Streitberg * Ort & Geschichte

Quelle: Outdoor im Gebürg, Autor: Robert Stein

Streitberg
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Streitberg * Ort & Geschichte

Beschreibung

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Die Geschichte des Ortes Streitberg ist eng mit der Burg verbunden, die sich nordöstlich über der Ansiedlung auf einem Plateau befand, was sich auch im Ortsnamen widerspiegelt - Streitburg.

Die ältesten schriftlichen Belege gehen auf das Jahr 1120 zurück. Entfalten konnte sich die Siedlung Streitberg insbesondere aufgrund ihrer Lage längs der wichtigen historischen Geleitstraße von Baiersdorf nach Kulmbach bzw. Bayreuth.

Die Entwicklung des Ortes vollzog sich auf zwei Ebenen. Unterhalb der Burg entwickelte sich das Amtshaus mit Ställen und Viehhäusern, ein herrschaftliches Gut - das heutige „Alte Kurhaus“.

Die Siedlung entwickelte sich längs des Wedenbaches - am Fuß des Berganstiegs der Geleitstraße. Spezialisierte Wirtschaftsbetriebe bildeten sich, die für den durchziehenden Warenverkehr ihre Dienstleistungen anboten. Seit dem 16. Jahrhundert war Streitberg markgräfliches Amt und bedeutender Brückenpfeiler, Umschlag- und Stapelplatz zwischen den Markgrafschaften Ansbach (mit Baiersdorf als nördlichstem Stützpunkt) im Süden und Kulmbach, später Bayreuth im Norden von Streitberg. Am Wedenbach lagen der Kastenhof (also ein Lagerplatz für die Naturalwirtschaft), eine Bäckerei, ein Wirtshaus, das Hirtenhaus und die markgräfliche Fronfeste (das war die Polizeiinspektion mit Gefängnis). Die Streitberger Mühle, heute Aeckermühle, hatte ihren historischen Hintergrund als Station an einer Furt über die Wiesent von Neideck nach Streitberg.

Seit 1508 gehörte der Ort der protestantischen Markgrafschaft an. So wurde auch Luthers Reformation zügig eingeführt. Bereits 1529 kann Streitberg, wie auch die Nachbarorte Muggendorf und Niederfellendorf, als reformiert gelten.

1756 begann der siebenjährige Krieg zwischen Preußen und Österreich. Oberhalb Streitbergs lagerten im Mai 1759 die preußischen Truppen des Generalmajors von Meinecke. Da der Markgraf der Schwager des siegreichen Preußenkönigs Friedrichs des Großen war, kam Streitberg glimpflich durch diesen Krieg.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Fränkische Schweiz durch herausragende Vertreter der deutschen Romantik besucht. Die Gegend wurde jetzt deutschlandweit bekannt, und Streitberg war in dieser Zeit einer der meistbesuchten Orte der Region.

1791 verzichtete der letzte Markgraf auf seine Gebiete und trat diese an den Preußenkönig ab. Das preußische Intermezzo dauerte in der Epoche Napoleons aber nur bis 1802. Unter dessem Einfluss wurde die Region mit Streitberg 1802 bayrisch.

Die wirtschaftliche Lage der Bevölkerung war allerdings so ungünstig, dass viele den Ort verließen und größtenteils nach Nordamerika auswanderten. Dies traf vor allem diejenigen, die kein Anwesen als Erbe übernehmen konnten.

Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts brachte der -durch die Romantiker 100 Jahre zuvor ausgelöste- Fremdenverkehr bescheidenen wirtschaftlichen Aufschwung.

Um die Jahrhundertwende vom 19. auf das 20. kamen wohlsituierte Neubürger aus dem Nürnberger Raum, die in Streitberg einen Zweitwohnsitz begründeten. Ein bemerkenswerter Förderer des Ortes war der Nürnberger Großindustrielle Ignaz Bing, der in Streitberg seine zweite Heimat fand und von 1899 bis 1918 hier seine „Villa Marie“ bewohnte. Wasserleitung, elektrische Straßenbeleuchtung, Prinz-Rupprecht-Pavillon sind u.a. durch seine großzügigen Spenden ermöglicht worden. Verewigt hat er seinen Namen aber durch die Entdeckung und Erforschung der Binghöhle - heute eine der schönsten Tropfstein-Schauhöhlen in ganz Deutschland.

Quellen: Kulturerlebnis-Fränkische-Schweiz

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