Rieserferner-Durchquerung - Etappe 4: Kasseler Hütte - Lenkstein - Barmer Hütte

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Redaktion DAV-Panorama

Die Wanderung auf dem Arthur-Hartdegen-Weg (Blick zum Schneebigen Nock) ist zu Recht ein Höhenweg-Klassiker.
Die Ablaufbäche der schmelzenden Gletscher werden oft auf schlichten Baumstamm-Stegen überquert.
Mitten in der Steinwüste fasst die lebendige Natur wieder Fuß.
Eine kurze exponierte Steilstelle mit Drahtseilgeländer gehört zu den schwersten Stellen des Hartdegen-Weges.
Nach dem Abzweig im Ursprungtal betritt man eine romantische Hochgebirgswelt.
Kleine Tümpel säumen den Weg zum Lenkstein, der später links oberhalb der Moränenhänge verläuft.
Auch der Dreitausendergipfel des Lenkstein ist auf markiertem Weg erreichbar, banal ist er trotzdem nicht.
An arktische Landschaften erinnert der Tiefblick vom Lenkstein auf den Gletschersee mit Eisresten.
Immer wieder erfreuen farbenprächtige Blumenpolster das Auge in der Steinwüste.
Jenseits der Rosshornscharte grüßen die Gipfel der Venedigergruppe.
Auch in der Rosshornscharte ist der Schnee am kleinen Seelein noch nicht ganz abgeschmolzen.
Das letzte Stück zur Barmer Hütte ist gemütliches Schlendern. Hinten sieht man die Abstiegsflanke unter der Rosshornscharte.
Unter den Ohrenspitzen liegt die Barmer Hütte mitten in der Wildnis.
Gastliches Heim in großer Hochgebirgslandschaft: die Barmer Hütte.
Stille Stunde am Abend vor der Barmer Hütte: Überm Defereggental verblassen die Gipfel.

Die Tour

Ein durchgehend markierter Höhenweg mit beinahe schon Hochtourencharakter und anspruchsvollen Felspassagen am Lenkstein, einem veritablen Dreitausender. Und das alles in einer wilden, abwechslungsreichen Urlandschaft.

Die ersten zwei Stunden auf dem Hartdegen-Wanderweg sind entspannt und erlebnisreich. Dann geht es über dem Ablauf des Lenksteinferners über mühsame Geröllfelder aufwärts. Eine kurze Drahtseilpassage führt unter den Gipfelaufbau des Lenkstein, der leichte Kletterei erfordert. Nach einer luftigen Querung zu Lenksteinjoch und Rosshornscharte führt ein verwegener, teils drahtseilgesicherter Weg ins Patschertal mit der gastlichen Barmer Hütte.

Autorentipp

Der Hartdegen-Weg führt durch eine wunderbar romantische Hochgebirgslandschaft. Danach wird’s wilder und ernster.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1200 hm
Abstieg
865 hm
Tiefster Punkt Barmer Hütte
2610 m
Höchster Punkt Lenkstein
3236 m
Dauer
7:30 h
Strecke
11,9 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Kasseler Hütte / Rifugio Roma (2274 m)

Ziel

Barmer Hütte (2610 m)

Weg

Von der Kasseler Hütte, 2274 m, dem Arthur-Hartdegen-Weg über den Ablauf des Östlichen Rieserferners hinweg (Brücken) folgen. In der Westflanke des Riesernocks gibt es einen kurzen felsigen Aufschwung mit Steinstufen und Drahtseilsicherung. Dann führt der Weg etwas abwärts ins Tal des Ursprungbachs. An der Verzweigung rechts halten Richtung Lenkstein (Wegweiser). Weiter zum Bach und über die Brücke (2 Std. ab Hütte). Von hier zieht der Weg durch Geröllfelder aufwärts, wobei im oberen Teil mit Firnfeldern zu rechnen ist, die im Spätsommer auch eisig sein können. Zuletzt über etwas abschüssige Felsbänder rechtshaltend auf das Geröllplateau unter dem Lenkstein. Über Geröll oder Schnee aufsteigen zu dessen Südgrat und auf Wegspuren mit kleinen Kraxelstufen (I) zum Gipfel, 3236 m (3 Std. vom Ursprungbach).

Abstieg am Südgrat auf dem gleichen Weg, dann weiter über den blockigen Grat, zuletzt links (Osten) über ausgesetzte Felsbänder querend, ins Lenksteinjoch, 3048 m. Wer mag, kann noch die fünf Minuten aufs Fenner Eck (3123 m, 40 hm) hinaufsteigen. Aus dem Lenksteinjoch über große Steinstufen hinunter in die Rosshornscharte, 2916 m. Von hier die steile Felsflanke abwärts: Eine drahtseilgesicherte Felsrinne hinunter, dann mit Vorsicht auf Steinschlag eine brüchige Rinne queren (Drahtseile waren 2013 etwas mitgenommen - wurden nach Info der Sektion 2014 komplett erneuert). Zuletzt in steilem Schrofen- und Geröllgelände hinunter auf die Hangterrasse unterhalb der Patscher Schneid. Hier wird der Weg gemütlicher, quert ein paar Bachläufe und erreicht im Talboden die Ruinen der alten Barmer Hütte, von wo noch rund 80 steilere Meter zur neuen Hütte, 2610 m, hinaufführen (2 1/2 Std. vom Lenkstein).

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

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Anfahrt

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Parken

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Weitere Informationen

Ausrüstung

Evtl. Helm (Steinschlaggefahr!), evtl. Klettersteigset - aber wer das hier braucht, ist eigentlich falsch.

Sicherheitshinweise

Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpine Erfahrung erforderlich! Der Abstieg von der Rosshornscharte ist steinschlaggefährdet. Die Drahtseile wurden von der Sektion 2014 komplett erneuert.

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