Statzerhaus

Quelle: ÖTK - Zentrale, Autor: ÖTK

Statzer-Schutzhaus des ÖTK am Hundstein im Salzburger Land
Prächtiger Ausblick über das Wolkenmeer vom Hundstein Richtung Steinernes Meer
Statzer-Schutzhaus des ÖTK am Hundstein im Salzburger Land
Statzer-Schutzhaus des ÖTK am Hundstein im Salzburger Land
Statzer-Schutzhaus des ÖTK am Hundstein im Salzburger Land

Die Hütte

Auf dem Gipfel des höchsten Grasberges Europas, dem Hundstein, lockt schon von weitem das Statzerhaus des ÖTK, wo nichts mehr den Rundblick verdeckt. Was sich hier zwischen Wildem Kaiser und Dachstein von West nach Ost und von Süd nach Nord zeigt, wird von jedem mit großem Staunen bewundert. 

Auf kaum einen Gipfel im Salzburger Land führen so viele Wege wie auf den Hundstein und kaum einen Berg zieren so viele Almen. Über allen thront das Schutzhaus des ÖTK würdig auf dem Gipfel.

Geschichte
Das Statzerhaus des ÖTK wurde nach gut zweijähriger Bauzeit am 29. Juni 1891 eröffnet und ist seit 1892 ständig bewirtschaftet. Als erster Hüttenwirt wird ein gewisser Thomas Kröß aus Bayern genannt. 1897 brannte die ursprüngliche Hütte durch die Unachtsamkeit eines Diebes aus und musste abgerissen werden. Am 8. September 1900 konnte der Neubau eingeweiht werden. Er wurde nach dem Alpinisten Moritz Edler von Statzer (Praktischer Arzt, kurzzeitiger Präsident des ÖTK) benannt und für die nächsten sechs Jahre von Franz Schwaiger aus Zell am See geführt.

Die nächsten Umbau- und Vergrößerungsarbeiten in den Jahren 1927 bis 1934 wurden von Katharina Schneider übernommen, die ab 1922 mehr als dreißig Jahre Hüttenwirtin war und die am 31. März 1953 von einem Raubmörder, einem Landarbeiter aus Kärnten, erschossen wurde. Der Mörder konnte später in Tirol gefasst werden und musste für 18 Jahre ins Gefängnis.

1974 wurde ein 4,2 km langer Wirtschaftsweg zum Statzerhaus errichtet. In den Jahren 1984/85 erfolgte ein neuerlicher Umbau. Die Eröffnung fand am 29. Juni 1986 statt, auf den Tag genau 95 Jahre nach der Ersteröffnung.

Gipfel

Auf dem Gipfel des 2.117 m hohen Hundstein thront das Statzerhaus des ÖTK (Österreichischer Touristenklub). Den Hundstein kann man von allen Himmelsrichtungen aus besteigen. Fast jeder der unzähligen Anstiege führt im letzten Teilstück über lange, eher flache Höhenrücken. Die Wanderrouten können zwar durchwegs als leicht eingestuft werden, sind jedoch meist ziemlich ausgedehnt, was sich in den Wegzeiten niederschlägt.

 Zustiege

  • von der Bergstation Aberg … 2½ Stunden
  • vom Gasthof Christernreith am Aberg … 2½ Stunden
  • vom Gasthaus Waldheim in Thumersbach … 3 Stunden
  • von Taxenbach und Gries … 4½ Stunden
  • von Maria Alm … 4 ½ Stunden
  • von Bruck und Maishofen … 5 Stunden
  • von Dienten … 5½ Stunden

::: Kürzester Anstieg 

erfolgt vom Gasthof Christernreith am Aberg. Zu diesem malerisch gelegenen Berggasthof kann vom Ortsteil Unterberg in Maria Alm zugefahren werden. Nach einem Anstieg über die Schrambachalm und untere Lohningalm vereint sich dieser Weg nahe der Grießbachhütte mit jenem von der Bergstation der Schwarzeckalmbahn. Auf relativ flachem Weg wird dann von der Bergstation in Richtung Abergalm – Grießbachhütte – Hundstein gewandert. 

:::  Murmeltiere beobachten

Zwei Einkehrmöglichkeiten, bei denen herzhafte Almprodukte locken, liegen direkt am Weg: die Grießbachhütte und die Lohningalm. Hier windet sich der Weg dann entlang der zum Teil steil abfallenden Almweiden hinauf zum Gratrücken zwischen dem Langegg und dem Hundstein, wo das genussvollste Teilstück beginnt. Da präsentiert sich ein Blick von ungeahnter Schönheit in die Bergwelt unseres Landes. Links unten liegt die Neuhausalm und rechts des Weges werden aufmerksame Beobachter auf den blühenden Matten Murmeltiere entdecken.

::: Höhenunterschied
Vom Tal ca. 1300 Höhenmeter. Von Christernreith 960 Meter, von der Bergstation Schwarzeckalmbahn 650 Meter. Apropos …

An drei Wochentagen per Seilbahn erreichbar

Vom Gasthof Bachschmied in Hintermoos bei Maria Alm kannst du bequem mit der Schwarzeckalmbahn am Mittwoch, Freitag und Sonntag zur Thoraualm fahren. Das verkürzt den Weg um 500 Höhenmeter. Von dort sind es noch 2 ½ Stunden zum Statzerhaus.

Männer ringen auf dem Berg 

Berühmt ist das Statzerhaus nicht nur wegen des guten Bratl der Pächterin Gusti und der traumhaften Sonnenauf- und -untergänge, sondern vor allem auch durch das berühmte Jakobiranggeln in der Naturarena unterhalb des Statzerhauses, welches alle Jahre am Sonntag nach Jakobi (25. Juli) stattfindet. Das "Hundstoa-Ranggeln" beginnt am Sonntag um 10 Uhr mit einer Bergmesse und findet bei jedem Wetter statt. Das ist Tradition.

Das "Hundstoa-Ranggeln" gilt als älteste und fairste Sportart Österreichs. 1516 wurde zum ersten Mal auf dem Berg zwischen Maria Alm, Zell am See, Bruck und Hinterthal geranggelt, seitdem treffen sich regelmäßig die Männer der Umgebung in der Naturarena auf 2.117 Meter Höhe. Die Ranggler kommen aus Salzburg, Bayern und Tirol und sind zwischen acht und 42 Jahre alt. Die Buben bis 14 Jahre starten in drei Schülerklassen, die 15 bis 18 Jährigen in zwei Jugendklassen. Bei den Erwachsenen geht es dagegen nicht nach Alter, sondern nach Leistung: "In der Klasse 4 starten die Anfänger, in den Klassen 3 bis 2 die Fortgeschrittenen und in der Klasse 1 die Profis, die um den Meistertitel kämpfen", erklärt Johann Bernsteiner, Obmann des Salzburger Rangglerverbands.

"Um den Hagmoar-Titel dürfen nur Salzburger kämpfen. Das ist Tradition", sagt Bernsteiner. Einmal Hagmoar sein sei der Traum eines jeden Salzburger Rangglers: "Das ist vergleichbar mit einem Olympia-Titel", so der Vorsitzende der 14 Salzburger Rangglervereine. Das Wort "Hagmoar" bedeutet übrigens "Meister einer Siedlung". Früher war der Hogmoar eine Art bäuerlicher Richter, heute ist er der größte Ehrentitel der Rangglerszene. Zusätzlich zum Ruhm erhält der Hagmoar eine Fahne und eine Medaille. 

Bis zu acht Minuten dauert ein Zweikampf. Wenn es danach keinen Sieger gibt, scheiden beide aus. Ein Ranggler gewinnt, wenn er seinen Gegner auf beide Schulterblätter zu Boden bringt. Hebel-, Würge- und Schmerzgriffe sind strengstens verboten. Die Athleten kämpfen in einem speziellen Rangglerstoff (starkes Bauernleinen). Die "Pfoad" und die "Hosn" mit einem starken Ledergürtel müssen den genauen Richtlinien des Verbandes entsprechen.

Wettkämpfe vor einer spektakuläre Naturkulisse

Neben dem über die Grenzen Salzburgs hinaus bekannten "Hundstoa-Ranggeln" findet am zweiten Samstag im August auch das "Wausnschießen" (Mundart für Wiesenschießen), ein Stockschießen auf Gras statt. Beim Plattenschmeißen am darauffolgenden Samstag treten an die 150 Personen in Teams gegeneinander im Hufeisen-Schmeißen an. Und schließlich treibt im September der "Hundstoa Biag Di" fitte Mountainbiker über 16 km auf den Gipfel des Hundstein.

Info

Höhe 2117 m
Hüttenkategorie Schutzhütte (Kat I)
Geeignet für Familien

Kontakt

Aberg 63, 5761 Maria Alm am Steinernen Meer, Österreich
+43 6542 74438
statzerhaus@oetk.at

Öffnungszeiten

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
geöffnet
zeitweise geöffnet

Während Wintermonate bitte am Mobiltelefon (nur abends): +43 664 6571699

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Taxenbach, Gries, Bruck-Fusch, Zell am See, Maishofen, Saalfelden. Mittwoch, Freitag und Sonntag kann mit der Schwarzeckalmbahn zur Thoraualm aufgefahren werden. Von der Bergstation sind es noch 2 ½ Stunden zum Statzerhaus.

Anfahrt

Auf der Autobahn München-Salzburg bis Traunstein-Siegsdorf > weiter über Lofer nach Saalfelden > beim ersten Kreisverkehr nach Maria Alm links abbiegen > an der Ortseinfahrt Maria Alm vorbei > nach 2 km Richtung Hintermoos rechts abbiegen (Aberg Bergbahnen) > zufahrt vom Ortsteil Unterberg bei Maria Alm zum Gasthof Christernreith.

Parken

Weitere Informationen

Preise

Als ÖTK-Mitglied profitierst du neben einem Heimvorteil in über fünf Dutzend ÖTK-Schutzhütten auch bis zu 50% Ermäßigung bei der Nächtigung in Hütten anderer alpiner Vereine in Österreich, Südtirol, Tschechien, Slowakei, Slowenien und Liechtenstein.

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