Jugendstil Fenster

Quelle: Montafon, Autor: Roland Fritsch

Beschreibung

Geschichtsträchtiges Jugendstil-Juwel in hohalpiner Kulisse

Hier wird der Blick frei auf eines der Wahrzeichen von Gargellen. Das Hotel Madrisa mit seinem Jugendstiltrakt hat eine bewegende Geschichte hinter sich. stolz und gleichzeitig bescheiden thront es seit mehr als einem Jahrhundert auf der kleinen Anhöhe neben der Kirche und gilt bis heute als erstes Haus am Platz.

Als Gargellen in den 1890er Jahren offiziell zum Luftkurort ernannt wurde, nutzte de rSchrunser Gastwirt Franz Xaver Schwarzhans die Gunst der Stunde durch den aufkeimenden Tourismus und baute eine alte Säumertaverne zum „Hotel und Curhaus zur Madrisa“ um. Nachdem Schwarzhans 1904 überraschend Konkurs angemeldet hatte, wurde das Haus von finanzkräftigen Interessenten nach den Plänen des bekannten Bregenzer Architekten Willibald Braun erweitert. Dabei entstand der bis heute erhaltene, in kunstvoller Holzbauweise erstellte, vierstöckige „Neubau“ mit elegantem Speisesaal – ein echtes Jugendstil-Juwel!

Übernommen wurde das Haus 1931 vom Dornbirner Hotelier Bertram Rhomberg, dessen Familie bis heute die Geschicke des Hotel Madrisa lenkt. Die Rhombergs erwiesen sich über die Generationen hinweg als ausgezeichnete Gastgeber mit Innovationsgeist. Unter anderem zeichneten sie für den Bau des ersten Schleppliftes im Jahre 1949 verantwortlich.

Vor allem aber war das Madrisa bekannt für sein exklusives Publikum, das sich im kulturaffinen Ambiente des Hauses daheim zu fühlen schien. Darunter finden sich Persönlichkeiten wie der Verleger Friedrich Arnold Brockhaus aus Leipzig, der Leibarzt der Königinder Niederlande oder die damaligen Vorarlberger Landeshauptleute Otto Ender und Ernst Winsauer. Aber auch Schriftsteller nutzten das Madrisa zur Schreibklausur. Als Erinnerung an jene illustre Zeit kann im Madrisa noch die genaue Menüabfolge der Feierlichkeiten zu Ehren von Kaiser Franz Josephs Geburtstag des Jahres 1908 bestellt werden. Das Kaiser-Menü soll an die bewegten Anfänge dieses Gargellner Wahrzeichens erinnern, das die erfolgreiche Tourismusentwicklung des Ortes maßgeblich mitgeprägt hat.

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