs des Deutschen an das Kloster Lorsch erstmals erwähnt. 1528 führte dort Erasmus Alberus, der Reformator der Dreieich, die Reformation ein. Um Dreieichenhain verläuft eine Stadtmauer, in der historischen Altstadt befinden sich 125 schmucke Fachwerkhäuser aus dem 16. bis 19. Jahrhundert. Mitten durch die Fahrgasse verläuft der 50. Breitengrad, dessen Verlauf in der Pflasterung durch sieben Lampen markiert ist.
Hanau-Steinheim: Südwestlich des Mains liegt die „Perle am Main“. Die historische Altstadt Steinheims hat sich ihren altertümlichen Charme bewahrt und gilt aufgrund des mittelalterlichen Mauerrings, der schönen Fachwerkhäuser und der Lage am Main-Altarm als lohnendes Ausflugsziel. Ein reizvolles Ambiente, gute Gastronomie und köstlicher Apfelwein findet der Gast in Häusern, Höfen, Kellern und Scheunen, wo Restaurants, Cafés, Wirtshäuser, Biergärten und Apfelwein-Schänken untergebracht sind. Das Wahrzeichen ist das Schloss, erbaut um 1200 und heute Museum für Vor-, Früh- und Stadtgeschichte. In der heutigen Harmoniestraße, früher Judengasse, steht das älteste Fachwerkhaus Steinheims aus dem Jahr 1395.
Seligenstadt: „Geschichte(n) hautnah erleben“ – das kann man in Seligenstadt, mitten im pulsierenden Rhein-Main-Gebiet und doch ruhig und idyllisch am Main gelegen. Kleine Gassen und malerische Winkel, farbenprächtige Fachwerkhäuser und eindrucksvolle Sehenswürdigkeiten aus verschiedenen Epochen dokumentieren die über 1900 Jahre alte Geschichte der Stadt. Diese beginnt mit den Römern, die um 100 nach Christus ein Kastell errichteten. „Obermühlheim“, wie Seligenstadt zur Karolingerzeit hieß, wurde am 11. Januar 815 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Einhard, der Biograf Karls des Großen, begann um 830 mit dem Bau der Basilika, die bis heute das Wahrzeichen der Stadt ist.
Babenhausen: Zentral im Raum Darmstadt, Rhein, Main und Neckar liegt diese – so der Werbeslogan – „liebenswerte Stadt mit Charme“. Das älteste Fachwerkgebäude ist das Haus der Willands, 1461/62 erbaut, steht es direkt neben dem Hexenturm, dem Babenhäuser Wahrzeichen. Dieses Fachwerk hat durch seinen leicht himmelgrauen Anstrich ein einzigartiges Gesicht bekommen. 1994 wurde es mit dem Denkmalsschutzpreis des Kreises Darmstadt/Dieburg ausgezeichnet. In Babenhausen entstanden kleine Ackerbürgerhäuser und große Adelshöfe. Rundbogige steinerne Hoftore mit Handpforten bildeten den Abschluss der Höfe zur Straße hin. Der Gaylingsche Hof von 1555 an der Amtsgasse 32 beherbergt seit März 2014 das Territorialmuseum. Für die gelungene Restaurierung des Fachwerkhauses erhielt die Museumsstiftung den Hessischen Denkmalsschutzpreis 2014.
Bei einem Rundgang durch die historische Altstadt trifft der Gast nicht nur auf den fast vollständig erhaltenen Ring der Stadtmauer, sondern auch auf die Stadtkirche am Marktplatz, die zwischen 1383 und 1472 von den Grafen von Hanau-Lichtenberg als Residenzkirche erbaut wurde. Sie beherbergt einen dreiflügligen spätgotischen Schnitzaltar, entstanden um 1515.
Die Grafen von Hanau sind auch Erbauer der Schlossanlage, mit heute restaurierten mittelalterlichen Fachwerkstrukturen.
Dieburg: Als Kurmainzer Amtsstadt und Münzstätte und Sitz verschiedener Adelsgeschlechter sowie durch das Vorhandensein eines Halbstiftes erlebte Dieburg im Mittelalter eine Blütezeit. Prächtige Schlossanlagen, die bedeutende Wallfahrtskirche sowie die stolzen bürgerlichen Fachwerkhäuser zeugen noch heute davon. Dieburg verbindet das Flair einer geschichtsträchtigen Stadt, mit prächtigen Alleen und Parkanlagen. Rund um Markt und Zuckerstraße stehen Fachwerkhäuser mit spätmittelalterlichen Konstruktionen, Fensterreihung und Schmuckfachwerk. Viele historische Gebäude im Fußgängerbereich machen einen Einkaufsbummel oder einen Stadtrundgang zum Erlebnis. Der großzügig gestaltete Marktplatz verwandelt sich im Sommer in eine italienische Piazza mit Straßencafés.
Groß-Umstadt: Diese Stadt verspricht „Wein, Kultur und Lebensart“ und gilt als „Tor zum Odenwald“. Von Reichtum und Bürgerstolz zeugen zahlreiche historische Profanbauten. Einen architektonischen Höhepunkt stellt das Renaissance-Rathaus dar. Häuser mit Schmuckvarianten, Erkern und Schnitzwerk, wie das ehemalige Pförtner- und Zollhaus, ziehen die Blicke auf sich. Das Jägerhaus, 1567 bis 1575 erbaut, ist mit seinem Walmdach, den gotischen Fenstern, den gebogenen Streben und dem Brüstungsschmuck aus Andreaskreuzen besonders auffällig. Am Marktplatz und in der Oberen Marktstraße bilden die Fachwerkhäuser eine Kulisse aus historischer und handwerklicher Vielfalt. Für Kenner ist der Umstädter Wein ein Geheimtipp.
Reinheim: In der Kirchstraße steht das älteste Haus der Stadt, das Kalb’sche Haus aus dem Jahr 1450. Insgesamt sind in der Kernstadt noch 59 Fachwerkhäuser erhalten. Auch in den Ortsteilen gibt es viele Fachwerkbauten wie zum Beispiel das Haus in der Wilhelm-Leuschner-Straße 16 in Ueberau. In jüngster Zeit wurden viele Häuser saniert. Das Naturschutzgebiet Reinheimer Teich lädt zum Spazieren, Verweilen und Entdecken ein.
Erbach: Die „Residenzstadt zwischen Rittertum und Elfenbein“ liegt im Tal der Mümling. Wer den Marktplatz betritt, spürt das mittelalterliche Flair. Dort stehen das etwa 500 Jahre alte Rathaus, in Sichtweite das Schloss, der Bergfried und das Tempelhaus. Die spätbarocke Stadtkirche und die historischen Fachwerkhäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert machen diese Altstadt zu einem besonderen Erlebnis. Der Lustgarten mit der Orangerie und der Englische Garten im nahen Eulbach zeigen, was europäische Gartenkunst kann. Die Eulbacher Parkanlage hat vermutlich Friedrich Ludwig von Sckell kreiert, einer der bedeutendsten Landschaftsgärtner des 18. Jahrhunderts. Auch die Gräflichen Sammlungen mit Waffenkammer und Rittersaal oder das Deutsche Elfenbeinmuseum sind zu bewundern. Letzteres zeigt kostbare Schnitzereien aus Asien, Afrika und Grönland. Viele gemütliche Wirtshäuser und Cafés laden zum Verweilen ein.
Walldürn: Hier gibt es „Fachwerkromantik im Madonnenländchen“. In einer Urkunde des Klosters Lorsch aus dem Jahr 794 wurde Walldürn erstmals als „Turninu“ erwähnt. Überregionale Bekanntheit erreichte Walldürn durch das Blutwunder. Noch heute kommen weit über 80 000 Pilger in diese traditionsreiche Wallfahrtsstadt. Deutschlands ältestes durchgehend als Amtssitz des Bürgermeisters genutztes Rathaus aus dem Jahr 1448 und viele restaurierte Fachwerkhäuser sind in Walldürn zu finden. Darunter das Gasthaus „Goldene Rose“ aus dem Jahr 1578 mit imposantem Zierfachwerk, die drei Neidköpfe am Fachwerkhaus mit dem Baujahr 1685 oder das Gasthaus „Zum Riesen“, das auf einem Kellergewölbe aus dem Jahr 1582 aufgebaut und als Adelspalais der Herren von Bettendorf genutzt wurde.
Miltenberg: Die Stadt liegt eingebettet zwischen den Hügeln von Spessart und Odenwald am Main. Sie beherbergt prächtige Fachwerkbauten in mittelalterlichen Gässchen, darunter die älteste Fürstenherberge Deutschlands, das Gasthaus „Zum Riesen“, das im Jahr 1411 erstmals erwähnt wurde. Das älteste noch erhaltene Fachwerkhaus in Miltenberg in der Hauptstraße 136 stammt aus dem Jahre 1339. Das Rathaus und die Stadttore Würzburger und Mainzer Turm zeugen von der Erhabenheit der mittelalterlichen Stadt.
Wertheim: Die Altstadt mit dem Marktplatz und den Gässchen ist für eine Stadterkundung wie geschaffen. Neben einem der ältesten und wohl schmalsten Fachwerkhäuser Frankens ( Am Marktplatz 6) findet der Gast viele restaurierte Fachwerkhäuser aus dem 16. Jahrhundert inmitten einer lebendigen Innenstadt mit vielseitiger Gastronomie und kleinen Geschäften. Stadtführungen geben den Reisenden Aufschluss über die Entstehungsgeschichte der Stadt und ihrer historischen Gebäude. Von der Burg Wertheim aus gibt es einen Panoramaausblick auf die Flusslandschaft von Main und Tauber.
Autorentipp
Die Stationen der Fachwerkstraße lassen sich mit dem Auto, der Bahn, per Rad, zu Fuß oder mit dem Wohnmobil bereisen.
Info
Karte
Details
Erlebnis
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Landschaft
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Trebur
Ziel
Weinheim
Weitere Informationen
Auf www.deutsche-fachwerkstrasse.de findet man eine Übersicht der Route und Hinweise auf Veranstaltungen.