Der heutige Braumeister Matthias Sailer und Annemarie Loher, die Tochter von Braumeister-Legende Heinrich Steiner, bei der Winterbier-Verkostung im Brauereimuseum vom Hofbräuhaus Traunstein, wo die originalen Rezepturen sorgfältig aufbewahrt werden.
Hofbräuhaus Traunstein braut historisches Winterbier
Geschmackvolles Erbe aus den Nachkriegsjahren
© hb-ts,de
Hofbräuhaus Traunstein braut historisches Winterbier 🍻 Geschmackvolles Erbe aus den Nachkriegsjahren
Der Braumeister Heinrich Steiner hat im Hofbräuhaus Traunstein in den Nachkriegsjahren
des letzten Jahrhunderts gemeinsam mit dem damaligen Bräu Fritz Sailer einen besonderen
Bierstil entwickelt, der bis heute seine Gültigkeit behalten hat.
Steiner hinterließ ein umfangreiches handschriftliches Vermächtnis, das seine Tochter Annemarie Loher bis heute wie einen Schatz bewahrt und erst jetzt im Zuge der Museumseröffnung der Traditionsbrauerei im Frühjahr dieses Jahres geschenkt hat.
Darunter eine historische Bierrezeptur mit einem besonderen seltenen Maischverfahren.
Der aktuelle Braumeister Matthias Sailer hat nun mit sachkundiger Hand dieses Erbe neu belebt und ein bernsteinfarbenes gehaltvolles Festbier danach gebraut.
Als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart soll es auch an die mageren Nachkriegsjahre erinnern, als Heinrich Steiner und Fritz Sailer mit ihrem stärkeren Bier dem wirtschaftlichen Aufschwung der noch jungen Bundesrepublik, dem steigenden Wohlstand und natürlich ihrem hohen Qualitätsanspruch gerecht werden wollten.
Allerdings durfte man damals nur Dünnbier (altbayerisch G´wasch) nach dem Bewirtschaftungs-notgesetz brauen. Das „starke Sailer Bier“ zog deshalb im Jahr 1949 eine Vorladung ins Münchner Landwirtschaftsministerium nach sich.
Der zuständige Minister Dr. Alois Schlögl zeigte Einsicht und gestattete das Bier für alle,
die sich nach entbehrungsreichen Jahren wieder gutes bayerisches Bier leisten wollten. Heinrich Steiner war von 1947 bis 1964 Braumeister im Hofbräuhaus Traunstein.
Das Winterbier ist somit nicht nur ein Getränk, sondern ein Stück gelebte Geschichte, auch was den Geschmack angeht. Mit 13,9° Stammwürze und 5,9% Alkohol ist es vollmundig, trotzdem elegant und leicht karamellig mit harmonischen Hopfennoten.
Denn die Kunst des Brauens beinhaltet, dass man aus den Zutaten, die das bayerische Reinheitsgebot vorgibt, mit einer ausgetüftelten Rezeptur Neues entstehen lässt.
Es wird in limitierter Auflage bei den Wirten des Hofbräuhaus Traunstein angeboten sowie über den Online-Shop in historischen 2-Literflaschen verkauft.