Mittlerer und Hinterer Seelenkogel

Quelle: Alpenverein Innsbruck, Autor: Josef Essl

300 Höhenmeter nach der Langtalereckhütte, haben wir den Mittleren Seelenkogel bereits im Blickfeld.
Blick zur Hohen Wilde, deren Nordgipfel ebenfalls ein beliebter Schitourenberg ist.
Am Seelenferner. Im Hintergrund ragt der steile Gipfelaufbau des Mittleren Seelenkogels empor.
Der steile Gipfelanstieg ist bereits gut einsehbar.
In der Gipfelflanke.
Blick vom Mittl. Seelenkogel auf Wasserfallferner (l.), Seelenferner und Hint. Seelenkogel.
Zweite Anstiegsroute vom "Hint. Ackerlen" hinauf zum Sattel, der zum Hint. Seelenkogel führt.
Die Hohe Wilde mit dem Langtaler Ferner
In angenehmer Steilheit geht es über den Seelenferner zum Sattel.
Der Mittl. Seelenkogel zeigt auf der Südseite ein völlig anderes Gesicht.
Nur noch wenige Höhenmeter trennen uns vom 3.472 m hohen Hint. Seelenkogel.
Der Anstieg zum Gipfel erfolgt mit Ski.
Tiefblick vom Hint. Seelenkogel auf die Zwickauer Hütte.
Blick in den Talschluss von Pfelders im Passeiertal.
Herrliche Firnabfahrt über den Wasserfallferner
Bei der Abfahrt über den Wasserfallferner halten wir uns links im Bereich der Felswände. Keinesfalls über die Mitte des Gletschers abfahren.
Im untersten Bereich des Wasserfallferners fährt man ganz linkshaltend durch eine markante Schneerinne ab. Keinesfalls über die ehemalige Abfahrtsroute mittig des Gletschers abfahren (Absturzgelände aufgrund des Gletscherrückganges!).

Die Tour

Besonders lohnend ist die Besteigung des Mittleren und Hinteren Seelenkogel mit Schi im Frühjahr bei Firn. Alpintechnisch sind beide Schitourenziele nicht allzu schwierig. Eine Ausnahme bildet die steile Gipfelflanke des Mittleren Seelenkogels, die im oberen Drittel nur zu Fuß bewältigt wird. Besonders zu empfehlen ist die Abfahrt vom Hint. Seelenkogel über den weitläufigen und im unteren Drittel steilen Wasserfallferner ins Rotmoostal.

Für eine Schihochtour auf den Mittleren und Hinteren Seelenkogel sollte auf der kleinen und gemütlichen Langtalereckhütte übernachtet werden. Der Anstieg auf den Mittleren Seelenkogel führt über weitläufiges und angenehm steiles und kupiertes Gelände, wobei man auf ca. 3.000 den Seelenferner betritt. Steil ist der Anstieg zum Gipfel, wobei man das letzte Drittel zu Fuß bewältigt. Um nach einer Firnabfahrt vom Mittleren Seelenkogel zum Hinteren Seelenkogel zu gelangen, fährt man bis zu einer flachen Rampe auf ca. 2.750 m ab. Der nun folgende Anstieg zum Hinteren Seelenkogel führt über den schön kupierten Seelenferner hinauf auf das weitläufige Gletscherplateau des Wasserfallferners. Den Gipfel selbst, der sich markant in den Himmel hebt, besteigt man mit Schi. Eine Abfahrt über den Wasserfallferner bei Firn ist ein wahrlicher Genuss. Durch das von den 3.000ern umrahmte Rotmoostal gelangt man zur Schönwieshütte und in weiterer Folge zum Ausgangspunkt nach Obergurgl.

Autorentipp

Diese hochalpine Schitour sollte auf jeden Fall mit einer Übernachtung auf der Langtalereckhütte durchgeführt werden. Zielführend ist es, wenn es der letzte Tag auf der Schutzhütte ist. Dann ist eine wunderschöne Rundtour mit zwei Gipfeln und einer Abfahrt über den Wasserfallferner ins Rotmoostal zu empfehlen.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
2350 hm
Abstieg
2350 hm
Tiefster Punkt Obergurgl
1910 m
Höchster Punkt Hinterer Seelenkogel
3472 m
Dauer
6:30 h
Strecke
24,5 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Obergurgl (1910 m)

Ziel

Obergurgl (1910 m)

Weg

1. Tag: Die Schitour beginnt am südlichen Ende von Obergurgl und führt anfangs von der Talstation der Hohe Mut Bahn 1 auf der Piste bis zu deren Bergstation. Unterhalb der Westhänge der Hohen Mut folgen wir anfangs dem Schiweg, verlassen in weiterer Folge den organisierten Schiraum und tauchen nun in freies Schigelände ein und steuern die Schönwieshütte (2262 m) an. An dieser vorbei, erfolgt ein kurzer Anstieg, bevor es auf dem Fahrweg (Versorgungsweg für die Langtalereck Hütte) zur Gurgler Alm (2255 m) wieder etwas abwärts geht. Sind die Verhältnisse sicher, so kann man problemlos dem Versorgungsweg bis zur Schutzhütte folgen. Nicht selten wird aber kurz nach der Gurgler Alm einige Höhenmeter abgefahren, um den Querungen der steilen Westhänge auszuweichen. Nach der Zollhütte hat man schon bald die Langtalereck Hütte (2430 m) erreicht. Um den ersten Tag gut auszufüllen, bietet sich eine Schitour auf das beliebte Eiskögele (3228 m) an, das unmittelbar oberhalb der Schutzhütte thront. 

2. Tag: Im Gegensatz zu der in der Alpenvereinskarte (Gurgl/Skirouten, Nr. 30/1) dargestellten Route auf den Mittleren Seelenkogel, steigen wir schon gleich nach der Schutzhütte steil ostwärts bis auf ca. 2650 m empor und queren nun den Hang leicht steigend in südöstlicher Richtung. Unterhalb der nach Süden ausgerichteten Felswände des Eiskögele, folgt der Anstieg über schön kupiertes Gelände zum Seelenferner. In einem Rechtsbogen steuern wir nun etwas linkshaltend den nach Norden herunterziehenden Grat an. Den Gipfelhang besteigen wir mit den aufgefellten Schi so hoch wie möglich (Schidepot). Weiter steil zu Fuß und in direkter Linie links hinaus zum Grat und über diesen unschwierig die letzten Meter zum Gipfel (die Schi können bis zum Gipfel mitgenommen werden). Die Abfahrt erfolgt entweder direkt vom Gipfel (steil) oder vom Schidepot hinunter zum Seelenferner, wobei wir uns in Abfahrtsrichtung eher links halten. Über wunderschöne Firnhänge mitunter auch etwas steiler bis zum "Vord.- und Hint. Ackerlen", einem Plateau auf ca. 2750 m. Von hier erfolgt nun ein weiterer Anstieg unterhalb der nach Süden ausgerichteten Felswände des Mittl. Seelenkogels (linker Ast des Seelenferners) in angenehmer Steilheit hinauf zum Sattel, wo wir auf den Wasserfallferner gelangen. Über das weitläufige Gletscherplateau steuern wir in südlicher Richtung den markanten Gipfel des Hinteren Seelenkogels an.

Als Abfahrtsvariante wählen wir die direkte Linie über den Wasserfallferner ins Rotmoostal. Auf dem Ferner halten wir uns links und steuern im unteren Abschnitt linkerhand die steile und schmälere Schneerinne an, die wir durchfahren müssen. Zuletzt über den letzten Gletscherteil des Rotmoosferner, der sich zusehends abflacht. Teilweise fahrend und teilweise schiebend erreichen wir durch das Rotmoostal schließlich die Schönwieshütte. Weiter in nördlicher Richtung kurz über den Weg bergan, folgt sogleich die Abfahrt über die Schipiste nach Obergurgl.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der von Westen bzw. Osten kommend bis Ötztal Bahnhof (www.oebb.at). Weiter mit der Linie 335 der Ötztaler Verkehrsgesellschaft m.b.H. nach Obergurgl (www.oetztaler.at).

Anfahrt

Von Westen als auch von Osten kommend auf der A12 Inntalautobahn bis zur Ausfahrt Ötztal. Weiter auf der B186 Ötztalstraße bis Zwieselstein. Anschließend linkerhand hinauf bis an das Ortsende von Obergurgl.

Parken

Eingeschränkte Parkmöglichkeiten im Bereich der Talstation der Hohe Mut-Bahn. Alternativ gibt es im Ort gebührenpflichtige Parkmöglichkeiten.

Weitere Informationen

Übernachtungsmöglichkeit: Langtalereck Hütte (2480 m, DAV): Tel. +43/664/5268655, E-mail: langtalereckhuette@alpenverein-karlsruhe.de, www.alpenverein-karlsruhe.de, geöffnet von Mitte/Ende Februar bis Mitte/Ende Mai

Einkehrmöglichkeit: Schönwieshütte (2270 m): Tel. +43/(0)664/1700911, E-mail: info@schoenwieshuette-obergurgl.at, /www.schoenwieshuette-obergurgl.at/, geöffnet von Mitte November bis Ende April

Naturpark Ötztal: www.naturpark-oetztal.at  

Ausrüstung

Schitourenausrüstung mit LVS, Schaufel und Sonde. Die Mitnahme von Seil, Pickel und Gurt wird angeraten. Wechselwäsche, Jause, Flüssigkeit, Sonnencreme, ...

Sicherheitshinweise

Der Gipfelanstieg auf den Mittleren Seelenkogel ist steil und sollte deshalb nur bei sicheren Verhältnissen durchgeführt werden.

Wasserfallferner: Keinesfalls über die ehemalige in den AV-Karte Gurgl, Nr. 30/1 eingezeichnete Skiroute abfahren, die in direkter Linie über den Wasserfallferner ins Rotmosstal führt. Der Wasserfallferner hat sich in den letzten Jahren stark zurückgezogen und dadurch vom Rotmoosferner getrennt. Der unterste Abschnitt wird mittlerweile nur mehr von Felsen durchzogen (Absturzgelände).

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