Kapellen- und Marterl Rundwanderung in Tragwein

Quelle: Alpenverein Linz, Autor: Hermann Holzinger

Tragwein
Mariensäule
Undesser Kapelle
Urthaler Kapelle
Ehemaliges Bürgerspital
Ober-Wögerer Marterl
Am Panoramaweg
Goldener Herrgott
Panoramaweg nach Zudersdorf
Blick auf Zudersdorf
Blick Richtung Alm
Unterzudersdorfer Marterl
Klamhofer Kapelle
Marterl auf der Alm
Von der Alm - Blick auf Pregarten
Am Höhenweg
Riegler Kreuz
Höhenweg nach dem Riegler Kreuz
Höhenweg in Richtung Aisttal Bezirksstraße
Bildungshaus "Greisinghof mit Bibelgarten"
Voggeneder Kreuz
Taferlbergkapelle
Johanneskreuz in Tragwein

Die Tour

Die gemütliche, historische Kapellen- und Marterl Wanderung im unteren Mühlviertel, die großteils auf Wiesen- u. Waldwegen verläuft, ist zu jeder Jahreszeit ein Genuß.

Die Wanderung wurde am 25. März 2021 vom Verschönerungsverein Tragwein durchgehend markiert (siehe Etikette - Foto)

Über sanfte Hügel und Wiesen, durch lichten Mischwald, an Feldrainen entlag führt diese Kapellen- und Marterl Rundtour in einem großen Bogen von Tragwein  über den historischen Badgraben zum Wimmerfeld, weiter nach Lugendorf, Zudersdorf, Höhenweg, Bildungshaus Greisinghof, Mistlberg und Taferlberg zurück zum Start bzw. zum Parkplatz in Tragwein.

Wer die Wanderung samt kultureller Fortbildung erfolgreich hinter sich gebracht hat, hat die Möglichkeit in der Pizzeria "Bella Casa" (am Markplatz) bzw. im "Cafe Thurner" (neben Spar) einzukehren.

Hr. Hermann Prokschi hat ein sehr interessantes, 9minütiges Video von dieser Wanderung gedreht - bitte ansehen unter:  https://youtu.be/1G2wD5AjRtM

Autorentipp

Kamera mitnehmen - unterwegs interessante, schöne Fotomotive - speziell im Bibelgarten des Bildungshauses Greisinghof.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
434 hm
Abstieg
434 hm
Tiefster Punkt 333 m
Höchster Punkt 572 m
Dauer
3:20 h
Strecke
12,9 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Marktgemeinde Tragwein, Lärchenweg 28 - großer öffentlicher Parkplatz (Grünhilde), keine Parkgebühr.

Ziel

Marktgemeinde Tragwein, Lärchenweg 28 (Grünhilde)

Weg

Vom Parkplatz wandern wir in Richtung Pfarrkirche und Markt. Rechter Hand, unter einer großen Linde, steht die Mariensäule.

Mariensäule: Die Mariensäule wurde 1750 aufgestellt, 1805 von den Franzosen demoliert, 1841 restauriert, 1939 von Pferdefuhrwerken umgeworfen, in den Kriegswirren 1945 von Panzerfahrzeugen umgestoßen und 1954 von der "Katholischen Männerbewegung" generalsaniert.

             Weiter gehen wir links dem Markt entlang, queren die B124 und ca. 100 m weiter die Erdleitenerstraße entlang, bis wir auf der linken Seite auf die Undesser Kapelle stoßen.

Undesser Kapelle: Die Kapelle beherbergt eine Lourdesgrotte. Angeblich ist eine Schriftrolle zwischen den Steinen der Grotte eingemauert. Der Volksmund berichtet: Einem Lugendorfer Bauer gingen die Pferde durch und er kam unter dem Leiterwagen zu liegen. Da gelobte er, eine Kapelle zu bauen, falls er das Unglück überlebe - was offentsichtlich der Fall war.

              Wir gehen einige Schritte zurück und biegen rechts in den steil abfallenden Badgraben ein. Bald treffen wir auf historische Gebäude aus dem 16. Jhdt. wie das Färberhaus, Bräuhaus, Baderwerkstatt und auf den radonhaltigen Gemeindebrunnen. Weiter leicht bergauf, kommen wir zur Urthaler Kapelle (versteckt zwischen Zypressen).

Urthaler Kapelle: Errichtet im Jahr 1800 und ist Maria geweiht. Sie steht anstelle eines ehemaligen Marterls.

             Gleich nach der Kapelle biegen wir rechts in den Güterweg Mistlberg ein und wandern bis zur Kreuzung Wimmerfeld - Erleitenerstraße. Hier links einbiegen und nach ca. 25m erreichen wir auf der linken Straßenseite das Kiesenhofer Marterl.

Kiesenhofer Marterl: Besitzer: Ernst und Hermine Kiesenhofer vulgo Schönhuber - die Errichtung des Marterls ist unbekannt. Die bauchige Granitsäule ruht auf quadratischem Sockel, auf dem sich die Jahreszahl 1856 befindet. Der Aufsatz weist Bildvertiefungen auf drei seiner Mantelflächen auf. Zwei davon sind mit Blechtafeln besetzt: straßenseitig ein Christuskopf, südseitig der Spruch "Gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit. Amen". Es handelt sich um die Pestsäule aus dem Jahre 1856. Im Wimmer-Hölzl (im ehemaligen Wald -Gestrüb- dahinter) wird ein Pestfriedhof vermutet.

Wir wandern leicht ansteigend zuerst beim ehemaligen Bürgerspital (rechter Hand, gelbes großes Haus - Lugendorf 28) vorbei, bevor wir bei der nächsten Rechtskurve links in den Güterweg Wögerer einbiegen. Nach kurzem Anstieg biegen wir nach dem ersten Bauernhof (Lugendorf 25) links ein und ein breiter Feldweg bringt uns leicht ansteigend zum Oberwögerer Marterl.

Oberwögerer Marterl: Der Bildstock auf der bauchigen Säule trägt vier Bilder, die der Muttergottes, Jesus, Jesus mit der Dornenkrone und den hl. Florian. Das Marterl wurde nach einem schweren Gewitter gesetzt, bei dem wohl die Felder verwüstet worden waren, aber das Vieh verschont blieb.

             Beim Oberwögerer Marterl biegen wir links in den breiten Feldweg ein und folgen dem bis zum Holzkreuz "Goldener Herrgott".

Goldener Herrgott: Das Holzkreuz mit einem eisernen goldbesprühten Herrgott steht an einer schönen Wegkreuzung. Daneben steht ein Lochstein - ein Bankerl lädt zur Rast ein.

             Hier wandern wir rechts die Panoramarunde (in entgegengesetzter Richtung) weiter. Bald ist die kleine Ortschaft Zudersdorf zu sehen. In Zudersdorf biegen wir rechts auf die Asphaltstraße ein und nach einigen Metern erreichen wir das "Unterzudersdorfer Marterl".

Unterzudersdorfer Marterl: Errichtet im Jahre 1884 - das Bild zeigt bzw. soll die "Hl. Dreifaltigkeit" zeigen. Das Marterl stand früher am alten Weg bei der jetzigen Holzhütte vom Unterzudersdorfer und wurde im Zuge des Straßenbaues hierher versetzt.

              Die Asphaltstraße weiter entlang - bald kommen wir rechter Hand zur Klamhofer Kapelle.

Klamhofer Kapelle: Die Errichtung der Kapelle ist unbekannt. Die ursprüngliche Kapelle wurde aufgrund des Güterwegbaues abgerissen und 1975  wurde eine neue Kapelle von Friedrich und Maria Inreiter aufgestellt - siehe Inschift FMI.

             Weiter entlang der Asphaltstraße - wir nehmen noch die leichte Linkskurve (wir ignorieren den Hinweis "Höhenweg" für´s Erste) und das "Marterl auf der Alm" ist erreicht. Zypressen umrahmen das Marterl.

Marterl auf der Alm: Auch hier ist die Errichtung unbekannt, doch man weiß, daß es im Jahre 1939 im Zuge des Güterwegbaues hierher versetzt wurde. Der Standort bietet einen herrlichen Rundblick.

             Wir wandern ca. 150 m zurück und biegen links in den Höhenweg ein (siehe Markierung). Leicht bergab, zuerst noch Asphalt - vorbei am Bio-Ziegenhof - bringt uns ein breiter Feldweg  zum Güterweg "Haferzeile" und zum "Riegler Kreuz".

Riegler Kreuz: Das neue Holzkreuz steht in der Wiese am Straßenrand des Güterweges. Das ist aber nicht der ursprüngliche Standort. Eines Tages entschloß sich ein Köhler, bei Nacht Kohlen zu brennen, aber er schlief ein und verbrannte. Da dieses Unglück im weglosen Wald geschah, stetzte man sein Kreuz neben die Straße. 1980 hatte Hr. Riegler sen. einen schweren Traktorunfall. Da ihm bei diesem Unfall nichts passierte, versprach er, das Kreuz nicht verkommen zu lassen. 1995 wurde es daher neu errichtet und am 30.4.1995 geweiht. Einmal im Jahr gibt es eine Wallfahrt vom Rieglerkreuz zum Felsensteinerkreuz.

             Wir folgen weiter dem markierten "Höhenweg" bzw. der Markierung "Waldluftbaden" / "Mühlviertler Weg" - leicht ansteigend bevor er wieder flach verläuft - queren eine Wiese und wandern durch Mischwald hinab zur "Aisttal Bezirksstraße". Links weiter und  nach der Brücke links - nach ca. 125 m halbrechts in den Höhenweg einbiegen (siehe Markierung Höhenweg). Ein steiler Waldweg bringt uns nach einigen Kehren durch den Wald auf die Anhöhe. Das Bildungshaus "Greisinghof" (Blickrichtung gerade aus) ist nun bereits zum Greifen nahe. Nach ca. weiteren 540 m erreichen wir den Greisinghof mit dem Bibelgarten.

Bildungshaus "Greisinghof": Der Greisinghof in Tragwein ist ein Kloster der Marianisten und ein kirchliches Bildungshaus. Der Bibelgarten - unzählige Kräuter, Sträucher, Bäume und Steinsäulen strahlen Harmonie und Ruhe aus. Nimm dir Zeit für den Besuch der Kirche und des Bibelgartens !

             Nachdem wir den Bibelgarten umrundet haben, folgen wir dem Wasserweg (Richtung SW), den wir aber bereits wieder nach ca. 160 m links verlassen. Ein Wiesenweg führt und leicht absteigend zu einem Fahrweg - hier links einbiegen und nach weiteren 50 m gleich wieder rechts abbiegen - vorbei an einem Teich - (Markierung Wasserweg und Kirchensteig zeigt in die entgegengesetzte Richtung), entlang mehrerer eingezäunter Fischteiche und in einer Kehre hoch zur Zufahrtstraße Steininger. Wir folgen dieser Straße links bergauf und kurz vor dem Bauernhof "Steininger" biegen wir scharf links auf einen Feldweg ein. Weiter leicht ansteigend bis zum Feuerwehrhaus "Mistlberg" - hier links auf dem Güterweg bis zum Voggeneder Kreuz (steht rechter Hand zwischen zwei großen Birken)

Voggeneder Kreuz: Errichtet im Jahre 1857. Es wurde anläßlich des Straßenbaues vom Kreuzschmied zum Weiß (Güterweg Greisinghof) versetzt. Initiator war Herr Ökonomierat Huber (Haslbauer), ehemaliger Bürgermeister von Mistlberg. Inschrift: 1857 OA. Angeblich verunglückte an der ursprünglichen Stelle ein Holzfuhrmann.

             Vom Voggeneder Kreuz wandern wir ca. 50 m zurück und biegen links in den Feldweg (Kirchensteig - entgegengesetzt) ein - queren etwas später einen Güterweg - wandern über eine Wiese (Weg) und anschließend leicht abfallend im Wald zum Lungitzbach. Wir queren die Asphaltstraße und den Lugitzbach, wandern leicht bergauf durch den Wald, passieren die IQ-Tankstelle und weiter durch die Fellnersiedlung. Ein Feldweg führt uns zum Reiterhof bzw. zur "Kapelle beim Unterfellner".

Kapelle beim Unterfellner: Errichtet 1877. Es ist eine schöne, gepflegte Kapelle mit der Inschrift 1877 S ST (Simon Stockinger). Auf dem Türstock steht 1888 IA (d.h. Ignaz und Anna Stockinger). Beim Fellner ging die alte Straße nach Pregarten vorbei. Ein vorbei fahrender Botenfahrer hatte bei Regenwetter eine Florianistatue auf seinem Wagen, die er hier gelassen hatte mit der Bemerkung, sie später abzuholen. Er kam aber nie wieder. Man hat das als Fingerzeig gewertet und eine Kapelle gebaut.

Geradeaus weiter erreichen wir bald die Taferlbergkapelle.

Taferlbergkapelle: Die ursprüngliche Kapelle, die zu Ehren der Mutter Gottes errichtet wurde, ist nicht dokumentiert. Neu errichtet wurde sie 1989 von Ernst Haider, er war Maurer, Zimmermann, Dachdecker und Kunstschmied in einer Person. In der Kapelle befindet sich ein 1989 gemaltes Nirnberger-Bild. Laut Legende haben die Roßknechte die Pferde häufig geschlagen, um sie auf den höchsten Punkt der damaligen Straße zu bringen. Dabei wurde viel geflucht. Der Teufel war hier zu Hause, erst als die Kapelle erbaut war, ist der Teufel ausgezogen.

             Wir wandern weiter in Richtung Ortszentrum Tragwein, passieren das Lagerhaus - biegen rechts zur B124 ab - queren den Fußgängerübergang - halten uns rechts und queren nach wenigen Metern die markteinwärtsführende Straße - und das Johanneskreuz ist erreicht.

Johanneskreuz: Errichtet um 1800. Durch den Bau der Umfahrungsstraße mußte das Johanneskreuz, das vermutlich die Bannmeile des Marktes am westlichen Ortsausgang markierte, geringfügig versetzt werden. Heute steht das dem Märtyrer Johann Nepomuk geweihte Denkmal in einer Grünoase neben der verkehrsreichen Bundesstraße. Ruhebänke laden zum Verweilen ein.

             Vorbei an der "Grünhilde" und der Ausgangspunkt bzw. Parkplatz ist erreicht.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Siehe unter: https://www.ooevv.at

ÖBB Linz Hauptbhf nach Pregarten - Weiterfahrt mit öffentlichen Bussen nach Tragwein

ÖBB Linz Busbahnhof - nach Tragwein    

ÖBB von Wien kommend nach St. Valentin - mit Regionalzug nach Perg - Weiterfahrt mit Bussen nach Tragwein

Anfahrt

A1 von Salzburg kommend - Ausfahrt Linz-Prag - A7 - Ausfahrt Unterweitersdorf - Pregarten - Tragwein

A1 von Wien kommend, Ausfahrt Ybbs - Grein - Perg - Tragwein

                                                 oder

                                              Ausfahrt St. Valentin - Mauthausen - Schwertberg - Tragwein

Parken

4284 Tragwein, Lärchenweg 28, (beim Bioladen Grünhilde) großer, öffentlicher Parkplatz, keine Parkgebühr

Weitere Informationen

https://www.dioezese-linz.at/greisinghof

http://www.tragwein.at

E-Mail: gemeinde@tragweinooe.gv.at

Einkehrmöglichkeit in Tragwein: Pizzeria "Bella Casa" (Dienstag Ruhetag)

Cafe Thurner beim Sparmarkt (Montag bis Samstag offen), Tel:  07263 / 88181

Grünhilde Bioladen: Lärchenweg 28, Öffungszeiten unter Tel: 07263 / 86241 erfragen.

Fleischerei Fürst: Markt 22, Tel: 07263 / 88245

Nah & Frisch Krapf: Markt 31, Tel. 07263 / 88302

Spar Gusenbauer: Pregartnerstraße 1a/1, Tel: 07263 / 88033

Ausrüstung

Wanderschuhe und Wanderbekleidung je nach Witterung. Die Tour zum Mitnehmen für iPhone, Androit, Webseite und Track findest Du auf der letzten Seite nach dem Download.

Sicherheitshinweise

Keine besonderen Anforderungen, keine Einkehrmöglichkeit auf der Rundtour.

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