Klettersteig Selbhorn - Herzogsteig

Quelle/Autor: Hochkönig

Klettersteig
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Die Tour

Die Klettersteigroute zum schroffen Selbhorn - dem höchsten Gipfel des Steinernen Meers - ist eine beeindruckende Tour, die fast 2000 Höhenmeter umfasst.

Der ursprüngliche Durchstieg durch die Südwestwand des Selbhorns wurde 1907 gebaut. Johann Moßhammer (ÖTK Maria Alm) war zusammen mit dem Bergführer Johann Herzog für den Bau zuständig. Es wurden nur sehr wenige technische Hilfsmittel und keine Markierungen angebracht. Der Anstieg sollte nur Bergsteigern vorbehalten sein, die ohne Markierung, nur mit richtungsweisenden Steinmännern den Weg finden. In der Führerliteratur wurde der Anstieg "Moßhammersteig" bzw. "Herzogsteig" genannt.Nicht zu verwechseln mit den gleichnamigen Steigen am Hochsailer im Hochkönigmassiv. In den Folgejahren kamen an den steilen Stellen Tritthilfen (z.B. der roter Meißel) und ein Stahlseil in der Keilpromenade dazu. Später wurden von Bergführern auch einige Bohrhaken zur besseren Sicherung ihrer Gäste angebracht. Im Jahr 2014 wurde dieser Mix aus Kletterweg und Klettersteig auf weiten Strecken mit Stahlseilen und "Richtungsseilen" (Statik-Textilseile) ausgestattet.

Info

Schwierigkeit
C/D
schwer
Aufstieg
1850 hm
Abstieg
1744 hm
Tiefster Punkt 891 m
Höchster Punkt 2642 m
Dauer
9:40 h
Strecke
14,2 km

Details

Zustieg 1430 m, 3:30 h
Wandhöhe 420 m
Kletterlänge 2:00 h
Kondition
Erlebnis
Landschaft

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Gasthaus Rohrmoos/ Krallerwinkl Maria Alm

Ziel

Gasthaus Rohrmoos/ Krallerwinkl Maria Alm

Weg

Der ursprüngliche Durchstieg durch die Südwestwand des Selbhorns wurde 1907 gebaut. Johann Moßhammer (ÖTK Maria Alm) war zusammen mit dem Bergführer Johann Herzog für den Bau zuständig. Es wurden nur sehr wenige technische Hilfsmittel und keine Markierungen angebracht. Der Anstieg sollte nur Bergsteigern vorbehalten sein, die ohne Markierung, nur mit richtungsweisenden Steinmännern den Weg finden. In der Führerliteratur wurde der Anstieg "Moßhammersteig" bzw. "Herzogsteig" genannt.Nicht zu verwechseln mit den gleichnamigen

Steigen am am Hochsailer im Hochkönigmassiv. In den Folgejahren kamen an den steilen Stellen Tritthilfen (z.B. der roter Meißel) und ein Stahlseil in der Keilpromenade dazu. Später wurden von Bergführern auch einige Bohrhaken zur besseren Sicherung ihrer Gäste angebracht. Im Jahr 2014 wurde dieser Mix aus Kletterweg und Klettersteig auf weiten Strecken mit Stahlseilen und "Richtungsseilen" (Statik-Textilseile) ausgestattet

Der Klettersteig auf das Selbhorn - der Nordgipfel ist der höchste Gipfel des Steinernen Meeres -ist eine gewaltige Tour, bei der man ca. 1800 Höhenmeter bewältigen muss.

Der Klettersteig ist auf weite Strecken mit dem alten Herzogsteig ident. Einige Passagen wurden ob der besseren Felsqualität und des Klettergenusses etwas verlegt.

Ab der Lechneralm findet man auf der gesamten Tour keine Hütte, Biwakschachtel oder Wasser. Somit sind Ausdauer und gute Kondition gefordert. Belohnt werden die Anstrengungen mit Bergeinsamkeit und gewaltigen Landschaften.

Vom Parkplatz Rohrmoos wo auch die Infotafel steht, zuerst auf einer Forststraße, dann auf einem markierten Wanderweg zur Lechneralm aufsteigen. Die nicht bewirtschaftete Almhütte links liegen lassen, und entlang den Markierungen steil durch den Wald und freien Flächen auf den Braggstein 1827 m. Rastplatz direkt bei der kleinen Jagdhütte. Über den latschenbewachsenen Bergrücken zu einer Weggabelung. Dort links abzweigen und steil unter die Südwestabbrüche des Selbhorns aufsteigen. Die Abzweigung zum Klettersteig befindet sich auf 2210 m und ist durch eine Hinweistafel markiert. Steigspuren folgend in Kürze zu einer Sitzbank (Anseilplatz).

Bei der Sitzbank befindet sich nochmals eine Info und Planungstafel.

Vom Einstieg immer den Stahlseilen über plattige Rampen und Rinnen folgen -C - Querung

entlang eines breiten Bandes welches mit einem Textilseil gesichert ist - A - weiter über Platten  immer entlang der Kante bis zur „Straubinger Ruhe“. - B und C -

Jetzt folgt die überaus originelle Passage der „Keilpromenade“ und des „Herzogkamins“. - C-Nach dem Kamin luftig ums Eck und steil auf die nächste Plattenrampe. - C -

Über flache Platten - B - weiter und nach rechts in eine kleine Schlucht abbiegen (Textilseil)

Kurz etwas steiler in eine verwinkelte Passage (Textilseil) und über Aufschwünge - B und C- bis zur großen Höhle welchen einen wunderbaren Rastplatz bietet.

Entlang der Textilseile weiter und dann von der Westseite auf die Südostseite des Selbhorn

wechseln. -A- Weiter über abwechslungsreiche Passagen zum „Örgei Schnaggl“ Luftig im am Grat bleibend  weiter zu einer kurzen senkrechten Wand. - C -

Oben angekommen folgt die Querung entlang von Textilseilen zur Gipfelwand. - A-

Über plattige Stufen gerade aufwärts, steil und luftig nach links queren und steil weiter zum Austieg am Grat. - C/D-

Nun immer den Textilseilen in leichter Kletterei folgend bis unter die rote Rinne direkt unter dem Gipfel. Durch die Rinne, etwas brüchig, gerade empor und nach wenigen Metern zum Gipfelkreuz auf 2643 Meter.

Abstieg:

Vom Gipfelkreuz dem markierten Weg zum Nordgipfel des Selbhorns (2655 m) folgen. Eine kurze Steilstufe wird mit Hilfe eines Stahlseiles überwunden. Man kann dem Nordgipfel einen Besuch erstatten. Normalerweise steigt man aber direkt westseitig den Markierungen und Stahlseilen folgend in die Luegscharte (2451 m) ab. Dort links halten und dem markierten, aber teilweise im unangenehmen Schrofengelände verlaufenden Weg zum Aufstiegsweg folgen. Weiter wie Aufstieg. Alternativ kann man auch über die Buchauer Scharte absteigen, ca. 30 Minuten Mehraufwand, da die Mandlköpfe umrundet werden müssen. Dieser Abstieg ist etwas weniger ausgesetzt als der Abstieg über die Luegscharte.

Dieser Klettersteig ist nur etwas für erfahrene, trittsichere und ausdauernde Klettersteiggeher! Die Tagestour hat fast 2000 Hm. Diesen Umstand sollte man bei der Tourenplanung berücksichtigen! Unbedingt die Informationen der Planungstafel beim Parkplatz Rohrmoos und am Einsteig des Klettersteiges beachten. Nur bei stabilem Wetter, zeitigem Aufbruch und mit genug Trinkreserven zum Gipfel aufsteigen. Der Abstieg vom Gipfel und über die Luegscharte verläuft über abschüssiges Schrofengelände. Man sollte also trittsicher sein – wer nicht trittsicher ist, sollte den Abstieg über die Buchauerscharte wählen (Mehraufwand ca. 30 Min.)!

Speziell im Frühsommer halten sich lange Schneereste im steilen Kar unterhalb der Luegscharte. Diese müssen dann im Abstieg gequert werden. Wer beim Zustieg schon auf Altschnee trifft und nicht Pickel und Steigeisen dabei hat, sollte besser umkehren.

Infos und Kartenmaterial:

Alpenvereinskarte 10/2 Hochkönig-Hagengebirge, 1:25.000 BEV ÖK-UTM 3215 Saalfelden, 1:50.000 BEV ÖK-BMN 124 Saalfelden, 1:50.000 Kompass WK 15 Tennengebirge-Hochkönig, 1:50.000 Freytag & Berndt WK 103 Pongau - Hochkönig - Saalfelden, 1:50.000

www.bergsteigen.com www.alpenvereinaktiv.com

Zeitplan:

Zustieg vom Parkplatz Rohrmoos bis zum Einstieg - 3,5 Stunden Klettersteig - 2 -2,5 Stunden

Abstieg über die Luegscharte zum Parkplatz Rohrmoos 4,5 Std. Abstieg über die Buchauerscharte zum Parkplatz Rohrmoos 5 Std.

© Markus Hirnböck

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

ÖBB-Scotty: Fahrplanauskunft
Bus-Linie 620: Fahrplanauskunft
Wanderbus: Fahrplanauskunft

Anfahrt

Anreise von Salzburg kommend: Auf der Autobahn A10 bis Ausfahrt Bischofshofen, dann auf der B311 in Richtung Bischofshofen. Der Hochkönig Bundesstraße/B164 nach Maria Alm folgen.
Anreise von Innsbruck/ Kufstein kommend: Auf der Loferer Straße/B178 Richtung St. Johann i.T., dann über die Hochkönig Bundesstraße/B164 über Saalfelden nach Maria Alm.
Für die Nutzung des österreichischen Autobahn- und Schnellstraßennetzes ist eine gültige Vignette erforderlich. Ebenfalls gilt eine Mitführpflicht von Verbandszeug, Warndreieck und Warnweste. Weitere Infos dazu unter Asfinag.

Parken

Kostenlose Parkmöglichkeit beim Gasthof Rohrmoos

Weitere Informationen

Ausrüstung

  • komplette Klettersteigausrüstung
  • Helm
  • Handschuhe
  • gutes Schuhwerk
  • Im Frühsommer eventuell Steigeisen und Pickel notwendig

Sicherheitshinweise

  • Der Klettersteig ist nur für erfahrene, trittsichere und ausdauernde Klettersteiggeher zu empfehlen.
  • Nur bei stabilem Wetter, zeitigem Aufbruch und mit ausreichend Trinkreserven aufsteigen.
  • Der Abstieg über die Luegscharte verläuft über steiles, felsiges und mit Geröll durchsetztes Gelände. Wer nicht trittsicher ist sollte unbedingt über die Buchauerscharte absteigen.
  • Unterhalb der Luegscharte bleibt der Schnee im steilen Kar oft bis in den Frühsommer liegen. Wer beim Aufstieg bereits auf Altschnee trifft und ohne Pickel und Steigeisen unterwegs ist, sollte besser umkehren.

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