Spannbruckerpl. 6, 83410 Laufen, Österreich
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Stiftskirche Laufen
Kirche
Unbekannt
Beschreibung
Mariae Himmelfahrt: Die älteste gotische Hallenkirche Bayerns
Geschichte der Pfarr- und Stiftkirche
Betritt man Laufen durch eines der gut erhaltenen Stadttore, trifft man auf stattliche Patrizierhäuser, die vom Wohlstand aus der Zeit der Salzachschifffahrt zeugen. Auf einer Halbinsel an einer Flussschleife der Salzach gelegen, entwickelte sich Laufen dank der Salztransporte, die den Fluss als Transportweg nutzten, rasch zu einer wohlhabenden Handelsstadt.
Vom Stadtplatz, dem Marienplatz, aus führt die Rottmayrstrasse vorbei an den für diese Region typischen hochgezogenen Häuserfassaden, zur Stiftskirche Unserer Lieben Frau. Die älteste gotische Hallenkirche Süddeutschlands wurde zwischen 1330 und 1338 erbaut.
Neuartig für die Entstehungszeit war, dass drei gleichhohe Kirchenschiffe errichtet wurden, deren Dachgewölbe mächtige Pfeiler tragen. Mehrschiffige gotische Kirchen hatten in der Regel ein hohes Mittelschiff und niedrigere Seitenschiffe.
Ausstattung der Pfarr- und Stiftkirche
Trotz der zahlreichen Umbauten der letzten Jahrhunderte birgt die Kirche noch einige bedeutende Kunstwerke. Dazu zählt die ehemalige Mittelschreinfigur des Hochaltars aus dem Jahr 1467, Maria mit dem Jesuskind sowie die Tafelbilder Geburt Christi und Anbetung der Könige, die sich heute im 3. Joch des südlichen Seitenschiffes befinden. Darüber hinaus haben sich aus dem spätgotischen Hochaltar auch noch Altarbilder mit Passions- und Leidensszenen erhalten, die im 4. Joch zu sehen sind.
Im nördlichen Seitenschiff befindet sich im 3. Joch ein Tafelbild, das Christus am Kreuz mit Maria und Johannes zeigt. Es stammt vom ehemaligen gotischen Kreuzaltar, der in der Mitte der Kirche ungefähr an der Stelle stand, an der sich heute der Volksaltar befindet.
Ein Meisterwerk der Salzburger Grabmalplastik stellt das Grabdenkmal für Marx von Nussdorf und seine Frau Spornella von Seben dar, das nach 1479 datiert wird, befindet sich an der Ostwand des romanischen Turms.
Ein romanischer Portallöwe aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhundert befindet sich heute im Nordtrakt des Laubengangs.
Die Ausstattung und Größe der Stiftskirche zeugen vom Wohlstand der ehemaligen Schifferstadt. Der letzte königliche-bayrische Salztransport auf der Salzach wurde 1866 durchgeführt.
Während der Innenrenovierung 1997/98 wurde die Altarinsel mit Volksaltar und Ambo vom Laufener Künstler Friedrich Koller neugestaltet.
Mariae Himmelfahrt
Das Altarbild des Hochaltars zeigt die Aufnahme der Muttergottes Maria in den Himmel. Sie wird dabei begleitet von einer ganzen Schar an Engeln. Im unseren Bereich des Bildes sind die zwölf Apostel zu sehen, die ins leere Grab oder in den offenen Himmel blicken. Die Darstellung des Altarbildes verweist auf das Patrozinium der Laufener Stiftskirche Mariae Himmelfahrt, das am 15. August gefeiert wird.
Das Fest gewann im Laufe der Jahrhunderte im gesamten deutschsprachigen Raum eine besondere Bedeutung. So gibt es die Tradition, dass an Mariae Himmelfahrt Kräuterbüschel gesegnet werden. Zudem finden in vielen Orten Prozessionen zu Ehren der Muttergottes statt.
Vielleicht entwickelte sich das Fest auch deshalb zum wohl größten unter den Marienfesten, weil darin unser Glaube an unsere Auferstehung gestärkt wird. Diese letzte Hoffnung, auf die alle Christen zugehen, wird anschaulich im Altarbild dargestellt.
Besonderheiten
Die Grabstätten des Adels, der reichen Bürger und der Zünfte, die um die Kirche angelegt wurden, waren mit Epitaphen versehen. Um diese vor der Witterung zu schützen, wurden kleine Dächer darüber befestigt. Erst im 15. Jahrhundert begann man vom Hauptportal ausgehend diese Lauben einzuwölben, woraus der kreuzgangähnliche Laubengang entstand, in dessen Wänden und Böden über 200 alte Grabsteine eingelassen wurden. Durch die Holzkonstruktion im Osten konnten nun auch Prozessionen durchgeführt werden. Unter den Bögen findet der Besucher einen Raum der Stille und Ruhe zur inneren Einkehr und des stillen Gebets.
Eine reiche wie interessante Sammlung bietet der Laufener Stiftsschatz, der von April bis Oktober am ersten Sonntag im Monat von 11 bis 12 Uhr besichtigt werden kann.
Wussten Sie?
Die Grabstätten des Adels, der reichen Bürger und der Zünfte, die um die Kirche angelegt wurden, waren mit Epitaphen und Fresken geschmückt. Um diese vor der Witterung zu schützen, wurden kleine Dächer darüber befestigt. Erst im 15. Jahrhundert begann man vom Hauptportal ausgehend diese Lauben einzuwölben, woraus der kreuzgangähnliche Laubengang entstand, in dessen Wänden und Böden über 200 alte Grabsteine eingelassen wurden. Durch die Holzkonstruktion im Osten konnten nun auch Prozessionen durchgeführt werden. Unter den Bögen findet der Besucher einen Raum der Stille und Ruhe zur inneren Einkehr und des stillen Gebets.
Eine reiche wie interessante Sammlung bietet der Laufener Stiftsschatz, der von April bis Oktober am ersten Sonntag im Monat von 11 bis 12 Uhr besichtigt werden kann.
Spiritueller Impuls
Rund um die Stiftskirche gibt es noch so einiges zu entdecken. Sowohl interessant als auch meditativ kann es sein, entlang des Laubengangs die zahlreichen Grabdenkmäler der einstmaligen Adeligen, Bürger und Zünfte zu betrachten.
Im rechten Kirchenschiff neben dem Seitenaltar befindet sich ein Bild von Johann Michael Rottmayr, der wohl der berühmteste Laufener Bürger ist. Es zeigt, wie der Evangelist Lukas ein Bild der Heiligen Maria mit Kind auf die Leinwand malt. Dabei lässt sich bei genauem Betrachten erkennen, dass das Gemälde im Gemälde in der Filigranität bei weitem nicht an das ebenfalls auf dem Bild dargestellte Original herankommt. So können wir die Szene vielleicht als Hinweis auf unseren Geist und Glauben verstehen. Wir versuchen uns ein Gottesbild zu machen, doch ganz erfassen können wir es nie. Das Bild kann anregen nachzudenken über das eigene Gottesbild.
Eine kurze Führung durch die Stiftskirche mit einigen Stationen und spirituellen Impulsen ermöglicht der Audioguide, der per QR-Code am Kirchenportal oder auf der Homepage der Pfarrei abrufbar ist.
Gasthof Greimel
Über 800 Jahre reicht die Geschichte des Gastof Greimel in der Rottmayrstraße 2 zurück. Seit 1870 im Familienbesitz wurde in diesem denkmalgeschützten Haus bis 1970 Bier gebraut und gekeltert.
Der Besucher fühlt sich wohl in den alten Gaststuben mit ihren Rundgewölben und den mehrere Jahrhunderte alten Wandmalereien. Die handgemalten Weinreben weisen noch darauf hin, dass in dem Gebäude Wein gekeltert wurde. Zudem sind noch die alten Vorrichtungen zur Weinproduktion erhalten.
Der Gast kann heute die herzliche Gastfreundschaft genießen, die im Christentum als eines der Sieben Werke der Barmherzigkeit gilt.
Auf dem Weg von der Stiftskirche zum Gasthof Greimel kommt man entlang der Rottmayrstraße an den Schauplätzen vorbei, an denen Teile des Vorspanns der legendären Fernsehserie „Königlich Bayerisches Amtsgericht“ gedreht wurde.