Über Stock und Stein über die Perlacher Schotterzunge

Die Tour

1000 Jahre Ramersdorf, 1200 Jahre Perlach – So lange dauert dieser gemütliche Wanderweg durch den 16. Stadtbezirk  Münchens zwar nicht, allerdings ist seine Siedlungsgeschichte genau so alt.

Auf dieser Tour über Stock und Stein bekommt man einen kleinen Einblick über die Historische Entwicklungsgeschichte von Ramersdorf- Perlach.

Ramersdorf und Perlach, zwei Stadtteile mit einer sehr langen Vergangenheit.

Im Jahre 790 tauchte erstmals der Name "Peralohc" in einer Urkunde auf. Der Name kommt von Bär oder Eber mit Lohe, welches von dem umgebenden Lohwald kommt. Diese Tiere werdet ihr bei dieser Route warscheinlich nicht zu Gesicht bekommen, allerdings tauchen wir in die Siedlungsgeschichte, des auf der "Perlacher Schotterzunge" gelegene Stadtteil, ein.

Unsere Tour führt uns vom Schloss Perlachsoed, welches heute ein Baudenkmal ist, über den Theodor Heuss Platz, bis zu der berühmten Kirche Maria Ramersdorf, welche zu den ältersten Kirchen Münchens zählt. Kommt mit und erkundet einen Teil Geschichte von Ramersdorf- Perlach.

Autorentipp

Die Tour is gut zu Fuß, mit dem Rad oder mit anderen Verkehrsmitteln (Inliner, Roller etc.) zu absolvieren. 

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
26 hm
Abstieg
30 hm
Tiefster Punkt 531 m
Höchster Punkt 542 m
Dauer
2:30 h
Strecke
7,8 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Suchergebnisse 81737 München (S-Bahnhof Perlach)

Ziel

Hohenaschauer Str. 3 (Gustav Adolf Kirche)

Weg

Die Tour startet am Perlacher Bahnhof, in Perlach.

  • Perlach wurde, zusammen mit  Waldperlach und Neuperlach, 1864 in die Gemeinde München eingegliedert

Von dort aus bewegen wir uns Westlich, entlang der Schneckenstraße, bis wir zur Sebastian-Bauer-Straße kommen, an der wir rechts abbiegen. Nach wenigen Metern Fußweg biegen wir nach links in die Fasangartenstraße ab und erreichen unser erstes Ziel, Schloss Perlachsoed, oder auch Neusönner Schloss genannt.

  • Benannt wurde es nach seinem Erbauer Johann Sebald Neusönner. Dieser lebte bis 1708 und war kurfürstlich-bayrischer Geheimsekretär. Er kaufte damals einen Großteil des Grundes, auf dem Perlach heute steht. Ursprünglich erstreckte sich das Schloss über zwei Etagen. Im ersten Obergeschoss findet man heute noch aufwändige Bildmalereien der einstigen Beletage. Die Toreinfahrt, sowie das Rundbogentor stammen wohl aus dem 18./19. Jahrhundert. Genauere Daten sind nicht dazu bekannt.

Wir gehen nun wieder die Fasangartenstraße zurück und biegen Links in die Sebastian-Bauer-Straße ab. Wir gehen rechts am Hachinger Bach entlang bis wir auf die Kirche St. Paulus treffen.

  • Seit 1817 findet man dort die protestantische Schul- und Kirchengemeinde Perlach. Da Adolf Hitler die Hauptkirche der Protestanten, die Matthäuskirche an der Sonnenstraße,1938 abreißen ließ, kann die Kirche St. Paulus als die älteste, Evangelische und protestantische Kirche in München bezeichnet werden. Sie steht unter Denkmalschutz.

Wir folgen nun weiter der Sebastian-Bauer-Straße Richtung Norden bis wir auf den Pfanzeltplatz treffen.

  • Die Sebastian-Bauer-Straße wurde nach dem Oberbürgermeister von Perlach, Beginn des 20. Jahrhunderts, benannt. Dieser sorge für den Ausbau und die Modernisierung der Gemeinde und Straßen.
  • Der Pflanzeltplatz steht unter Ensembleschutz und ist umgeben von denkmalgeschützten Gebäuden. Rund um den Platz findet man große, giebelständige Bauernhäuser, in denen einst die besser aufgestellten Landwirte lebten. Der Platz war früher das Zentrum des ehemals selbstständigen Dorfes Perlach. Auf ihm fand man alle Geschäfte für den täglichen Bedarf. Traditionell wurde hier auch der Maibaum aufgestellt und Dorffeste veranstaltet. 
  • An der Frontseite des Platzes befindet sich der Geschichtsbrunnen. Auf ihm sind die historischen Ereignisse von Altperlach nachzulesen.
  • Neben ihm ein Kriegerdenkmal. Dieses soll an die Gefallenen Bürger von Perlach, im 1. +2. Weltkrieg erinnern. Außerdem findet sich dort eine Tafel zum Gedenken der Opfer aus den Revolutionsjahren 1918/1919.
  • Auf der Ostseite des Platzes findet man die barocke Kirche St. Michael. Dieses Bauwerk wurde während des Krieges im Jahr 1944 schwer beschädigt. Neben der »Perlacher Madonna« und vielen anderen Kunstwerken des Barocks und Rokoko, sind auch einige spätgotische Plastiken im Besitz der Kirche. Diese lassen sich innerhalb der Kirche begutachten.

Wer jetzt schon Hunger bekommen hat, findet nach wenigen Gehminuten, wenn er sich vom Pflanzelplatz auf der Ottobrunnerstraße nordwestlich bewegt, den Gasthof Hufnagel und kann sich dort von Traditionell Bayrischer Küche verwöhnen lassen.

  • Die Ottobrunnerstraße ist umzäunt von mehreren, bäuerlichen Anwesen Perlachs, deren Alter und wechselnde Benennung auf Tafeln auf den Häusern, zum Nachlesen, festgehalten wurde. 

Wir bewegen uns auf dem Lorenz-Hagen-Weg östlich, bis zum Theodor-Heuss-Platz.

  • Der Platz wurde benannt nach Theodor Heuss (1884–1963). Dieser war von 1949 bis 1959 deutscher Bundespräsident. 
  • Auf dem Platz befindet sich außerdem der Sternbrunnen. -1963 wurde im Stadtentwicklungsplan der Bau von drei Entlastungsstädten beschlossen, von denen am Ende nur eine Stadt verwirklicht wurde, Neuperlach-. Dieser Springbrunnen zeigt, in klein, die Architektur dieses verwirklichten Wohnringes, von oben. Man sieht somit Neuperlach aus der Vogelperspektive.

Weiter geht es Richtung Norden bis in den Ostpark. Auf dem Weg dorthin kommen wir an der Lätererkirche vorbei.

  • Die Lätererkirche ist eine evangelische Kirche. Außerdem befindet sich noch ein Pfarrhaus auf dem Gelände.
  • Der 56 Hektar große Ostpark wurde 1973 eröffnet und lockt mit Hügeln, grünen Liegewiesen und Bäumen, versteckten Wegen und verschlungenen Pfaden. Wer Lust hat, kann sich auch im schönen Michaeligarten für eine Pause niederlassen. Wer dort einkehrt, kann direkt am Ostparksee leckere Bayrische Schmankerl genießen. Außerdem finden sich Spielplätze, für Groß und Klein, im ganzen Park verteilt.

Über den westlichen Ostparkausgang geht es Richtung Westen. Wir befinden uns nun in Ramersdorf.

  • Ramersdorf wurde 1930 in die Gemeinde München eingegliedert.

Vorbei am Redlingerplatz bis zur Berger-Kreuz-Straße, an der wir rechts abbiegen und dann gleich wieder links der Jäcklinstraße folgen, bis wir erneut links in die Steinseestraße abbiegen. Dieser folgen wir, bis wir an der Möschenfelderstraße rechts abbiegen. Wenn wir nun der Straße wie in der Route angegeben folgen, treffen wir auf die Rogatekirche.

  • Die Architektur der Kirche hat eine starke Ähnlichkeit mit einer Burg. Dieses Merkmal sollte in der Nachkriegszeit symbolhaft für einen Ort der Sicherheit und der Zuflucht stehen. Die Kirche steht, seit 1999, unter Denkmalschutz. 1963 wurde die Pfarrei gegründet und wurde seither nicht verändert.

Wir bewegen uns wieder südlich und biegen rechts ab, sobald wir an der Ayinger Straße angelangt sind. Dieser folgen wir bis zur Fürichstraße, an der wir links abbiegen. Dieser folgen wir für wenige Gehminuten bis zum alten Historischen Kern Ramersdorf, mit dem Gasthof zum alten Wirt und der Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf

  • Um den Gasthof zum alten Wirt und der Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf, welche den Historischen Kern bildeten, spielte sich noch bis ins 20. Jahrhundert das ganze Dorfleben von Ramersdorf ab. Mehrere Geschäfte des täglichen Bedarfs, ein Kino, ein Fußballplatz als Treffpunkt der Kinder. All das gehörte früher zu diesem lebendigen Zentrum. Auch Dorffeste wurde hier veranstaltet und der Maibaum aufgestellt. 
  • Die Kirche Maria Ramersdorf gilt als ältestes Wallfahrtsziel Bayerns. Das "Marienbild" war früher das Ziel der motivierten Wallfahrer. Später kamen mehrere Gemälde von Jan Pollack hinzu. Diese lassen sich auch heute noch in der Kirche bestaunen. Aufgrund der langen Vergangenheit und der vielen historischen Schätze, ist die Kirche nach wie vor ein begehrtes Ziel von zahlreichen Pilgern. Den Zugang zur Kirche bildet das Torbogenhaus, hier erinnern außerdem Tafeln an den, im Jahre 1644, von Münchner Bürgerfrauen mit 16 Stationen eingerichteten Wallfahrtsweg entlang der Rosenheimer Landstraße.  Im inneren lassen sich im Wesentlichen das Gnadenbild im barocken Hochaltar und der, von Erasmus Grasser und Jan Polack, gestaltete Kreuzaltar erkunden.
  • Das traditionale Gasthaus zum alten Wirt entstand mit dem Aufblühen des Wallfahrtsorts Ramersdorf. Diese Raststation bot Reisenden die Möglichkeit etwas zu essen und wieder zu Kräften zu kommen und ist, seit 1692, bis heute erhalten. Hier habt ihr erneut die Möglichkeit eine Pause zu machen und im traditionell eingerichteten Gasthof etwas zu essen. 

Das letzte Ziel der Reise erreichen wir, indem wir uns vom Alten Wirt ausgehend westlich orientieren. Wir durchqueren, unterhalb der Grünanlage Wilramstraeße, auf der Herrenchiemseestraße, die Mustersiedlung Ramersdorf und erreichen die Hohenschauerstraße, an der wir links abbiegen. Nach wenigen Metern erreichen wir die Gustav-Adolf-Kirche.

  • Diese Kirche wurde 1934 von einem Architekten namens Guido Harbers entworfen. Von ihm stammen die Entwürfe für mehrere Häuser in der Mustersiedlung Ramersdorf. 
  • Die Mustersiedlung Ramersdorf sollte den Siedlungsgedanken des dritten Reichs propagieren und der Deutschen Siedlungsaustellung 1934 dienen. Guido Harbers war dessen Initiator. Bald musste man allerdings feststellen, dass das entwickelte Konzept von 192 Häusern nicht in jeder Hinsicht die Vorgaben des Reichs erfüllte. Das Konzept dafür wurde bereits vor der Machtergreifung beschlossen. Die beauftragten Architekten passten sich zwar dem geforderten Heimatstil des dritten Reiches an, allerdings gab es Kritik an den unübersehbaren Stillelementen der Moderne. Außerdem wurde der Komfort dieser Häuser für zu gut, für "einfache Volksgenossen", befunden. Die Häuser wurden später alle als Eigenheime, an finanziell etwas besser aufgestellte Leute, verkauft. 

Hier endet die Tour. Um schnellstmöglich zurück zum Bahnhof Perlach zu gelangen, bewegt man sich von der Gustav-Adolf-Kirche in Richtung Westen. Nach wenigen Gehminuten erreicht man den Bahnhof Giesing. Von hier gelangt man mit der S7 (Richtung Kreuzstraße) nach wenigen Minuten zurück zum Bahnhof Perlach.

Falls du allerdings noch nicht genug vom Wandern haben solltest, kannst du den Rückweg auch zu Fuß antreten. Dafür wirst du belohnt und findest auf dem Weg zurück zum Startpunkt, Bahnhof Perlach, womöglich eine weitere Sehenswürdigkeit: die Keltenschanze auf dem neuen Südfriedhof. Man findet sie, indem man von der Gustav-Adolf-Kirche ausgehend, der Route in südlicher Richtung folgt. Nach wenigen Gehminuten erreicht man den neuen Südfriedhof. Die Keltenschanze befindet sich im Zentrum des Friedhofs. 

  • Die Spuren von Perlach reichen zurück bis in die Jungsteinzeit und die Keltenschanze ist noch ein Überrest aus der keltischen Epoche und der Perlacher Schotterzunge. Damit ist ein weiteres Stück Geschichte von Ramersdorf- Perlach gefunden!

 Wer jetzt den südöstlichen Ausgang des Friedhofs wählt, befindet sich wieder auf der Fasangartenstraße und am Schloss Perlachsoed. Am Ende der Straße biegen wir wieder rechts ab und gelangen direkt zum Bahnhof Perlach.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Vom Hauptbahnhof aus nehmen wir die Sbahn (S1/S2/S3/S4/S6/S8) in Richtung Ostbahnhof. Am Ostbahnhof nehmen wir die S7 Richtung Kreuzstraße und steigen an der Haltestelle Perlach aus.

Anfahrt

Auf der A8 die Ausfahrt Ramersdorf nehmen und den Schildern zum S-Bahnhof Perlach folgen. Dort befindet sich ein Parkplatz auf dem man sein Auto abstellen kann. 2 Stunden sind dort kostenlos.

Parken

Es befindet sich direkt am S-Bahnhof Perlach, dem Startpunkt der Tour, ein Parkplatz auf dem man 2 Stunden kostenlos parken kann.

Weitere Informationen

Ausrüstung

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