Rennsteig

Die Tour

Das Original!

Der Rennsteig ist der älteste Fernwanderweg Deutschlands. Sozusagen der Vater der Streckenwanderwege mit viel Tradition. Er hat nicht nur eine eigene Hymne - das Rennsteiglied - sondern auch einen eigenen Rennsteiggruß "Gut Runst"!

Alter Handels- und Grenzweg; Wegeverlauf ist denkmalgeschützt; älteste Fernwanderweg Deutschlands, altehrwürdige Grenzsteine markieren die Kultur-, Sprach- und Religionsgrenze; sehr waldreich mit vielen Bergwiesen; alte Tradition der Glas- und Porzellanherstellung; "Gut Runst" ist sein Wandergruß  

Lage: Thüringer Wald - Thüringen  

Anfangs- & Endpunkt: Hörschel bei Eisenach und Blankenstein

Länge: 169,3 km

Höchster & niedrigster Punkt: Großer Beerberg mit 982 m üNN und Talsenke mit 452 m üNN

Sechs Alternativ-Wegevarianten:

1. Großer Finsterberg (2,8 km)
Während der historische Rennsteig ca. 800 m am Großen Finsterberg vorbei führt, verläuft die Alternativroute direkt über den Berg. Hier kann man einen Panoramablick auf die höchsten Berge des Thüringer Waldes genießen oder die Gemeinde Schmiedefeld von oben kennenlernen.

2. Neuhaus (3,8 km)
Hier führt die Alternativroute auf einem Naturlehrpfad südlich um die größte Stadt am Rennsteig herum.

3. Brand (1,7 km)
Nach dem Triniusblick verläuft die Alternativroute nördlich entlang des Rennsteiges durch eine Kiefernheide mit wundervollen Aussichten.

4. Frankenwald-Hochstraße (8,7 km)
Ab dem Zollhaus Schildwiese bis zum Wasserscheideobelisk in Steinbach am Wald verläuft die Alternative nördlich entlang der Hangkante und lässt abseits der Frankenwald - Hochstraße Ausblicke in den Naturpark Frankenwald zu.

5. Brennersgrün (0,5 km)
Die Alternativroute führt den Wanderer auf naturnahen Wiesenwegen durch ein uriges Waldtal südlich vorbei an dem kleinen Ort Brennersgrün.

6. Blankenstein (6,2 km)
Abseits von Straßen führt die Alternative über Wiesen und Felder in das verschlafene Dorf Seibis. Weiter geht es dann entlang des Bachlaufes durch urige Wälder des Moschwitzgrundes, an Felsvorsprüngen vorbei, bis nach Blankenstein.

Autorentipp

Die Highlights am Weg:

  • Wartburg bei Eisenach
  • Oberhof - bekannter Wintersportort
  • Rennsteiggarten - Botanischer Garten
  • Schneekopfturm - damit hat Thüringen seinen ersten Tausender
  • Pläckner`s Aussicht - Aussichtsplattform
  • Schönwappenweg - Wegabschnitt mit den schönsten Grenzsteinen

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
3770 hm
Abstieg
3551 hm
Tiefster Punkt Hörschel
196 m
Höchster Punkt Großer Beerberg
970 m
Dauer
54:23 h
Strecke
179,2 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Hörschel bei Eisenach

Ziel

Blankenstein

Weg

1. Etappe: Hörschel bis Hohe Sonne / 14,9 km

Die Runst beginnt in Hörschel, einem Ortsteil von Neuendorf bei Eisenach, dem ältesten direkt am Rennsteig gelegenen Ort. Durch das „Tor zum Rennsteig“ gelangen Sie zum Werraufer, demBeginn des Rennsteigs. Bitte vergessen Sie nicht, einen Stein aus der Werra zu nehmen, den Sie am Ende der Rennsteigwanderung der Saale in Blankenstein übergeben.
Die erste Etappe führt fast stetig bergan. Am Großen Eichelberg (310 m ü. NN) bietet sich erstmals ein schöner Blick auf die Wartburg. Sie passieren den Ort Clausberg und gelangen zum Vachaer Stein, ein Obelisk und Wegweiser an der alten Straße Leipzig – Eisenach – Frankfurt. Der Paßüberagng am Vachaer Stein gehörte mit denen der Kalten Küche bei Spechtsbrunn zu den bedeutendsten Thüringer Wald Pässen. Er wurde u.a. 1813 von Napoleon während seines Rückzuges von der Völkerschlacht bei Leipzig benutzt. Zu DDR-Zeiten begann an dieser Stelle erst der Rennsteig.An der Hohen Sonne endet diese Etappe. Eine Sonne am Turm des ehemaligen Jagdschlosses des Herzogs Ernst August von Sachsen- Weimar-Eisenach (1743 – 1747) verhalf diesem Flecken zu seinem Namen.

2. Etappe: Hohe Sonne bis Grenzwiese / 19,4 km

Der 19,3 km lange Abschnitt führt von der Hohen Sonne stetig bergauf. Er weist mit einem schroffen Aufstieg von 434m ü.NN auf 916m ü.NN und einen Abstieg auf 723m ü.NN ein anspruchsvolles Profil und die größten Höhendifferenzen auf. Auf dieser Etappe finden Sie Rastmöglichkeiten am Ruhlaer Häuschen, am Auerhahn und an der großen Meilerstätte.
Am Großen Inselsberg erreicht der Rennsteig mit 916 m ü. NN seinen zweithöchsten Punkt. Der Name des markanten Berges ist von der in der Nähe entspringenden Emse (Quellberg bei Emse) abgeleitet. Als Grenzweg teilte der Rennsteig den Berg einst in gothaisches und hessisches Gebiet, wovon die beiden Gaststätten zeugen. Der Große Inselsberg ist wegen seiner Aussicht und guten Zugänglichkeit der am häufigsten besuchte Gipfel des Thüringer Waldes. An der Grenzwiese endet die zweite Etappe. Sie markiert die Grenze zwischen Sachsen-Gotha und der hessischen Enklave Herrschaft Schmalkalden.

3. Etappe: Grenzwiese bis Grenzadler / 27,5 km

Die 27,5 km lange Etappe verläuft in Höhen um 700 bis 876m ü.NN. Gleich nach der Grenzwiese geht es bergauf zum Trockenberg (807 m ü. NN) und Jagdberg (814m ü.NN). Am Passenroder Kreuz laden Ruhebänke und eine Schutzhütte zu einer Rast ein. Nach 41,1 km erreichen Sie die Ebertswiese. Diese Wiese (1143 Eberhardsbruggen) erhielt ihren Namen nach Eberhard, dem ersten Abt von Georgenthal. Als eine der schönsten Bergwiesen des Thüringer Waldes beherbergt sie eine vielfältige Flora aus Borstgrasrasen, Gebirgssfrischwiesen sowie Stauden- und Quellfluren mit zahlreichen schönen Wiesenblumen. An der Ebertswiese überzogen alten Straßen ebenfalls den Gebirgskamm und verbanden u.a. die Handelsmetropolen und Messestädte Frankfurt, Nürnberg, Erfurt und Leipzig. Das Etappenziel ist der Grenzadler. Seit 1866, als der Kreis Schmalkalden preußisch wurde und hier eine Hauptverkehrsstraße die preußische Grenze kreuzte, markierte der Grenzstein mit Adler diese Stelle und gab ihr seinen Namen. Für Sportbegeisterte lohnt sich hier noch ein kleiner Abstecher talwärts zu den Schanzen am Rennsteig im Kanzlersgrund.

4. Etappe : Grenzadler bis Allzunah / 19,8 km

Diese Etappe führt an der höchsten Erhebung des Thüringer Waldes, dem Großen Beerberg mit 983m ü.NN vorbei. Doch bevor Sie Oberhof, den bekanntesten Wintersportort Thüringens hinter sich lassen, sollten Sie dem Rennsteiggarten einen Besuch abstatten. Er beherbergt etwa 4000 Pflanzen der Mittel- und Hochgebirge Europas, Asiens, Nord- und Südamerikas und Neuseelands sowie Pflanzen aus der arktischen Region. Bei Plänckners Aussicht erreichen Sie mit 973m ü.NN den höchsten Punkt des gesamten Kammweges. Eine Tafel, 1898 vom Rennsteigverein angebracht, erinnert an den verdienstvollen Rennsteigpionier. Der Weg führt weiter an der Alten Tränke vorbei. Diese Quelle wird von der westlichen Nahe gespeist und bietet eine gute Gelegenheit, die Wasserflasche aufzufüllen. Beim Bahnhof Rennsteig passieren Sie mit 746m ü.NN den zweithöchsten Punkt, den Personenzüge in Thüringen erreichen. Das Etappenziel Allzunah, ein Ortsteil von Frauenwald, wurde 1691 mit einer von Franz Wenzel erbauten Glashütte gegründet. Der Ort verdankt seinen Namen, weil er „all-zu-nah“ an der konkurrenzfähigen Glashütte von Stützerbach lag.

5. Etappe: Allzunah bis Friedrichshöhe / 24,2 km

Auf diesem Wegabschnitt wechselt der Rennsteig vom Kamm des Thüringer Waldes auf den des Thüringer Schiefergebirges. Die an der Strecke befindlichen „Dreiherrensteine“ zeugen davon, dass der Rennsteig nicht nur ein Höhenweg ist, sondern auch Grenzlinie war. Der Rennsteig ist heute noch eine Sprachgrenze zwischen verschiedenen Dialekten aus dem thüringischen und fränkischen Sprachraum. Ebenfalls zeigt sich auf diesem Abschnitt sehr markant, dass der Rennsteig eine wichtige Wasserscheide ist. An der Schwalbenhauptwiese entspringen nur etwa 100 Meter voneinander entfernt zwei Bäche, die ihre Wasser verschiedenen Flusssystemen zuleiten. Rechts des Rennsteiges ist die kleine Quellmulde des Rehbaches zu sehen, deren Wasser über Neubrunn und Schleuse der Werra und Weser fließt. Auf der linken Seite des Rennsteiges entspringt die Masse, die über Schwarza und Saale der Elbe zustrebt. Unmittelbar hinter Masserberg können Sie vom einzigen Aussichtsturm am Rennsteig, der Rennsteigwarte, einen fantastischen Blick über die Region genießen und bei guter Sicht auch Ihr Etappenziel Friedrichshöhe sehen.

6. Etappe: Friedrichshöhe bis Spechtsbrunn / 23,3 km

Bevor Sie Friedrichshöhe verlassen, sollten Sie eine der insgesamt 15 Ausstellungen des Naturparks Thüringer Wald im ehemaligen Schulgebäude besuchen. Dieses ist mit seinem Uhrtürmchen nicht zu übersehen und beherbergte bis 1961 eine der letzten Einklassenschulen der ehemaligen DDR. Es lohnt sich. Nach gut drei Kilometern erreichen Sie den Dreistromstein, einer der wichtigsten hydrographischen Punkte in Mitteleuropa, der wieder mal den Rennsteig als Wasserscheide zwischen den Stromgebieten der Weser, der Elbe und des Rheins verdeutlicht.
Eine weitere Besonderheit auf dieser Etappe stellen die Sandwiesen dar.
Sie bilden eine geologische Besonderheit und gelten als Beweis, dass auch das Thüringer Schiefergebirge mit der Ablagerung des Zechsteins und Buntsandstein bedeckt war, bevor es mit der Herausbildung des Gebirges wieder abgetragen wurde.
Nach Neuhaus am Rennweg, der höchstgelegensten Stadt Thüringens, wandern Sie zum Bahnhof Ernstthal, dem höchstgelegensten Bahnhof mit Personenbeförderung. Ihr Etappenziel erreichen Sie in Spechtsbrunn. Sehenswert ist hier die barocke Dorfkirche von 1746.

7. Etappe: Spechtsbrunn bis Brennersgrün / 19,0 km

Die 19 km lange Etappe führt Sie über einen der bedeutendsten Passübergänge des Thüringer Waldes, die „Kalte Küche“. Hier überquerte einst die Handels- und Heerstraße Nürnberg – Coburg – Neustadt – Oberlind – Judenbach das Gebirge und führte über Gräfental nach Saalfeld und Leipzig. Ein weiterer historischer Punkt war das Waldhaus Weidmannsheil, in dem 1982 durch Prof. Ludwig Hertel zur Gründung des Rennsteigvereins aufgerufen wurde. Das Waldhaus fiel 1988 einer Brandstiftung zum Opfer. Heute erinnern Gedenksteine an den historischen Ort. An der Schildwiese passieren Sie die Landesgrenze zwischen Thüringen und Bayern. Hinter Steinbach am Wald unmittelbar nach der Ziegelhütte verläuft der Rennsteig parallel auf dem „Schönwappenweg“, einem der schönsten Wegabschnitte am Rennsteig. Wegen seiner vielen schönen, mit Wappen verzierten Grenz- und Dreiherrensteine wird dieser Weg „Schönwappenweg“ genannt. Einer davon, der Kurfürstenstein, wurde bereits 1515 aufgestellt. Er ist damit der älteste Grenzstein am Rennsteig. Das Etappenziel ist Brennersgrün, wo 1990 der Start zur ersten deutsch-deutschen Rennsteigwanderung erfolgte.

8. Etappe: Brennersgrün bis Blankenstein / 20,6 km

Von Brennersgrün aus startend überqueren Sie noch zweimal die ehemalige innerdeutsche Grenze. Mit dem Projekt „Grünes Band“ entsteht hier der größte Biotopverbund Deutschlands. Der ehemalige Grenzstreifen wurde zu einem Lebensraum für seltene Pflanz- und Tierarten, die heute mehr denn je eines besonderen Schutzes bedürfen. Zu dem ist das „Grüne Band“ historisches Erbe und Mahnmal der deutschen Geschichte, das es zu erhalten gilt. Durch Grumbach, Rodacherbrunn und Schlegel erreichen Sie Blankenstein. Die Wanderung endet dann am offiziellen Start- bzw. Endpunkt des Rennsteiges auf der Selbitzbrücke. Sie ist zugleich auch die Grenze nach Bayern. 200 Meter unterhalb der Brücke mündet die Selbitz in die Saale. Hier sollte kein echter Rennsteigwanderer versäumen, seinen Stein aus der Werra den Fluten zu übergeben. Nur dann wird ihm die Erinnerung an erlebnisreiche Rennsteigtage auch das Glück nach Hause begleiten.

Weitere Informationen

Wanderservice:

Regionalverbund Thüringer Wald e.V.

Krankenhausstraße 12

98693 Ilmenau

Tel. 03677 - 68996-20

Fax 03677 - 68996-6

www.thueringer-wald.com

service@thueringer-wald.com

10€ Rabatt mit hey.bayern auf Outdooractive Pro und Pro+ sichern

Jetzt hier mehr erfahren oder gleich unseren Voucher Code nutzen um 10€ Rabatt zu erhalten (gültig bis 31.12.2021):

HEYOA10V