Friedrich-Rückert-Denkmal - Coburg

Quelle: Thüringen-entdecken.de, Autor: Paul Hentschel

Friedrich-Rückert-Denkmal - Coburg

Beschreibung

Friedrich Rückert war ein deutscher Dichter und Sprachgelehrter, der sich vor allem um die orientalischen Sprachen und deren Übersetzung ins Deutsche verdient gemacht hat.

Geboren wurde er am 16. Mai 1788 in Schweinfurt. Nachdem er dort das Gymnasium am 4. Oktober 1805 mit sehr guten Abschlussnoten verlässt, studiert er in Würzburg Jura, Griechische Mythologie und Naturphilosophie. Dort kommt er auch erstmals in Kontakt mit den Sprachwissenschaften. Am 20. Februar 1811 legt Rückert sein Promotionsexamen in Jena ab und verweist in der folgenden spektakulären Disputation auf die orientalischen Ursprünge des griechischen Geisteslebens. Bald darauf wird er in Jena Privatdozent, aber verlässt die Stadt bald wieder, um zurück zu den Eltern zu ziehen.

Nach folgenden Reisen und häufigem Wohnortwechsel zug Rückert im Oktober 1820 nach Coburg. Dort lebte und arbeitete er als Privatlehrer 6 Jahre lang bis 1826. In dieser Zeit lernt er auch seine zukünftige Ehefrau Luise Wiethaus-Fischer, Tochter eines Coburger Archivars, kennen.  Wenig später, am 26. Dezember 1821, heiraten die beiden. Aus der Ehe gehen insgesamt zehn Kinder hervor, von denen aber die meisten schon in frühen Lebensjahren krankheitsbedingt verstarben.

1826 zieht die Familie um nach Erlangen, wo Friedrich als "ordentlicher Professor der orientalischen Sprachen" an der dortigen Universität lehrt.

Im März 1841 erreicht den Sprachgelehrten ein sehr vorteilhaftes Lehrangebot aus Berlin, das er annimmt. Er unterrichtet aber ausschließlich in den Wintersemestern und verbringt die warme Jahreszeit meist auf dem Gut "Nattermannshof" in Neuses bei Coburg, das er von seiner verwitweten Schwiegermutter 1838 erwarb. 

Am 17. März 1848, nur einen Tag vor den Barrikadenaufständen, verlässt er Berlin und kehrt der Großstadt, mit der er sich nie richtig anfreunden konnte, für immer den Rücken zu. Seit dem lebte er in Neuses auf dem Gutshof und genoss als pensionierter Professor seinen Lebensabend.

Nachdem seine Frau Luise am 26. Juni 1857 nach langem Leiden stirbt, kümmert sich Rückert auch um seinen eigenen Nachlass: im sogenannten "Güterübergabe- und Teilungsvertrag" regelt er seine materiellen und finanziellen Verhältnisse für seine Nachkommen.

In den letzten Jahren werden Rückert noch viele Ehrungen um seine Verdienste für die Sprachwissenschaften zuteil. So ernennt ihn die Stadt Schweinfurt am 15. April 1865 zum Ehrenbürger und Kaiser Maximilan vn Mexiko verleiht ihm persönlich das "Commandeurkreuz des Ordens Unserer Lieben Frauen von Guadalupe".

Am 31. Januar 1866 stirbt Friedrich Rückert auf seinem Gut in Neuses. Er wird am 3. Februar unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen.

Rückert soll zu seinen Lebzeiten rund 50 Sprachen beherrscht haben. Ca. 400 bis 500 Lieder und mehrere tausend Gedichte gehen auf ihn zurück. Dazu zahlreiche weitere Texte und Theaterstücke.

Das Denkmal im Park zu Neuses wurde 3 Jahre nach seinem Tod eingeweiht. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof der Matthäuskirche in Neuses.

Die Friedrich-Rückert-Gedenkstätte befindet sich direkt am Park. Hier kann man seine noch heute erhaltene Studier- und Dichterstube besuchen.

Vom 14.01. bis 17.04 2017 findet eine Sonderausstellung zum Thema "Der Weltpoet Friedrich Rückert" ausgerichtet vom Kunstverein Coburg statt.

Kontakt

Rodacher Straße, 996450 Coburg OT Neuses, Deutschland
+499561892030
michaela.hofmann@coburg.de
rueckert-weltpoet.de
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