Merbspitz (3.090m) von Rein in Taufers aus

Quelle: AVS Sektion Sand in Taufers, Autor: Patrick Wasserer

Knuttenparkplatz
Forststrasse Richtung Knutten
Klammlsee mit der alten Finanzer-Hütte
Klammljoch - Grenze Italien - Österreich
Das Arvental mit Blick auf unser Ziel: der Merbspitz 3.090m
Merbspitz - Südflanke - Wegverlauf
Einstieg Südflanke
Steinschlag gefährdete Südflanke
Querung Gipfelkamm (letzten 30m)
Gipfel Merbspitz 3.090m
Das Arvental vom Gipfel des Merbspitz aus gesehen

Die Tour

Interessante / schöne Bergtour durch das südtiroler Knuttental und das österreichische Arvental mit anspruchsvollem (!!!) Gipfelbereich.

Wir starten früh mogens um 6:00 Uhr beim Knuttenparkplatz in Rein in Taufers und folgen zunächst der Forststrasse bis wir bereits nach kurzer Zeit die Knuttenalm hinter uns lassen. In mehreren Kehren geht es weiter bis zum Klammljoch, wobei man auch die Forststrasse verlassen kann und über ausgetretene Wege das besagte Joch erreicht.

Da seit jeher das Klammloch von den südtiroler Bauern als Übergang in das benachbarte Defereggental benutzt wurde, versuchten die Italiener nach der Übernahme von Südtirol im 1. Weltkrieg die Grenzen zu schließen und zu bewachen. Davon zeugen auch heute noch die langsam verfallenden Baulichkeiten der Grenzwache im Bereich des Klammlsees. Auch heute noch besitzen speziell einige Bauern der Gemeinde Sand in Taufers die Weiderechte im Defereggental und bewirtschaften die sogenannten Jagdhausalmen, welche sich aus 15 einzelnen Gebäuden und einer Kapelle zusammensetzen.

Nachdem wir den alten Grenzposten passiert und den Nationalpark Hohe Tauern betreten haben, müssen wir nun einen kurzen 30-minütigen Abstieg bis hin zur Arventalalm in Kauf nehmen, welche am Beginn des Arventales liegt. Bereits jetzt können wir einen Blick auf unser Ziel werfen, welches am Ende des Arventales liegt. Umgangssprachlich wird das Arvental auch noch als Affental bezeichnet. Die Erklärung hierfür müsste man jedoch in den Geschichtsbüchern suchen.

Wir folgen noch eine kurze Zeit dem Almweg entlang des Arvental-Baches, welcher schließlich bei einem alten Stallgebäude endet. Von da an nutzen wir noch einige ausgetretene Pfade welche langsam in den Almwiesen veschwinden. Nun gehen wir steigend Richtung Südflanke des Merbspitz, bis wir vor einer Schuttmoräne stehen. Die Steilheit des Geländes nimmt nun rapide zu und wir bewegen uns konsequent geradewegs Richtung Gipfel. Nachdem wir die Schuttmoräne verlassen haben und wieder auf kompaktem Felsen gelangen, welcher den Beginn der Südflanke kennzeichnet, wenden wir uns bereits nach einigen Metern eher nach Rechts und führen unseren Gipfelansturm durch sehr steiles loses Bruchwerk (Helm verwenden !!) weiter fort. Man sollte sich nicht verleiten lassen, nach dem Einstieg links bis hin zur Südwand der Merbspitze zu gehen, da dort nach kurzer Zeit kein Weiterkommen ist.

Nach Bewältigung der Südflanke erreichen wir den Gipfelkamm und erblicken das wunderschöne Gipfelkreuz des Merbspitz, welches ca. 40-50 m von uns entfernt emporragt. Noch eine Querung mit einer letzten heiklen Stelle und schon stehen wir nach ca. 4,5 h auf dem Gipfel und genießen die Aussicht in das Arvental, das Röttal und das Ahrntal mit all den prachtvollen Dreitausendern.

Der Abstieg erfolgt auf gleichem Wege wie der Aufstieg, wobei wir uns speziell in der Südflanke genügend Zeit lassen und darauf achten, dass wir keine Steine lostreten um niemanden zu gefährden. 

Autorentipp

Bis kurz nach der Arventalalm kann der Weg auch mit dem Mountenbike zurückgelegt werden, da vom Knuttenparkplatz über das Klammljoch bis hin zu den Jagdhausalmen eine Forststrasse verläuft.

Entsprechend verkürzt sich auch die Zeit der gesamten Tour.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1650 hm
Abstieg
1650 hm
Tiefster Punkt Knuttenparkplatz
1687 m
Höchster Punkt Merbspitz
3090 m
Dauer
8:45 h
Strecke
23,7 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Rein in Taufers / Knuttenparkplatz

Ziel

Rein in Taufers / Knuttenparkplatz

Weg

Wir starten beim Knuttenparkplatz in Rein in Taufers, folgen der Wegmarkierung Nr.9 durch das Knuttental bis zum Klammljoch auf 2.294 m, welches die österreichisch-italienische Grenze darstellt. Von dort erfolgt ein kurzer Abstieg  über den Weg Nr. 111 (Fortstraße) bis hin zur Arventalalm. Der Almweg verläuft noch weiter entlang des Arvental-Baches bis auf ca. 2.200 m. Anschließend geht es weglos (keine Markierungen mehr !!!) weiter bis zur Südflanke des Merbspitz. Der Gipfelzustieg erfolgt über die Südflanke, wobei man sich nach dem Einstieg rechts halten muss. Die letzten 40m hin zum Gipfelkreuz erfolgen über den Gipfelkamm, wobei bei einer Stelle größere Vorsicht geboten ist. Abstieg wie Aufstieg

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit Bahn / Bus nach Bruneck im Pustertal

Von dort weiter mit dem Linienbus der Firma Oberhollenzer bis nach Sand in Taufers.

ACHTUNG: Beim Busbahnhof in Sand muss auf den Bus nach Rein in Taufers umgestiegen werden.

Bus fährt bis nach Rein in Taufers zur Kirche. Von dort bis zum Knuttenparkplatz ca. 2,00 km (40 min Gehzeit)

Fahrplan Tauferer Ahrntal siehe www.oberhollenzer.com 

Anfahrt

Von der Autobahn A22 (Ausfahrt Brixen) bzw. vom Oberpustertal / Lienz (A) kommend über die Staatsstraße SS49 bis nach Bruneck.

Dort abbiegen in das Tauferer-Ahrntal und über die Staatsstraße SS621 ca. 15 km bis nach Sand in Taufers.

Von dort weiter auf der Landesstraße LS48 Richtung Rein in Taufers. Dort folgt man der Strasse Richtung Kirche / Skilift und fährt weiter bis man am Ende zum Knuttenparkplatz kommt.

Parken

Ausreichende Parkmöglichkeiten finden wir beim Knuttenparkplatz in Rein in Taufers, welcher kostenfrei ist.

Weitere Informationen

Wer sich für Pflanzen interessiert, findet im Arvental eine Anzahl von verschiedenen Blumenarten, speziell viele Edelweiß.

Ausrüstung

Speziell für den Gipfelanstieg ist festes Schuhwerk erforderlich, sowie die Verwendung eines Helmes ist ratsam.

Sicherheitshinweise

Die Hauptschwierigkeiten finden wir aufgrund der Steilheit und Brüchigkeit des Geländes in den letzten 500 hm über die Südflanke zum Gipfel.

Sollten sich bereits Personen im Aufstieg bzw. Abstieg befinden, so ist es ratsam abzuwarten bis diese die Südflanke verlassen haben, da dort große Steinschlaggefahr besteht und es immer wieder zur unabsichtlichen Loslösungen von großen Steinen kommt. Auch selbst sollte man darauf achten, dass keine Steine losgetreten werden.

Bei Nässe bzw. Neuschnee ist von dieser Tour abzuraten, da die gesamte Südflanke dann zur "Rutschpartie" wird.

ACHTUNG: Generell sollte der Gipfelanstieg nur von ERFAHRENEN BERGSTEIGERN gewagt werden.

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