Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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100 hm |
Abstieg
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1600 hm |
Tiefster Punkt |
Talstation Grasjoch-Bahn 815 m |
Höchster Punkt |
Zamangspitze 2386 m |
Dauer
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1:00 h |
Strecke
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9,2 km |
Silvretta-Montafon - Zamangspitze
Quelle: freeskiers.net, Autor: Stefan Komenda / Heiko Joos
Die Tour
Rassige Freeride-Abfahrt, die über mehr als 1.600 Höhenmeter Freeride-Genuß vom Feinsten verspricht. Das Gelände ist in weiten Teilen ausgesprochen weitläufig und bietet zahlreiche Varianten. Dank der neuen Grasjoch-Bahn ist dieses Vorhaben deutlich komfortabler geworden, da die Rückkehr zum Startpunkt nun direkt und ohne Auto oder Bus erfolgen kann.
Mit einer Höhe von 2.386 Metern und dem schroffen Gipfelaufbau ist die Zamangspitze ein ausgesprochen markanter Berg, der das Skigebiet Hochjoch nach Süden abschließt. Seit dem Bau der neuen Grasjoch-Bahn im Herbst 2011 ist der Bereich Hochjoch lifttechnisch mit dem Gebiet "Silvretta Nova" verbunden und jetzt zusammen unter dem neuen Namen "Silvretta Montafon" bekannt. Was jedoch (zumindest derzeit) noch fehlt ist eine pistentechnische Verbindung hinunter nach St. Gallenkirch. Das man hier auch nicht "einfach so" mal hinabfahren kann wird dem Normalskifahrer spätestens dann klar, wenn er mit der Grasjoch-Bahn hinauffährt, die über zahlreiche wilde Tobel führt, die von oben her absolut undurchdringlich wirken.
Es gibt jedoch einen Weg, der verbunden mit einem kleinen Aufstieg von nur rund 100 Höhenmeter erreichbar ist. Dann stehen dem Freerider über 1.600 Höhenmeter hervorragendes Freeride-Gelände mit beinahe unzähligen Varianten zur Vergfürung. Allerdings sind besonders im Gipfelbereich der Zamangspitze die Hänge relativ steil und erfordern sichere Verhältnisse. Speziell bei Sonneneinstrahlung bzw. Erwärmung können die nach Süden ausgerichteten Hänge sehr schnell kritisch werden, nicht umsonst ist der Gipfel mit zahlreichen Lawinenverbauungen fast schon zugepflastert.
Wie immer gilt jedoch: Wenn man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, kann man ein Freeride-Erlebnis der Extraklasse erleben, das auch noch direkt an der Talstation der Gondelbahn endet und damit geradzu nach einer Wiederholung schreit.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Bergstation Hochalpila-Bahn
Ziel
Talstation Grasjoch-Bahn
Weg
Aufstieg auf die Zamangspitze
Von der Bergstation der Hochalpila-Bahn geht es auf der Piste vorbei an der Bergstation der Kreuzjochbahn und weiter in südöstlicher Richtung, bis ganz offensichtlich nur ein Weg entlang des Grats bis zur Zamangspitze führt. Der erste Teil ist recht entspannt und man kann locker mit Ski an den Füßen schieben, doch dann wird das Gelände felsiger und der Grat ist dann auch etwas ausgesetzt. Besonders der letzte Teil ist mit Vorsicht zu genießen, da es hier sehr steil und steinig ist. Zudem fallen die Hänge links und rechts stellenweise fast senkrecht ab, so dass absolute Trittsicherheit erforderlich ist. Zum Gipfel braucht man insgesamt ca. 30-45 Minuten.
Abfahrt
Im oberen Teil führt die Strecke nach Süden, wobei man sich zunächst am Grat halten sollte. Bei sehr sicheren Verhältnissen kann man im oberen Teil auch der Rinne nach rechts folgen, sollte diese dann aber sobald als möglich wieder nach links verlassen. Ab diesem Punkt sollte man sich dann ungefähr halblinks halten. Hier ist etwas Orientierungsvermögen gefordert, denn gerade bei schlechter Sicht hat man hier wenig bis keine Anhaltspunkte. Ganz links ist das Gelände sehr steil und mit Lawinenverbauungen gesichert, in der Mitte soar noch steiler und abrutschgefährdet. Die Entscheidung über die genaue Abfahrtsroute sollte nach sorgfältiger Abwägung direkt vor Ort getroffen werden (Karte anschauen!!).
Nach dem man den steilen Gipfelbereich und die Lawinenverbauungen hinter sich gelassen hat, öffent sich das Gelände in Richtung Zamangalpe und bietet nun ideales Gefälle und eine perfekte Spielwiese. Ab hier ist die weitere Abfahrt relativ problemlos, denn ab der Zamangalpe führt der markierter Fahrweg über den Weiler "Tannafreida" ins Tal. Diesem Weg sollte man mehr oder weniger folgen, spätestens jedoch ab einer Höhe von ca. 1.600 Metern, da dann der Wald wieder beginnt. Kurze Ausflüge ins Unterholz sind bei entsprechender Schneelage aber jederzeit möglich.
Der weitere Weg führt dann im Zick-Zack über zahlreiche Serpentinen hinab und unterquert auf einer Höhe von 1.200 Metern die die Grasjoch-Bahn. Bei sehr hoher Schneelage könnte man sich hier eine weitere Abfahrt in der Trasse der Gondelbahn überlegen. Vernünftige Naturen bleiben aber auf dem Forstweg, denn nach weiteren ca. 800 Metern Wegstrecke kommt man wieder aus dem Wald heraus und kann nun rechtshaltend auf den freien Flächen neben den ersten Häusern bis zur Straße abfahren. Auf dieser nach links ein paar Meter nach oben, bis man rechts dann wieder die restlichen Meter bis zum Lift abfahren kann.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Bis Schruns ist die Anreise mit der Bahn möglich. Nach Gargellen weiter mit dem Bus.
Anfahrt
Von Bludenz aus entweder bis nach Schruns und dort Einstieg in das Skigebiet oder weiter bis nach Gargellen zur Grasjoch-Bahn.
Parken
An den Talstationen der Bergbahnen.
Weitere Informationen
Ausrüstung
Vollständige LVS-Ausrüstung (Sonde, Schaufel, LVS-Gerät) obligatorisch, falls vorhanden Airbag-Rucksack.
Sicherheitshinweise
Achtung: Die Abfahrt von der Zamangspitze ist definitiv keine Anfängertour und sollte nur von erfahrenen Freeridern bei günstigen Verhältnissen unternommen werden. Schon der Aufstieg erfordert Trittsicherheit und ist stellenweise absturzgefährdet! Bei der Abfahrt ist vor allem der obere Bereich lawinentechnisch als kritisch zu beurteilen. Hinzu kommt, dass bei schlechter Sicht die Orientierung schwierig ist. Das genaue Kartenstudium sollte selbstverständlich sein, ebenso die ausgiebige Beschäftigung mit dem Lawinenlagebericht. Wer sich nicht sicher ist und nicht über die notwendige Erfahrung verfügt sollte die Tour nur mit einem Bergführer unternehmen.