Pfarrstraße 4, 95145 Oberkotzau, Deutschland
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St. Jakobus-Kirche Oberkotzau
Quelle: Vogtland - Sinfonie der Natur
Beschreibung
Oberkotzau ist Stammsitz der Herren von Kotzau, die im Gefolge der Weidaer ins Land kamen und sich als Ministerialen im Landkreis Hof ausbreiteten.
Kotzau war Reichslehen, das heißt, dass die Kotzauer es unmittelbar vom König empfingen. Urkundlich fassbar werden sie erstmals 1234, als Konrad von Kotzau für seinen verstorbenen Sohn Albrecht, der die Tochter des Vogtes von Weida geheiratet hatte (Heinrichs II.? [1193-1209]), ein Seelgerät im Kloster Speinshart stiftete. In der Folgezeit urkundeten Angehörige der sich in die Äste Kotzau, Fattigau und Rehau verzweigenden Familie immer wieder für die Vögte von Weida und Plauen. Im ‘Markgrafenkrieg’ der Stadt Nürnberg mit Albrecht Achilles von Brandenburg (1449-1453) stand Hans von Kotzau auf Seiten des Markgrafen. In der Schlacht bei Pillenreuth (1450), die Kunz von Kauffungen und Heinrich X. “der Jüngere” Reuß von Greiz (1449- 1462) als deren Söldner für die Nürnberger entschieden, wurde der Kotzauer gefangen genommen. Ein politisches Lied, das die Niederlage des Markgrafen auf seinem Pillenreuther ‘Fischzug’ breit ausmalt, widmet dem Kotzauer eine Strophe: “Der Schlachtruf der Nürnberger war: ‘Unsere Frau!’ / Dafür mußte Hans von Kotzau zahlen, / die Fische konnte er nicht verdauen. / Mit dem Markgrafen war er so intim, / das konnte ihn nun wohl reuen.”
Es scheint, als verübelte der anonyme Verfasser einem fränkischen Ritter den Abfall zum markgräflichen Lager doppelt. Den Fattigauern von Kotzau gehörten unter anderem Güter in Schwarzenbach und Förbau. Vor 1380 war Heinrich von Kotzau Hauptmann von Hof. Eingangs des 16. Jahrhunderts orientierten sich die Kotzauer ins Egerland. Die alte, mehrfach zerstörte Burganlage der Kotzauer wurde zunächst im 18. Jahrhundert imbarocken Stil, dann noch einmal 1852 neu errichtet. Sie wird heute als diakonisches Wohnheim bzw. privat genutzt und ist für Touristen unzugänglich.
Im Zentrum Oberkotzaus liegt, an der Brücke über die Schwesnitz, die alte Kirche St. Jakobus. Zumal der Chor wurde nach der Zerstörung durch die Hussiten (1430) unter Hans von Kotzau um 1440 wieder aufgerichtet, 1935 aber durch eine auffällige Rotunde ersetzt. Die evangelische Kirche ist weitgehend barockisiert. Einen Besuch lohnt sie als Grablege der Kotzauer: Epitaphe aus allen Jahrhunderten schmücken Innen- und Außenwände. Der ramponierte Patron der Kirche, dem die Füße weggebrochen sind, gehörte wohl einst zum Altarwerk (um 1500). An der Südseite des gegen die Rotunde abgewinkelten Langhauses befindet sich, sicher nicht am ursprünglichen Platz, das steinerne Medaillon eines Lammes.
Kontakt
Karte
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Der Bahnhof Oberkotzau liegt mitten im Ort an den Hauptstrecken Hof - Regensburg - München und Hof - Bamberg - Würzburg.
Die Züge halten entweder direkt in Oberkotzau oder Sie kommen mit einem Regionalzug ab Hof, Marktredwitz oder Bamberg zu uns.
Anfahrt
Wenn Sie über die Bundesautobahn A 9 anfahren, benutzen Sie die Ausfahrt Hof Nr. 34 und fahren dann über die Bundesstraße 15 nach Hof und auf dieser Straße weiter Richtung Weiden.
1,5 km nach dem Ortsende von Hof verlassen Sie diese Straße und folgen den Hinweisschild nach Oberkotzau. Sie erreichen Oberkotzau nach rund 1km. Wenn Sie über die neue Bundesautobahn A 93 anreisen, können Sie die ausgeschilderte Ausfahrt Oberkotzau benutzen.
Parken
In der Nähe der Kirche befinden sich öffentliche Parkplätze.