Kleiner und Großer Waxenstein

Quelle: DAV Sektion Straubing, Autor: Till Hauptmann

Schleifen weisen den richtigen Weg (II)
Blick auf die Höllentalangerhütte
Großer Waxenstein (2.276 m)
Aufstieg zum Gr. Waxenstein
Steig nach der Mittagscharte südlich des Zwölferkopf, teils abschüssig und steil
Steig nach der Mittagscharte
Abseilstellen vom Kleinen Waxenstein
Obere Abseilpassage vom Kl. Waxenstein in die Mittagscharte
Gipfelpanorama am Kleinen Waxenstein (2.136m), im Hintergrund der Jubiläumsgrat
Gratkletterei zum Kleinen Waxenstein
Scharte zum Grat; Blick auf den Eibsee
Schleifen weisen den richtigen Weg
Leichte Kletterei durch die Ostwand
Rinne mit leichter Kletterei durch die Ostwand
Ostwand des Kl. Waxenstein - wirkt abweisend, löst sich jedoch gut auf (UIAA II)
Mannl (1.889m)
Mannl (1.889m) mit Blick auf Garmisch
Mittagsreißn
Zustieg zur Mittagsreißn, Wanderweg links folgen
Das Ziel im Blick: Kl. Waxenstein, Mittagscharte, Zwölferkopf, Gr. Waxenstein (von links)

Die Tour

Überschreitung des Kleinen Waxenstein in leichter Kletterei und Abseilen, anschließend auf den Großen Waxenstein, schließlich Abstieg ins Höllental und zurück durch die großartige Höllentalklamm

Die kombinierte Tour über die Waxenstein-Brüder ist eine lohnende Bergsteigerei in der Zugspitzregion: anspruchsvoll, landschaftlich herausragend und doch vergleichsweise einsam. Der Kleine Waxenstein ist konditionell durchaus anspruchsvoll und die Kletterei durch seine Ostwand nicht ganz trivial (II. Grad UIAA). Über einen aussichtsreichen Grat wird der Gipfel erreicht, bevor es über zwei Abseilstellen in die Mittagscharte geht.

Über einen alpinen Steig wird der Zwölferkopf umgangen, bevor es nochmal 300 Höhenmeter zum Großen Waxenstein hinaufgeht. Hierbei erwartet den Bergsteiger steiles Schrofengelände, brüchige Flanken, feuchte/eisige Rinnen sowie Steinschlag von oben - also alles, was zum runden Bergabenteuer dazu gehört :)

Nach dem großartigen Ausblick über das Wettersteingebirge geht es hinab ins Höllental. Bedingt durch die fortgeschrittene Tageszeit ist es hier in der Regel schon etwas ruhiger und man kann eine Einkehr in die Höllentalangerhütte ins Auge fassen. Jedenfalls ist der Abstieg durch die herrliche Höllentalklamm ein würdiger Abschluss der Tour.

Spaß macht die Tour nur, wenn man sich in freier Kletterei im II. Grad wohl fühlt und eine Vorliebe für ausgesetzte Gratpassagen hat. Das Gestein ist oft brüchig, was verunsichernd wirken kann, die Querungen sind nicht immer trivial. Außerdem ist alpiner Orientierungssinn erforderlich, der beigefügte GPS-Track dürfte hilfreich sein.

Autorentipp

  • DAV-Ausweis nicht vergessen (Rabatt an der Höllentaleingangshütte beim Abstieg)

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
1750 hm
Abstieg
1750 hm
Tiefster Punkt Parkplatz Hammersbach
759 m
Höchster Punkt Großer Waxenstein
2276 m
Dauer
7:00 h
Strecke
13,7 km

Karte

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Hammersbach

Ziel

Hammersbach

Weg

Von Hammersbach durch den Sagenwald auf Wanderwegen und Forststraßen bis 1.280 m (siehe Karte bzw. Track). Ab hier einem schmalen Wanderweg (blau/weiße Markierung) Richtung Westen folgen, bis dieser nach 300 m bei 1.320 m die Mittagsreißn quert. Diese Schotterrinne nun steil bergauf, zunächst links, dann auf der rechten Seite auf die Mittagsschlucht zu. Im oberen Bereich nicht zu früh nach links queren, sondern bis 1.650 m im Kar bleiben. Dann links haltend (Steinmandl) oberhalb der Latschen über Bänder und Felsen Richtung Osten. Zahlreiche kleine Steinmänner und Eisenstangen weisen einen vernünftigen Weg, der stets im I. Grad bleibt.

Ein kurzer Abstecher zum Mannl (1.889 m) wird mit einer schönen Rastmöglichkeit belohnt.

Die abweisend wirkende Ostwand des Kleinen Waxensteins wird entlang von Steigspuren erreicht, ein Steinmandl markiert den Einstieg in die Wand. Von hier stets leicht links haltend in leichter Kletterei eine markante Rinne hinauf. Zwei rosa Schleifen bestätigen die richtige Wegwahl. Nach der zweiten Schleife rechts haltend hinter Latschen vorbei (Trittspuren) auf den Grat hinaus. Die Kletterei bleibt stets im II. Grad, sollte es schwerer werden, ist man falsch.

Ab hier auf dem Grat bleibend in Richtung Gipfel. Unmittelbar vor dem Gipfel folgt ein letzter Aufschwung, der ausgesetzt, aber unschwierig (kompaktes Gestein mit ordentlichen Tritten) bezwungen wird.

Vom Gipfel in Richtung Südwesten flach über Platten absteigen, bis nach einem kleinen Absatz der erste Standplatz in Form eines betonierten Abseilrings erreicht wird. Hier 25 Meter abseilen (ggf. reichen auch 20 Meter, dann leichtes Abklettern) zum nächsten Standplatz hinter einem Felskopf. Erneut etwa 20 Meter bis in die Mittagscharte abseilen. Die untere Abseilpassage könnte auch über die nördliche Flanke abgeklettert werden (ca. II. Grad), die obere Passage ist jedoch deutlich anspruchsvoller und beinhaltet eine plattige Verschneidung (wohl III.-IV. Grad, siehe Foto).

Weiter Richtung Südwest wird, dem Steig folgend, der Zwölferkopf umgangen. Dieser könnte ggf. auch bestiegen werden (Markierung "Z"), der Grat zum Großen Waxenstein wird hierbei allerdings deutlich anspruchsvoller.

Es folgen einige abschüssige Passagen entlang der Südwand in leichtem Auf und Ab, Trittsicherheit und Konzentration ist dabei elementar. 

Nach 20-30 Minuten wird die Abzweigung ins Höllental erreicht, wo eine Entscheidung über die weitere Tour zu treffen ist. Dabei sollten die Wetterlage sowie der kräftezehrende Abstieg bedacht werden. Fällt die Entscheidung zugunsten des Großen Waxensteins, kann hier ggf. Material zurückgelassen werden.

Der gut erkennbare Steig führt weiter am Hang entlang und mündet bald in Richtung Norden in steileres Gelände, folgt dann einer Flanke und weiter einer breiten Rinne (Vorsicht Steinschlag!). Bei Feuchtigkeit/Vereisung kann die Schwierigkeit hier enorm zunehmen.

Die sich im Gipfelbereich nach rechts öffnende Flanke sollte möglichst hoch angegangen werden, auf schwache Markierungen achten. 

Nach dem Gipfelerlebnis auf gleichem Weg zurück und bei der Abzweigung in Richtung Höllental steil bergab auf gut markiertem/erkennbarem Steig bis zur Höllentalangerhütte.

Von hier sind es noch etwa 1 1/2 Stunden nach Hammersbach, wobei die beeindruckende Höllentalklamm ein weiteres Highlight der Tour darstellt.

An der Höllentaleingangshütte ist ein geringes Entgelt zu entrichten (Ermäßigung mit DAV-Ausweis), auch kann hier ggf. eingekehrt werden.

Anschließend auf breitem Weg zurück nach Hammersbach.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Zug (Zugspitzbahn) von Garmisch nach Hammersbach.

Alternativ mit dem Bus zur Haltestelle Höllentalklamm.

Anfahrt

Über Garmisch-Patenkirchen nach Grainau zum Parkplatz Hammersbach.

Parken

Kostenpflichtige Parkplätze in Hammersbach.

Weitere Informationen

Ausrüstung

  • Helm ist obligatorisch
  • Abseilausrüstung (mindestens 20 Meter, also 40 m-Seil, besser 50 m)

Sicherheitshinweise

  • Die Tour nur bei sicherer Wetterlage starten!
  • Ab Annäherung an die Wand in der Mittagsreißn Helm tragen!

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