ORTOVOX TOURENTIPP: Mehrseillängenroute "Gelbe Wand" (Hörndlwand)

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Markus Stadler

ORTOVOX Tourentipp: Markus Stadler Gelbe Wand
Erster Blick auf die Wand
Idyllische Hörndlalm
Schlüsselseillänge
Nachstieg
Die Crux ist geschafft
Platznot am Standplatz
Wilde Felszacken
Der Gipfel ist erreicht
Hörndlwand "Gelbe Wand"

Die Tour

Steile, klassisch-alpine Linie mit Bohrhakenabsicherung

Die Hörndlwand ist der traditionsreichste Kletterberg in den östlichen Chiemgauer Alpen. Bereits 1937 legte Sepp Laub eine beeindruckende Kletterlinie durch die Nordostwand. Aufgrund der Farbe des Gesteins im unteren Teil wird die Route "Gelbe Wand" genannt. Diese ehemals technische Kletterei wurde 1993 von Axel Eidam und Christian Aichhorn saniert. Die schwierigen Passagen sind nun sehr gut abgesichert, alpine Erfahrung für die leichteren, weniger eng gebohrten, dafür aber teils etwas brüchigen oder botanischen Passagen sollte jedoch vorhanden sein.

Autorentipp

Am "Hörndl" gibt es noch weitere lohnende Routen wie No fear Anderl (7+, 6 SL), Spaceballs (7+; 5 SL) oder "Die Gnadenlosen Drei" (5; 8SL).

Info

Schwierigkeit
VII
schwer
Aufstieg
1000 hm
Abstieg
1000 hm
Tiefster Punkt Seehaus
736 m
Höchster Punkt Hörndlwand
1684 m
Dauer
8:00 h
Strecke
8,5 km

Details

Zustieg 800 m, 2:30 h
Wandhöhe 200 m
Kletterlänge 200 m, 3:30 h
Seillänge 1 x 50 m
Anzahl Expressschlingen 10
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Ghs. Seehaus zwischen Ruhpolding und Seegatterl

Ziel

Ghs. Seehaus zwischen Ruhpolding und Seegatterl

Weg

Zustieg: Vom Wanderparkplatz beim Seehaus folgt man dem Wanderweg in Richtung Hörndlalm. Der Weg rechts über den Rammelbach, dann ein Stück auf einer Forststraße bis zu einer Rechtskehre. Hier führt der breite Wanderweg geradeaus auf der rechten Seite des Bachgrabens bergwärts. Kurz vor Erreichen der freien Flächen an der Branderalm kann man gleich nach einer Brücke rechts hinauf abkürzen und erreicht bei einer Diensthütte (mit Quellwasser!) wieder eine Forststraße. Bis hierher könnte man auch mit dem MTB fahren, wenn man am Seehaus die Straße links des Rammelbachs verfolgt. Von der Diensthütte führt der Wanderweg nun immer auf die markante Hörndlwand zu. Nach 20 Min. hält man sich an einer Gabelung rechts zur Hörndlalm. Von der Alm nimmt man den linken Weg in Richtung Hörndlwand. Nach wenigen Meter zweigt links ein weiterer Steig ab, der direkt an den felsigen Nordwandsockel führt (Rucksackdepot bei den Gedenktafeln, ca. 1500 m ü. NN, vom Seehaus 1,5-2 h bzw. 750 Hm).

Einstieg: Vom Rucksackdepot folgt man dem alten Schmidkunzweg (2, Stelle 3-) links aufwärts zu einem markanten Baum auf dem Vorbau. Kurze Linksquerung und über steile Grasschrofen hinauf zum Einstieg knapp links unterhalb des auffallenden "Vorbaukamins" bei Bohrhaken unter einer Verschneidung.

Route:
1. SL: Die kurze Verschneidung hinauf, dann schräg links aufwärts zu bequemem Band vor der Kante (25 m 4+).
2. SL: Vom Band eine kurze steile Verschneidung hinauf zu unbequemem Stand (8m, 7-) - diese kurze Seillänge kann auch an die erste drangehängt werden.
3. SL: Vom Stand links ums Eck (1-2 m abklettern), dann schräg links aufwärts über kurze Überhänge zum nächsten Stand (7-, 25 m).
4. SL: Vom Stand nach links an die Kante und einem Riss aufwärts bis zu einem schmalen Band rechts (7-). Eine glatte Wandstelle mit schwieriger Boulderstelle (7-/7, für kleine schwieriger bzw. evtl. A0) hinauf zum Stand (25 m).
5. SL: Über kurzen Überhang (6+) in flacheres Gelände. Mehrere Stufen, teils etwas grasdurchsetzt (5+) zum Stand (20 m).
6. SL: Rechts aufwärts zu Überhang mit Riss (6) und über gestuften, grasigen und latschenbewachsenen Fels links zu bequemem Standplatz (25 m).
7. SL: Rechts über gut griffiges Wandl (5) hinauf, dann etwas brüchig (5-) zum Stand (25 m).
8. SL: Nach rechts in Verschneidung (6- etwas brüchig) und durch sie hinauf, zuletzt unangenehm auf grasbewachsenes Band, rechts weiter über Grasschrofen und durch Latschen zum Gipfelkreuz (30 m).

Abstieg: Vom Gipfelkreuz führt ein gut ausgetretener Weg am Grat nach Westen zum Hauptgipfel mit zwei Kreuzen (das letzte Stück durch eine Rinne hinaufklettern, 2). Vom Hauptgipfel nach Westen am Weg hinab bis in eine Scharte, wo nordseitig der Weg zur Hörndlalm hinabführt. Kurz vor der Hörndlalm rechts auf dem Steig zurück zum Rucksackdepot. Es gibt noch schnellere Möglichkeiten, hierher zu kommen, die aber Ortskenntnis erfordern - zum Beispiel gleich vom Ausstieg über den neuen Schmidkunzweg abklettern (Stellen 3) oder vom Hauptgipfel nach Norden auf Wegspuren durch steile Geröllrinnen hinab und am Wandfuß einem Steig mit blauer Markierung nach rechts zum Rucksackdepot folgen (ca. 30 Min).

Weiterer Abstieg wie Aufstieg (gut 1 h).

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Zug von Traunstein nach Ruhpolding, weiter mit Bus 9506 in Richtung Reit im Winkl bis Seehaus

Anfahrt

Von der A8, Ausfahrt Traunstein-Siegsdorf, nach Ruhpolding und weiter auf der B305 in Richtung Seegatterl bis zum Seehaus.

Parken

Großer Wanderparkplatz beim Seehaus.

Weitere Informationen

Weitere Infos zum Klettern an der Hörndlwand mit aktuellen Neutouren auf der Website des Autors: www.stadler-markus.de

Ausrüstung

50 m Seil, 10 Expressschlingen (auch verlängerbare), Bandschlingen, Helm.

Sicherheitshinweise

Vorsicht, vereinzelt lose Blöcke, vor allem in den Ausstiegsseillängen.

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