Überquerung der Rätischen Alpen

Quelle: Wandermagazin

Schutzhütte etwas unterhalb des Schlappiner Jochs.

Die Tour

Die Rätischen Alpen sind über das Rheintal und das Montafon bzw. das Prättigau sehr gut an das Verkehrsnetz angeschlossen. Hoch gelegene Siedlungen ermöglichen Übernachtungen mit Komfort.

Die tiefe Lage des Ausgangsortes und des Endpunktes lässt die Tour zu einer eindruckvollen Überschreitung werden und den Wechsel der Vegetation und Landschaft in den verschiedenen Höhenstufen deutlich erleben.Wer bereits um die Mittagszeit Schruns erreicht, kann auch im Tal auf schönen Wegen weitgehend neben der Straße in etwa 2 Stunden nach Galgenul wandern, um dann gut eingelaufen den Aufstieg nach Gargellen anzugehen. Wenn jemand erst am späteren Nachmittag ankommt, wäre vor dem Aufstieg eine zusätzliche Übernachtung in St. Gallenkirch zu empfehlen. Es besteht auch die Möglichkeit von Gargellen an einem Tag bis Klosters zu gehen und nicht in Schlappin zu übernachten. In diesem Fall wird man von Schlappin auf dem direkten Weg durch den Tobel und nicht über Flue nach Klosters wandern. Aber es wäre schade die herrliche Hochgebirgslandschaft so schnell zu verlassen. Schließlich sind wir Wanderer, die mit allen Sinnen die Schönheiten der Natur erleben möchten und befinden uns nicht auf der Flucht.

Autorentipp

Notruf in den Alpen: 112
Außerhalb Deutschlands nur über Handy


Alpine Auskunft: DAV 089 / 29 49 40, OeAV   0043 / 512 / 58 78 28

Info

Aufstieg
1617 hm
Abstieg
1329 hm
Tiefster Punkt 831 m
Höchster Punkt 2199 m
Dauer
10:31 h
Strecke
24,0 km

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

St. Gallenkirch

Ziel

Klosters Dorf

Weg

1. Wandertag

St. Gallenkirch – Gargellen 8,4 km und 580 m Anstiege
Ausgehend von der Busstation St. Gallenkirch-Galgenul (an der Stelle wo die Straße nach Gallenkirch abbiegt) folgt man unmittelbar vor einer Brücke (S) der bis Gargellen bleibenden Markierung gelbweiß und den Wegweisern Suggadinweg, zunächst in SW-R dem Suggadinbach entlang aufwärts. Nach Querung von mehreren Seitenbächen erreicht man eine Hütte mit Brunnen. Danach geht man nach rechts zur Straße, die nach Gargellen führt. Auf dieser etwa 10 m nach links, dann wandert man nach Querung auf einem  Wirtschaftsweg weiter aufwärts an Wiesen und einem Holzhaus vorbei  zur 300 Jahre alten Rütikapelle (1). Weiter am Wegepunkt Rastermansch vorbei und über den Weiler Rüti  wieder  hinab zur Straße nach Gargellen. Auf dieser nach rechts am ehemaligen Gasthaus Reutehorn vorbei, dann links auf einer Brücke über den Suggadinbach (2). Hier zunächst auf einem Fahrweg, dann von diesem rechts ab und auf einem Pfad an einem Bach entlang aufsteigend zu einem breiten Weg. Auf diesem geht man nach rechts und erreicht einige Holzhäuser. Hier links zuerst in Süd- dann SW-Richtung zu einem einzelnen Haus. An diesem links vorbei und auf einem breiteren Weg nach Innergampaping, wo man den gleichnamigen Wegepunkt (3) erreicht. Nach der Siedlung führt die Route auf einem Waldweg, der an einem steilen Hang entlang verläuft. Man erreicht dann eine Wegegabelung, wo ein Weg abzweigt und eine Brücke über einen Bach führt. Weiter nach den WW Gargellen und Valiseramaisäß, zu dem man auf einem breiten Weg absteigend gelangt (4). Nun nach  Wegweiser Gargellen auf der orographisch rechten Seite des Suggadinbaches talaufwärts. An einer Wegegabelung bleibt man rechts und geht unten weiter bis man den Wegepunkt Fideliskapelle (5) erreicht. Zu dieser kann man über eine Brücke gehen. Weiter auf der orographisch rechten Seite des Baches nach Wegweiser Gargellen, wobei der Weg einmal vom breiten Weg nach links auf einen Pfad führt. Dann erreicht man den Wegepunkt Suggadinweg. Weiter aufwärts und an mehreren Wegepunkten „Dorfrundweg“ vorbei bis ein Wegepunkt gegenüber der Kirche mit der angegebenen Höhe von 1390 m erreicht wird. Hier geht man rechts über die Brücke  in die Ortsmitte von Gargellen (6). Das  Tourismusbüro ist etwa 100 rechts von der Brücke in dem mehrstöckigen Haus Vallisera.  

2. Wandertag
Gargellen – Schlappin (Schweiz) 11 km 789 m Anstiege und 523 m Abstiege
Von der Ortsmitte weiter auf der Hauptstraße am Parkplatz der Schafbergbahn vorbei bis zu einer Brücke (7), wo man nach rechts dem Wegweiser Valzifenz Alpe, Schlappiner Joch und der Markierung gelbweiß folgt. Kurz danach quert man einen Bach, dann steigt auf einem geschotterten Fahrweg auf. Nach einer weiteren Bachquerung begeht man zwei Kehren. Nach rechts und links abzweigende Wege werden nicht beachtet. Man folgt den Wegweisern Valzifenzalpe und Schlappiner Joch. Nach einer Waldpassage gelangt man zu dem Wegepunkt Madrisahütte. Hier geht man nach links, quert den Valzifenzbach Bach (8) und eine Wiese, um einen Fahrweg zu erreichen. Auf diesem gelangt man zur Valzifenz Alpe mit Brunnen. Weiter auf dem Fahrweg nach Wegweiser Schlappiner Joch und der Markierung rotweiß, die bis zum Joch bleibt. Links sieht man gewaltige Felsströme, die von den Ritzenspitzen herabgekommen sind. Im Talboden blühen im Frühsommer Alpenrosen, die gelben Brillenschötchen mit ihren scheibenförmigen Früchten, der große Stengellose Enzian und Gelbe Küchenschellen. Dann erreicht man den Wegepunkt Obere Valzifenzalpe (9) wo man rechts dem Wegweiser Schlappiner Joch folgt. Zunächst quert man den Valzifenzbach auf einem Steg. Der Weg wird nun steiler und führt in Serpentinen an der ehemaligen Zollhütte vorbei zum Joch (10 ), wo sich eine gute Aussicht sowohl nach Norden in das Hochtal von Gargellen, als auch nach Süden in das Prättigau ergibt. Man steigt nun mit der Markierung rotweiß, die bis Schlappin bleibt, nach Süden ab und erreicht nach etwa 20 Minuten eine Wegegabelung (11). Geradeaus führt der Weg direkt hinab nach Schlappin. Es ist empfehlenswert wegen der landschaftlichen Schönheit einen kleinen Umweg über Hinterälpli zu gehen. Dazu wandert man an dieser Stelle nach rechts und folgt dem WW Älpli Schlappin 1,5 h. Der Weg führt durch Alpenrosengebüsch und über Geröllfeldern mit herrlichem Blick in das Schlappiner Tal mit den umgebenden Bergen der Silvretta. Dann quert man den Schlappiner Bach und erreicht schließlich Hinterälpli (12). Nun folgt man dem WW Schlappiner Joch in NE-R, der zu einer Wegegablung (13) führt. Hier trifft man auf den Weg, der direkt vom Joch herabkommt. Weiter mit dem WW Schlappin Dörfli 20 Minuten und nach steilem Abstieg gelangt man an einer Brücke zu einem Fahrweg am Ortsbeginn (14) von Schlappin, auf dem man zunächst an zwei Hütten vorbei geht und nach wenigen Minuten das Gasthaus Gemsli und etwas später das Gasthaus Erika erreicht. 

3. Wandertag
Schlappin – Klosters Dorf (Bhf) 4,8 km und 580 m Abstiege
Ausgehend vom P 1639 am Berghaus Erika folgt man dem Wegweiser Klosters Dorf talabwärts, wandert zunächst am See entlang, an der Staumauer vorbei und neben einem Bach bis zu einer Wegegabelung (15). Hier nach dem Wegweiser Flue rechts ab und auf einem schmalen Waldweg bergauf. Der Weg führt an einem steilen Hang entlang, quert mehrere Bachrinnen und erfordert Aufmerksamkeit beim Gehen, insbesondere bei Nässe, wegen der von der Abtragung freigelegten Wurzeln. An zwei Wegegabelungen folgt man weiterhin der Richtung Flue. Schließlich erreicht man den Punkt Flue, wo man der Richtungsangabe Palfärn folgt und nach wenigen Minuten die Alpsiedlung Flue (16) erreicht, wo sich auch ein Brunnen befindet. Weiter abwärts nach dem Wegweiser Palfärn und Klosters Dorf über Wiesen und Wald bis zu einer Verebnung, wo sich wieder eine Wegegabelung befindet. Man geht in Richtung Klosters Dorf, weiter absteigend zunächst durch einen Wald, dann an einen Bach und neben diesem zu einer Brücke (17). Hier weiter nach der Richtungsangabe Rätische Bahn auf einer Straße, am Parkplatz der Madrisa-Bahn vorbei. Weiter auf der Madrisastraße zur Hauptstraße und nach deren Querung rechts auf der Bahnhofstraße zum Bahnhof Klosters Dorf (18) der Rätischen Bahn, wo sich eine Imbissstube und ein Brunnen befinden.

Erweiterungsmöglichkeiten der Tour:
Bei einem zusätzlichem Tag in Gargellen empfiehlt sich eine Fahrt zur Bergstation der Schafbergbahn. Hier könnte man den Riedkopf oder das Madrisajoch besteigen (siehe Rother Führer).
Ein zusätzlicher Tag in Klosters könnte für die Begehung des Prättigauer Höhenweges (eine der lohnendsten Tagestouren im Bündner Land) genutzt werden (Faltblatt mit Info über TI Klosters)

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der Bahn bis Schruns und weiter mit dem Bus L 87/4292 zur Station St. Gallenkirch-Galgenul. Rückreise von Klosters mit der Bahn nach Landquart und über Feldkirch sowie Schruns

Anfahrt

A14 bis AS Montafon, Nr. 188 bis Montafoner Hüsli und Nr. 192 bis Galgenul
Rückfahrt zum Auto siehe ÖPNV

Parken

An der Talstation der Valiserabahn

Weitere Informationen

Gargellen: Tel. 0043(0)5558/8201 300
Schlappin: Berggasthaus Gemsli, Tel. 0041(0)81/4221339
Berghaus Erika: Tel. 0041(0)81/4221117

Galgenul  über TI: Tel. 0043 (0)5558 / 8201 100

Klosters über TI: Tel. 0041(0)814102020

Ausrüstung

Wanderschuhe, welche über die Knöchel reichen mit guter Profilsohle, der Jahreszeit entsprechende Wanderausrüstung, Anorak, Mütze, Sonnenbrand-Schutzmittel, Regenschutz,   Trekkingstöcke, Grödeln (Leichtsteigeisen), wenn auf der Nordseite des Joches noch  Schneefelder sind und eventuell ärmellose Daunenweste wenn Kälte zu erwarten ist
Reservewäsche, T-Shirt, leichte Hose, dünner Pullover und leichte Hausschuhe in einer Plastiktüte regensicher verpackt und Toilettenartikel in kleinster Ausführung, Hansaplast, Leukoplast, elastische Binde 8 cm breit, Rettungsdecke, Klammerpflaster, kleine Tube Wundsalbe, kleines Fläschchen flüssiges Desinfektionsmittel, Nadel, Pinzette, kleines Taschenmesser, einige Schmerztabletten die auch bei Zahnschmerzen geeignet sind, ein kleines Stück Schaumgummi gegen Druckstellen im Schuh und persönliche Medikamente, Personalausweis, Geld, kleines Notizbuch mit wichtigen Telefonnummern insbesondere die der bestellten Unterkünfte, Fahrpläne, Landkarte und Kopie des Führers, Handy, Kompass oder GPS – Gerät,  durchsichtige Plastikhülle geeigneter Größe für die Landkarte bei Regen, Getränkevorrat und z. B. zwei Semmeln, etwas Käse und Trockenobst als eiserne Ration auch bei geplanter Einkehr. Evtl. kleiner Fotoapparat mit frischen Batterien und kleines Fernglas

Bei Verwendung geeigneter Größen sollte das Gewicht des Rucksacks mit einem Liter Wasser 8 kg nicht wesentlich überschreiten

Sicherheitshinweise

Wegekategorien in Vorarlberg und in der Schweiz:
gelb/weiß leicht begehbare Spazier- und Wanderwege
rot/weiß Bergwanderwege (knöchelhohe Schuhe, griffige Sohle erforderlich)
blau/weiß (nur für geübte Bergsteiger)

Obgleich die Tour ins Hochgebirge führt, bestehen bei günstigen Bedingungen keine alpinen Schwierigkeiten und es ist nur Trittsicherheit erforderlich. Bei Neuschnee, Glätte und dichtem Nebel ist von der Tour abzuraten. Die günstigste Zeit ist etwa von Anfang Juli bis Ende September. Im Juni muss man an der Nordseite des Schlappiner Joches noch mit fest gefrorenem Schnee rechnen. Man benötigt dann Leichtsteigeisen, Trekkingstöke und die entsprechende Erfahrung.

10€ Rabatt mit hey.bayern auf Outdooractive Pro und Pro+ sichern

Jetzt hier mehr erfahren oder gleich unseren Voucher Code nutzen um 10€ Rabatt zu erhalten (gültig bis 31.12.2021):

HEYOA10V