Pfannspitze - aussichtsreicher Gipfel am Karnischen Kamm

Quelle: Alpenverein Innsbruck, Autor: Josef Essl

Anstieg zur Pfannspitze mit Rückblick zur Obstanser Seehütte.
Die Pfannspitze bietet ein herrlichen Blick auf die umliegenden Bergwelt.
Wir starten beim ehem. Sägewerk von Kartitsch/Ortsteil Erschbaum.
Wegtafeln weisen bereits zu Beginn zur Obstanser Seehütte (Gehzeitangabe 2¾ Stunden).
Während wir noch im Schatten wandern, erstrahlt die Gatterspitze bereits im Sonnenlicht.
Eine Tafel erinnert an den I. Weltkrieg, der am Karnischen Kamm besonders heftig war.
Der Talschluss des Winklertales wird von gewaltigen Felswänden eingerahmt.
Ein schön angelegter Steig mit zahlreichen Holzstufen führt uns durch die Felswände zu den Obstanser Wiesen.
Blick nach Norden mit Kartitsch und den dahinterliegenden Villgrater Bergen.
Beim Anstieg queren wir den schönen Wasserfall.
Nach dem Passieren dieser Engstelle, ist die Steilstufe überwunden.
Am Beginn des Obstanser Wiesenboden steht seit 1995 die Unterstandshütte.
Die Prinz-Heinrichs-Kapelle steht auf einem kleinen Hügel und man sollte ihr einen Besuch abstatten.
Blick über den farbenreichen Obstanser Wiesenboden nach Süden.
Genussreiche Wanderung über den Wiesenboden. Darüber thront der Rosskopf.
Während des Anstieges schweift der Blick nochmals zurück zum Obstanser Wiesenboden. Dahinter die Gatterspitze.
Direkt aus dem Berg tritt der Bach ans Tageslicht.
Die Obstanser Seehütte ist nach gut 2,5 Stunden erreicht.
Die Rosskopfscharte lassen wir linkerhand liegen.
Über den unschwierigen Grat erreichen wir nach ca. 10-15 Minuten den Gipfel.
Tiefblick vom Gipfel zur Obstanser Seehütte, wo man auch den Steig gut erkennt.
Blick vom Obstanser Sattel über den Kriegerfriedhof und zur Obstanser Seehütte.
Wunderschöne Lage der Obstanser Seehütte. Linkerhand das alte Zollgebäude.
Ein weiterer Aufstieg zur Sella dei Frugnoni mit Blick auf die Sextener Dolomiten.
Dort befindet sich noch ein altes Militärgebäude.
Wir wandern über den Karnischen Kamm zurück zum Obstanser Sattel. Linkerhand die Pfannspitze.
Bei der Überschreitung des Kammes treffen wir immer auf Frontstellungen aus dem I. Weltkrieg.
Grandioser Blick bei der Überschreitung zur Großen Kinigat.
Immer ein schönes Fotomotiv: Obstanser See mit Schutzhütte und dahinter dem Rosskopf.
Nach erlebnisreichen Anstiegen und Überschreiten, haben wir uns eine Rast auf der Obstanser Seehütte verdient.

Die Tour

Der Karnische Kamm ist weithin bekannt für seine landschaftliche Vielfalt: tiefeingeschnittene Täler, steil aufragende Felsgipfel, vielfältige Flora, interessante geologische Formationen, herrliche Gebirgsseen und steile Bergmähder an den Bergflanken. Besonders auffällig ist der große Felsausbruch unterhalb der Obstanser Seehütte. Hierbei handelt es sich um eine Eishöhle, die über einen etwas ausgesetzten Steig erreichbar ist. Über den gesamten Karnischen Kamm verläuft auch der beliebte und ungemein aussichtsreiche Karnische Höhenweg, der zahlreiche alpine Schutzhütten verbindet. Der Karnische Kamm birgt aber auch mit dem I. Weltkrieg eine dunkle Geschichte in sich. Auf dem Höhenrücken und den Berggipfeln verlief die Frontlinie und noch heute zeugen Schützengräben, verfallene Baracken, Kavernen, Schießscharten, kleine Hochgebirgsfriedhöfe und Kapellen aus dieser Zeit. 

Vom ehem. Sägewerk am östlichen Dorfende von Kartitsch auf der Forststraße zum Sportzentrum und weiter taleinwärts durch das Winklertal bis zur Felsstufe mit einem herrlichen Wasserfall. Über einen schön angelegten Fußweg durch die Felsen hinauf zur Prinz-Heinrich-Kapelle. Über den von Bergflanken eingerahmten Obstanser Wiesenboden und vorbei an Heuschupfen, folgt der Anstieg unter dem Felsberg des Roßkopfes hinauf zur Obstanser Seehütte. Zur Pfannspitze zweigt man bei der Schutzhütte linkerhand ab und folgt dem Steig anfangs in östlicher Richtung zum Roßkopftörl. Nach wenigen Minuten geht es rechterhand über Mulden zum Karnischen Kamm. Zuletzt über den Gratrücken zum aussichtsreichen Gipfel der Pfannspitze. Vom Gipfel zurück zum Karnischen Kamm und weiter in westlicher Richtung zum Obstanser Sattel. Hier erfolgt der Abstieg zum Kriegerfriedhof und in weiter Folge zur Schützhütte. Von dort folgt nochmals ein Anstieg zur  Sella dei Frugnoni, wo man ein altes Militärgebäude besichtigen kann. Weiter geht es nun in östlicher Richtung über den Karnischen Kamm zum Obstanser Sattel. Von hier nochmals hinunter zur Obstanser Seehütte und schließlich über den Aufstiegsweg zurück durch das Winklertal zum Ausgangspunkt.

Autorentipp

Im Frühherbst (ca. Mitte September), wenn es am Karnischen Kamm ruhiger wird und sich die Landschaft in ein buntes Farbenmeer verwandelt, sind die Wanderungen und Bergtouren ein wahrer Genuss.

Hat man Zeit, sollte man unbedingt mehrere Tage am Karnischen Kamm verweilen und eine Hüttenwanderung inmitten einer eindrucksvollen Landschaft ins Auge fassen.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1500 hm
Abstieg
1500 hm
Tiefster Punkt ehem. Sägewerk Kartitsch
1392 m
Höchster Punkt Pfannhorn
2678 m
Dauer
7:45 h
Strecke
20,4 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

ehem. Sägewerk Kartitsch (1392 m)

Ziel

ehem. Sägewerk Kartitsch (1392 m)

Weg

Vom ehemaligen Sägewerk in Kartitsch (Ortsteil Erschbaum) folgen wir dem Güterweg ins Winklertal. Schon nach wenigen Minuten zweigen wir erstmals linkerhand ab. Weiter auf dem Güterweg, erreichen wir schon bald das Sportzentrum von Kartitisch, welches auch sehr gerne als Ausgangspunkt gilt (zahlreiche Parkmöglichkeiten). Wegtafeln weisen bereits zur Obstanser Seehütte. Durch den Wald ist die Aussicht noch sehr eingeschränkt, doch mit Fortdauer der Wanderung wird der Talschluss immer besser erkennbar. Auf 1455 m queren wir den Winklerbach und steuern noch auf dem Güterweg Nr. 466 den von einer senkrechten Felswand sperrenden Talschluss an. Mit Blick auf die Felswand und den herabstürzenden Wasserfall wird man sich die Frage stellen, wie man diese Felsstufe überwinden soll. Nach einer ca. 45 Minuten Gehzeit vom Ausgangspunkt geht der Güterweg schließlich in einen immer steiler werdenden grobschotterigen Traktorweg über, bis wir schließlich in den Steig einmünden. Dieser zieht sich nun in angenehmer Steilheit und anfangs in einigen Kehren unter den Felswänden der Gatterspitze hinauf. Das Gelände bricht mit Fortdauer des Anstieges äußerst steil ins Tal. Doch der breite Fußweg, der durch Geländer und Seile gesichert ist und zahlreiche Holzstufen aufweist, führt weiterhin unschwierig bergan. Während des Aufstieges treffen wir immer wieder auf kleine Gedenktafeln, die an die Verunglückten „Heuzieher“ erinnern. Wir passieren die Wasserfallbrücke und stehen anschließend schon bald vor der Unterstandshütte und der wenig oberhalb befindlichen Prinz-Heinrichs-Kapelle am Obstanser Wiesenboden. Nach einer Besichtigung der kleinen Kapelle, folgen wir dem Wanderweg über den Wiesenboden, dessen umliegende Hänge teilweise noch heute händisch gemäht werden. Wir passieren alte und neue Heuschupfen und steuern die Nordabbrüche des Rosskopfes an. Der Steig windet sich nun in angenehmer Steilheit und in einigen Kehren durch Weidengebüsche und über den hellen Haldenschutt empor. Rechterhand können wir bereits die Obstanser Eishöhle ausmachen, die von der Obstanser Seehütte in ca. 30 Min. erreichbar ist (Trittsicherheit erforderlich!). Unter den Felsen des Rosskopfes erreichen wir schließlich die Obstanser Seehütte auf 2304 m. Die Lage am fischreichen See sollte man genießen und sich eine Rast gönnen. Der Anstieg zur Pfannspitze erfolgt über den Steig Nr. 403 anfänglich in Richtung Rosskopftörl. Nach wenigen Minuten zweigen wir aber rechterhand ab und steuern nach einer kurzen steileren Hangstufe das ausladende Kar zum Karnischen Kamm an. Von diesem sind es dann nur mehr ca. 10-15 Minuten, bis wir auf dem 2.678 m hohen Gipfel der aussichtsreichen Pfannspitze stehen. Der Blick auf die umliegende Bergwelt, insbesondere auf die vielen Dolomitengipfel ist grandios. Wir steigen zurück zum Sattel und folgen dem Karnischen Höhenweg in westlicher Richtung. Nach einem kurzen Anstieg und anschließenden Abstieg, stehen wir am Obstanser Sattel auf 2462 m. Auf dem Weg dorthin erinnern uns immer wieder Schützengräben an den I. Weltkrieg. Sanft steigen wir nun ab und steuern in direkter Linie die Obstanser Seehütte an. Wenige Minuten nach dem Sattel treffen wir auf einen kleinen Kriegerfriedhof mit 20 Grabkreuzen. Der weitere Abstieg zur Schutzhütte ist von kurzer Dauer, denn direkt vor der Hütte wenden wir uns in südwestliche Richtung folgen dem Steiglein durch das weitläufige Hochtal hinauf zur Sella dei Frugnoni (2539 m). Am Sattel, der uns abermals eine grandiose Aussicht auf die Sextener Dolomiten bietet. Von hier wandern wir ein kurzes Stück westwärts, wo noch ein altes Militärgebäude steht. Zurück zum Sattel bleiben wir nun auf dem Karnischen Kamm und überschreiten diesen in leichtem Auf und Ab von West nach Ost wiederum zum Obstanser Sattel. Dabei erleben wir laufend die Spuren des I. Weltkrieges. Vom Obstanser Sattel nochmals in wenigen Minuten hinunter zur Obstanser Seehütte, wo wir uns eine ordentliche Rast und ein gutes Essen verdient haben. Der Abstieg ins Tal erfolgt wie der Aufstieg.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Postbus "Innsbruck - Lienz (Nr. 4420)" bis Tassenbach/Gh Aigner. Umsteigen und mit dem Postbus Nr. 4416 bis Kartitsch.

Von Klagenfurt mit der Bahn bis Villach. Umsteigen und mit der Bahn bis Tassenbach/Gh Aigner. Umsteigen und mit dem Postbus Nr. 4416 bis Kartitsch

Von Wien Meidling mit der Bahn bis Lienz (RJ 531). Weiter mit dem Regionalzug 4612 bis Tassenbach. Umsteigen und mit dem Postbus 4416 bis Kartitsch.

Weitere Infos: www.oebb.at, www.postbus.at, www.suedtirolmobil.info/ 

Anfahrt

Von Westen:

Auf der A22 Brennerautobahn von Süden oder Norden kommend bis zur Ausfahrt "Pustertal". Weiter auf der Staatsstraße SS49 bis zur ehemaligen Staatsgrenze. Weiter auf Drautalbundesstraße 100 nach Sillian und schließlich bis Tassenbach.  Hier zweigen wir rechterhand ab und fahren auf der B111 hinauf ins Tiroler Gailtal. Am Ende des Bergsteigerdorfes von Kartitsch zweigen wir rechterhand ab und fahren hinunter zum ehemaligen Sägewerk. 

Von Osten:

Von Lienz auf der B 100 kommend in Richtung Sillian bis zur Abzweigung Tassenbach. Weiter siehe oben.

Von Süden:

Von Cortina d' Ampezzo auf der Staatstraße SS51 bis Toblach. Nun rechterhand auf der Staatsstraße SS49 bis zur ehemaligen Staatsgrenze. Nun auf der Drautalbundesstraße 100 nach Sillian und weiter nach Tassenbach. Weiter siehe oben.

Parken

Beim ehemaligen Sägerwerk von Kartitsch/Ortsteil Erschbaum, gibt es Parkmöglichkeiten.

Weitere Informationen

Obstanser Seehütte (2304 m, OeAV): Tel. +43/(0)4848/5422, E-mail: info@bodner.tirol, www.alpenverein.at/obstanserseehuette/, geöffnet von Mitte Juni bis Ende September

Ausrüstung

Normale Bergausrüstung: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle, Regen- und Sonnenschutz, warme Kleidung; Stöcke (optional), genügend Flüssigkeit, Jause, ...

Sicherheitshinweise

Die gesamte Bergtour, inklusive der Besteigung der Pfannspitze sowie die Überschreitung von der Sella dei Frugnoni bis zum Obstanser Sattel, weisen keine alpintechnischen Schwierigkeiten auf. Entlang des Gratrückens zur Pfannspitze ist an manchen Passagen Trittsicherheit notwendig.

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