Rundwanderung im Aischgrund

Quelle: DAV Sektion Altdorf, Autor: Helmuth Gatti

Die Tour

Weiherlandschaft Aischgrund

Der als "Aischgrund" bezeichnete Raum zwischen Bad Windsheim, Bamberg und Erlangen umfasst nicht nur die unmittelbar am Fluss Aisch liegenden Bereiche, sondern auch die umliegende Weiherlandschaft. Böden, die nur wenig Wasser versickern lassen, sowie  viele größere Flächen mit schwachem Gefälle, die für die Landwirtschaft ungeeignet sind, bilden für die Weiher und Teiche günstige geographische Voraussetzungen.

Im Mittelalter wurden die Teiche im regenarmen Aischgrund von den Mönchen vor allem als Wasserrückhaltung und zur Klimaverbesserung angelegt. Während der monatelangen Fastenzeiten entwickelte sich der Karpfen von einer Delikatesse zu einer allseits konsumierten Fastenspeise. Als die Klöster ihren Fischbedarf aus den Fließgewässern nicht mehr decken konnten, verwendeten sie die Teiche zur Fischzucht und legten weitere neue Teiche an.  

Heute gibt es im Aischgrund mehr als 7000 Teiche. Die sogenannten "Himmelsweiher" haben keinen natürlichen Zufluss und werden nur durch Regenwasser gespeist. Um Wasser zu sparen, sind die Teiche oftmals in Teichketten hintereinander "geschaltet", diese können mehrere Kilometer lang sein.

Wehrkirche Kästel mit ihren Fresken

Die Ortschaft Kästel wird urkundlich 1304 erstmals im Lehenbuch der Würzburger Bischöfe erwähnt. Der Name Kästel dürfte allerdings auf ein weitaus höheres Alter hinweisen. Ein dort stehendes Castrum, ein burgähnlicher Bau, dürfte der Namensgeber gewesen sein.

Berühmt wurde allerdings Kästel durch seine Wehrkirche mit den im Chor noch überraschend gut erhaltenen Fresken. Es handelt sich hier um einen Figurenzyklus aus der Zeit 1420, der erst 1934 wieder aufgedeckt und 1963 erneut restauriert wurde. Die Fresken zeigen viele Szenen aus der Bibel, z.B. Christus am Ölberg mit den drei schlafenden Jüngern. Dieses Bild ist nahezu völlig unversehrt geblieben.

Besonders erwähnenswert ist außerdem eine Darstellung der Mauritius-Legende mit der Enthauptung und Räderung des heiligen Mauritius durch Kaiser Maximilianus. In den längst vergangenen Zeiten, als ein Großteil der Bevölkerung weder lesen noch schreiben konnte, kam solchen Bildern die wichtige Funktion der Vermittlung des christlichen Glaubens zu.

Unter den Malereien befanden sich teilweise rußgeschwärzte Wände, welches auf einen Brand hindeutet. Alle Bilder stammen aus der Hand eines Meisters. Sie wurden ohne Vorzeichnungen und Skizzen direkt auf den nassen Putz gemalt.

Die Kirche Kästel birgt noch einen weiteren wertvollen Schatz mit einer sehr gut erhaltenen Original-Lutherbibel.

Autorentipp

Wehrkirche Kästel : Schlüssel in Kästel: Haus - Nr. 27 (Mesner Hr. Lebender Willi) Tel. 09163 7150

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
76 hm
Abstieg
76 hm
Tiefster Punkt 286 m
Höchster Punkt 358 m
Dauer
3:30 h
Strecke
12,7 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Birnbaum

Ziel

Birnbaum

Weg

In der Nähe des Landgasthofes "Hammerschmiede" in Birnbaum befinden sich ausreichend Parkplätze. Die Tour ist mit "Gelbpunkt" nach Linden und Göttelbrunn gut ausgeschildert. Bis nach Linden sind bereits einige Teiche zu sehen.

Vor Linden biegt der Weg nach links Richtung Göttelbrunn zunächst freies Feld, dann am Waldrand bis zu den weiteren Teichen. Wir treffen dort auf den Rundwanderweg D1 von Dachsbach, dem folgen wir bis Traishöchstadt. Wir stossen hier auf den "Blaupunkt", dem wir jetzt zwischen Teichen bis in den Wald folgen.

Auf dem "Blaupunkt" geht es bis zu dem neu erichteten Windrad, wo aus Arnshöchstadt der Verbindungsweg nach Retzelsdorf kommt. Wir stossen hier auf den "Gelbstrich"-Weg nach Retzelsdorf. Der "Gelbstrich" ist für die restliche Wanderung unser ständiger Begleiter. Vorbei an einer Pferdekoppel erreichen wir Retzelsdorf.

In Retzelsdorf gehen wir in Ortsmitte am "Am Brunnenhof" und der Kirche vorbei (Gelbstrich-Markierung) zunächst an der Straße (ca. 200 m) über den Ortsausgang hinaus bis von links ein geschotterten Weg kommt. Dem folgen wir durch den Wald an vielen kleinen Teichen vorbei bis nach Kästel.

In Kästel geht es zu der Wehrkirche mit den wunderschönen, alten Fresken. Zur Besichtigung kann nach telefonischer Vereinbarung bei dem Mesner der Schlüssel besorgt werden. Bei der Kirche führt der "Gelbstrich"-Weg nach links Richtung Birnbaum an einer endlosen Kette von Teichen bzw. Weihern vorbei. Immer wieder herrliche Ausblicke auf die Seenlandschaft; nicht umsonst heißt die Tour auch die "Tausend-Teiche-Tour". Wir erreichen dann wieder die Ortschaft Birnbaum mit dem Parkplatz bei der "Hammerschmiede"; die natürlich zu einem Besuch und Genuss des guten Aichgründer Karpfen einlädt.

Anreise

Anfahrt

BAB A3 - Ausfahrt Erlangen West/Dechsendorf - St2259 Weisendorf - Retzelsdorf - Birnbaum

Parken

Parkplatz in Birnbaum

Weitere Informationen

Einkehrmöglichkeiten:

Landgasthof "Hammerschmiede": Ruhetag am Montag Tel. 09163 99940

und in Rezelsdorf

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