Musica Antiqua: Dialogues for Recorder and Theorbo

Programm:

- Gottfried Finger - Ground from 40 Airs Anglos pour la Flute 3me Livre
- Mauritio Cazzatti - La Pezzolo
- J.S. Bach - Sonate in e-Moll BWV 1034
- Ignacio Sieber - Sonate in g-Moll, Nr. 8
- Angelo Notari - Canzona Passagiata
- Giovanni Bassano - Ricercato Quarta Solo
Interpreten:
Nataliia Pavliv (Blockflöte, Sopilka)
Oleg Czuchlieb (Laute, Theorbe)
Konzertbeschreibung:
Musica Antiqua: Dialogues for Recorder and Theorbo ist eine musikalische Reise durch das Europa des 17. und 18. Jahrhunderts, in der jedes Werk die stilistische und genreübergreifende Vielfalt seiner Epoche offenbart. Das Programm ist als Dialog zwischen der improvisatorischen Tradition der Renaissancemusik und der
strukturellen Logik der barocken Sonaten aufgebaut - zwei Pole, die gemeinsam eine neue musikalische Sprache formten.Das Konzert eröffnet mit dem Ground von Gottfried Finger - einer englischen Variationsform, die auf einer wiederholten Basslinie basiert. Diese im 17. Jahrhundert beliebte Form zeigt die Verbindung zwischen der Renaissance-Tradition ostinater Zyklen und dem sich entwickelnden barocken Stil. Im Ricercato Quarta Solo von Giovanni Bassano und der Canzona Passagiata von Angelo Notari lebt die virtuose polyphone Rhetorik der Renaissance auf. Diese Werke verkörpern die Instrumentalmusik des späten 16. Jahrhunderts, die sowohl improvisatorische Freiheit als auch streng kontrapunktische Konstruktion miteinander verbindet.
Mit La Pezzolo von Mauritio Cazzatti verlagert sich die Klangsprache ins frühe Barock - mit markanten rhythmischen Kontrasten, tänzerischer Artikulation und dramatischen harmonischen Wendungen. Den zweiten Teil des Konzerts bestimmen ausdrucksstarke barocke Sonaten - die Sonate in g-Moll von Ignacio Sieber und die Sonate in e-Moll BWV 1034 von Johann Sebastian Bach. Bachs Sonate bildet den Höhepunkt des Programms, in dem architektonische Struktur, emotionale Tiefe und vollendete polyphone Kunst zu einem Gesamtbild verschmelzen.
Das Duo Nataliia Pavliv (Blockflöte, Sopilka) und Oleg Czuchlieb (Laute, Theorbe) präsentiert diese Werke in historischer Aufführungspraxis, die den klanglichen Charakter und die rhetorischen Nuancen der Epoche bewahrt. Die Kombination von Holzblasinstrumenten und gezupften Saiteninstrumenten schafft eine dynamische, lebendige Klangpalette, die das Publikum in die faszinierende Klangwelt des 17. und 18. Jahrhunderts entführt. Dieses Konzert ist nicht nur eine Aufführung alter Musik, sondern eine Rekonstruktion ihrer authentischen Klangwelt und ihrer rhetorischen Bedeutung. Es eröffnet den Zuhörern eine einzigartige musikalische Sprache, in der Geschichte und Emotionen zu einem harmonischen Klangraum verschmelzen.