Geniale Bauweise der Futterställe in der Hofstatt

Walserstall
Walserställe
Walserstall
Walserstall

Beschreibung

Warum die Architektur der Walserställe Jahrhunderte überstehen können.

In den fichtenreichen Wäldern des Tals war seit jeher die Blockkonstruktion naheliegend. Vollständig aus Holz gebaut und früher mit Holzschindeln gedeckt, begegnen uns die Futterställe entweder beim Walserhaus als „Huusschtall“ oder in den Wiesen als „Waidschtall“. Der für die Walser typische Stallaufbau ist folgender: Der Viehstall (= Kuhzimmer) wurde in Kantholzstrick satt aufgezimmert, so dass er dicht ist und im Winter die Wärme zusammenhält. Der darüber liegende Heuraum ist in Blockbauweise „aufgedröhlt“.  Somit entstehen zwischen den unbehauenen Stämmen Hohlräume, die dem Heu genügend frische Zuluft lassen. Der gesamte Heuvorrat wurde früher in Ballen, sog. „Schochen“, gebunden und von den meist steilen Hängen auf dem Rücken in den Stall getragen. Ein Walserstall ist durch einen bergseitig aufgeschütteten Damm aus Steinen und Erde vor Lawinen geschützt. Die herabstürzenden Schneemassen können so dem Gebäude keinen größeren Schaden zufügen, da der rückwärtige Teil des Bauwerkes dem Gelände angepasst ist. Dieser Erdwall, genannt „Arche“, wirkt wie ein Keil gegen den Schneedruck.

Beide Ställe haben über viele Jahrhunderte den rauhen Witterungseinflüssen unbeschadet standgehalten. Einer exakten dendrochronologischen Untersuchung zufolge wurde der südlich gelegene Stall im Jahre 1430 erbaut. Hierbei wurde ein Balken aus dem Jahre 1410 verwendet. Dieses Holzbauteil gibt beredtes Zeugnis über die 600jährige Baugeschichte des Gebäudes. Der nur wenige Meter talauswärts stehende Stall wurde um 1560 errichtet und weist mit seinen etwa 450 Jahren ein  ebenso stolzes Alter auf.

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