Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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889 hm |
Abstieg
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664 hm |
Tiefster Punkt | 533 m |
Höchster Punkt | 1121 m |
Dauer
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8:15 h |
Strecke
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27,8 km |
Nordwaldkammweg Tour 3 Haslach - Bad Leonfelden
Quelle: Alpenverein Freistadt, Autor: Gerd Simon
Die Tour
Der Nordwaldkammweg ist ein technisch leichter Wanderweg am Nordkamm des Mühlviertels, der markierte Wege in Deutschland, Österreich und Tschechien umfasst und rund 14 Tage Wandervergnügen bedeutet. Die dritte Tagestour führt von Haslach über Guglwald zum Sternstein und hinunter nach Bad Leonfelden.
Der Nordwaldkammweg ist der älteste Weitwanderweg Österreichs. Mit seiner typischen blau-weißen Kammmarkierung ist er Nachfolger und Teil des Kammweges des Böhmerwaldbundes aus 1912, der damals in Rosenberg an der Moldau begann und entlang der tschechischen Grenze über das Erz- und Riesengebirge bis Polen führte.
2012 wurde der klassische Nordwaldkammweg vom Dreisesselberg in Bayern zum Nebelstein im Waldviertel um einen Rückweg, den Nordwaldkammweg II erweitert, der nach dem Fall des Eisernen Vorhangs das Grüne Band Europas nutzt.
Der dritte Tag führt durch Kulturlandschaft, erinnert beim Mahnmal Eiserner Vorhang an frühere Zeiten und bringt mit der Aussicht von der Sternsteinwarte einen Höhepunkt für die Bergwanderer.
Für die Begehung des Nordwaldkammweges besteht die Möglichkeit, Abzeichen zu erwerben. Dazu ist an den Kontrollstellen ein Stempel im Stempelbuch samt Bestätigung mit Datum und Unterschrift des Beherbergungsbetriebes oder Tourismusbüros vorgesehen. Wenn keine Möglichkeit für den Stempel mit Bestätigung besteht, kann auch ein Selfie gemacht werden (Datum einblenden). Wird die Begehung des Weges unterbrochen, ist die Kontrollstelle mit neuem Datum nochmals zu stempeln.
Kontrollstellen:
4. Haslach: Gasthaus Reiter "Zum Alten Turm" oder Tourismusbüro Haslach, Stahlmühle 4, +43 7289 723000
5. Afiesl: AV-Helfenbergerhütte oder Guglwald: Hotel Guglwald,
6. Bad Leonfelden: wahlweise Berggasthof Waldschenke oder Leonfeldner Hof oder Kurverband Bad Leonfelden, Hauptplatz 19, A-4190 Bad Leonfelden
Autorentipp
Wenn auf der Strecke vor Guglwald das Denkmal „Halber Nordwaldkammweg“ erreicht wird, bezieht sich das auf die erste Umsetzung des Nordwaldkammweges vom Dreisesselberg zum Nebelstein.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik |
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Haslach an der Mühl
Ziel
Bad Leonfelden
Weg
Nachdem wir in Haslach z. B. das Heimatmuseum im Alten Turm (Windgasse 10, 4170 Haslach an der Mühl, N 48° 34.604‘, E 14° 2.341‘,http://www.haslach-erleben.at/alter-turm) besichtigt haben, durchschreiten wir das textile Zentrum Haslach mit verschiedenen Kultureinrichtungen und einem Museum über die regionale Geschichte der Textilindustrie. Wir holen vielleicht beim Markt noch eine Jause für tagsüber und biegen am östlichen Ortsausgang in die nach Norden führende Hörleinsödter Gemeindestraße ein, von der wir gleich wieder rechts abbiegen. Immer stark ansteigend, erreichen wir über Haid und Innenschlag, wo es leider kein Quartier mehr gibt, nach knapp 1 ½ Std. die tschechische Grenze mit einem schönen Rückblick in die Talniederung. Wenn man vor dem Queren des Scheidebaches ein paar hundert Meter den Steig Richtung Norden geht, gewinnt man einen guten Eindruck vom Grünen Band. Der NWKW erreicht schließlich die AV-Helfenberger Hütte, die etwas bergab, linksseitig des Weges liegt. Am Parkplatz der Helfenberger Hütte an der Afiesler Bezirksstraße mündet rechts der Hauptwanderweg 140, von Linz nach Afiesl führend, ein.
AV Helfenbergerhütte
Die familienfreundliche Helfenbergerhütte (N48°35,273‘, E14°07,148‘) gehört dem Alpenverein Rohrbach (http://www.alpenverein.at/rohrbach ). Die Helfenbergerhütte ist eine Selbstversorgerhütte. Als Attraktion gibt es eine Boulderwand, einen Brunnen und eine große Liege- und Spielwiese. Die Hüttenadresse ist Oberafiesl 18, A-4170 Oberafiesl, Auskunft zur Hütte hinsichtlich Reservierungen für Nächtigungen gibt es bei Walter Stütz, Tel. +43 650- 2524126, E-Mail helfenbergerhuette.rohrbach@sektion.alpenverein.at .
Weiter auf dem Nordwaldkammweg
Nördlich von Oberafiesl (Seehöhe 840 m) mit seinen Spezialhotels, wobei im Aviva (http://www.hotel-aviva.at/) in St. Stefan am Walde auch Nächtigung für Wanderer möglich ist, verläuft der NWKW in östlicher Richtung über die Stelzer-Kapelle mit Blick auf den Windpark Sternwald zur Löffler-Säge vor Guglwald weiter. Kurz nach der Löffler-Säge biegen wir scharf links ab auf die Straße, überschreiten die Brücke der „Steinernen Mühl" und wandern leicht ansteigend auf der Straße hart an der Staatsgrenze entlang Richtung Hotel Guglwald (kein Gehsteig, Vorsicht!). Bei N48°35,403‘, E14°10,325‘ steht neben der Straße der von der Gemeinde Schönegg gewidmete Gedenkstein „Halber Weg“ zwischen Dreisesselberg und Nebelstein.
Im Bereich des Hotelareals Guglwald ist die 1802 bis 1805 errichtete Franzosenkapelle zu sehen. Die Kapelle wurde zu einer Heimatvertriebenen-Gedächtnisstätte umgestaltet, sie war alljährlich Treffpunkt für die in aller Herren Länder verstreuten Heimatvertriebenen der Gemeinden Kapellen, Heuraffl, Friedberg, Malsching, Kienberg und Hohenfurth. Heute ist die Franzosenkapelle ein gefragter Ort zum Heiraten, hat man doch auch gleich den ganzen Komfort eines guten Hotels anbei.
Vom Hotel Guglwald wandern wir noch ca. 150 m entlang der Straße bis zum Grenzübergang (Verbindungsweg V5 nach Predni vyton oder Kaplicki ab dem alten Zollhaus N48° 35.404‘, E 14° 10.520‘), an diesem vorbei hinunter zum Freibach und dann ansteigend zum Mahnmal Eiserner Vorhang. 10 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 und der Öffnung des Eisernen Vorhangs in Folge wurde ein Teil des Stacheldrahtverhaus zwischen Österreich und Tschechien als Mahnmal wieder aufgestellt. Auf Schautafeln in einem nachgebauten Schießstand kann man sich über jenes Bauwerk, das Europa jahrzehntelang in Ost und West trennte und Vorläufer der vielen Grenzzäune in der heutigen Welt war, informieren.
Wir folgen vom Mahnmal dem Weg, der zuerst bergab zu einem Bauernhaus an der Grenze und dann ansteigend durch den Wald führt. Bald ist die Streusiedlung „Sternwaldhäusel" erreicht, kurz nach dem letzten Haus, das links des Weges liegt, steigen wir nach rechts auf einem Waldweg bergan, der an der Nordflanke des Hirschensteins (1.126 m) mit dem Windpark Sternwald entlangführt zum „Roten Marterl“. Hier können wir wieder zum NWKW II wechseln (V6). Der Weiterweg führt am Bildbaum „Hölzerner Herrgott" vorbei und wendet sich dann nach Südosten. Dort, wo wir zum Wanderweg Nr. 24 kommen, biegen wir scharf nach links ab. Wer eine Rast braucht vor dem kommenden Aufstieg, geht noch 50 Meter gerade aus und nutzt das nette „1000m Platzl“. Nach der Pausenmöglichkeit steigen wir ca. 30 Min. bergan zur Aussichtswarte auf dem Sternstein (1.125 m, N48° 33.479‘, E14° 15.316‘). Von der „Kaiser Franz Joseph Jubiläumswarte", die 1898/99 vor der Gemeinde Leonfelden erbaut wurde, haben wir einen herrlichen Rundblick ins Böhmerland zum Schöninger, über den 1.111m hohen Viehberg bei Sandl im Osten und den Breitenstein im Süden bis zum Ameisberg im Westen. Bei klarer Sicht zeigt sich von Südost bis Südwest die Kette der nördlichen Kalkalpen vom Schneeberg (höchster Berg Niederösterreichs) bis zum Schigebiet Untersberg bei Gutenstein/NÖ. Die Warte wird vom Alpenverein Bad Leonfelden betrieben, Möglichkeit zum Essen oder Übernachtung besteht nicht, in den Wintermonaten November bis März ist die Warte aus Sicherheitsgründen geschlossen.
Am Sternstein beginnt der Weitwanderweg Nr. 09 (Salzsteigjochweg). Am Osthang des Sternsteins sind Schiabfahrten, die von einem Sessel- und Schlepplift erschlossen sind. Zwei Wanderloipen „Rund um den Sternstein" ergänzen dieses ideale Wintersportgebiet. Vom Sternstein absteigend erreichen wir nach ca. 30 Min. den Gasthof „Zur Waldschenke" am Sternstein (Einmündung des Weges Nr. 142 von Oberneukirchen über Brennwald, Nächtigungsmöglichkeit, N 48° 32.824‘, E 14° 16.317‘).
Weiter bergab führt die Wanderung durch Waldstücke, auf Feldwegen und über Lichtungen. Beim Austritt aus dem Wald haben wir vom „Lug ins Land" einen umfassenden Ausblick auf Bad Leonfelden und seine Umgebung. Wer noch nicht genug hat vom Tag, kann in der Kletterhalle Bad Leonfelden den Tag ausklingen lassen.
Quartiere, Details zu den Verbindungswegen sowie zur Geschichte des Nordwaldkammweges und der Region sind im neuen Nordwaldkammwegführer zu finden, der online über den Verlag Pustet, im Buchhandel, bei den Tourismusverbänden des Mühl- und Waldviertels sowie bei einigen Quartieren am Weg zu kaufen ist.
Verbindungswege zwischen Nordwaldkammweg und Nordwaldkammweg II:
Verbindungsweg V4A: ÖAV Helfenbergerhütte - Pasecna - Sv. Tomas, 7.4km
Verbindungsweg V5: Guglwald - Predni Vyton, 5.8km
Verbindungsweg V6: Rotes Marterl, 0.4km
Verbindungsweg V7: Sternsteingipfel - Ablege (Weg 11), 1.3km
Verbindungsweg V8: Bad Leonfelden - Rading 5.9km
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Erreichbarkeit Ausgangspunkt: Haslach ist gut mit Mühlkreis-Bahn + Bus erreichbar, dabei ist zu beachten, dass der ÖBB-Bahnhof Haslach/Mühl 3,0 km vom Ort entfernt liegt.
Zurück von Bad Leonfelden nach Haslach geht die direkte Buslinie 277.
Anfahrt
Haslach per PKW erreicht man in Österreich über Rohrbach, Schwarzenberg oder Bad Leonfelden, von Tschechien über Guglwald
Parken
ausreichend Parkmöglichkeit
Weitere Informationen
Aktuelles zum Nordwaldkammweg gibt es auf der Argeleitung des Nordwaldkammweges
Ausrüstung
Festes Schuhwerk, Regenjacke, 2 l zum Trinken und eine kräftige Jause für das Rasten an den Kraftplätzen an der Strecke sowie die Mitnahme des Nordwaldkammwegführers wird empfohlen.
Sicherheitshinweise
Es ist für Nicht-Österreicher ein gültiger Reisepass oder Personalausweis erforderlich!