Quelle | hubermedia GmbH |
Vortrag "Zeitlarn und seine pfälzische Vergangenheit"
Pfarrheim Zeitlarn

Johann Flauger
Die Veranstaltung
Der Vorschlag zu dem Vortrag stammt vom Vorsitzenden der KAB Reinhold Gebhard und entstand während der Herbstwanderung mit historischem Hintergrund 2022. Diese führte von Hochstetten über das Neubaugebiet Mitterfeld auf dem Mühlweg bis zum Abbachhof und nach Gonnersdorf. Dabei marschierte man entlang der Grenze zwischen zwei alten Fürstentümern Pfalz-Neuburg (Pflegeamt Regenstauf mit Regendorf) und Kurpfalz (Gericht Zeitlarn), wie man einer alten, von Ortsheimatpfleger Johann Flauger vorgelegten Flurkarte von 1590 entnehmen konnte. „Die Strasß neben dem Vischerholz bis hin zu dem liegenden Creuz auff der Hochen Stetten“, so lautete die historische Beschreibung. Einige Straßen im Neubaugebiet sollen an die pfälzische Vergangenheit unseres Ortes erinnern. Viele angesprochenen Fragen zur Geschichte blieben damals offen und sollen nun in einem besonderen Vortrag geklärt werden. Es ist geschichtlich ungeheuer spannend, wie durch wiederholte Erbteilungen des Wittelsbacher Fürstenhauses das Herzogtum Bayern in Ober- und Niederbayern und weitere Teilherzogtümer zerfiel, wie Pfalz-Neumarkt und die Oberpfalz entstanden und unter welchen Umständen das Gericht Zeitlarn 1438 als südlichstes Pflegeamt zur Pfalz kam. Spannend auch wie nach dem Landshuter Erbfolgekrieg und der verlorenen Schlacht bei Schönberg (Wenzenbach) durch einen Spruch Kaiser Maximilians I. ein weiteres Fürstentum, die „Junge Pfalz“, mit der Residenzstadt Neuburg an der Donau entstand. Durch einen Federstrich wurde dabei die Grenze mitten durch das Gericht Zeitlarn gezogen und der Ort „Regeldorff“ aus dem Amt „Zeidlernn“ ausgliedert und dem neuen Fürstentum zugeschlagen. Interessant auch wie im Jahre 1623 die Oberpfalz dem bayerischen Herzog Maximilian vom Kaiser als Entschädigung für seine Kriegskosten im Dreißigjährigen Krieg übertragen wurde und damit das Amt Zeitlarn-Sallern zu Kurbayern fiel, während Regendorf bei Pfalz-Neuburg verblieb. Die Grenze aber bestand fort bis zur Auflösung der Fürstentümer mit Ausrufung des Königreiches Bayern zu Beginn des Jahres 1806. Weitgehend blieb dies auch die Grenze zwischen den im Gemeindeedikt von 1818 im Königreich Bayern geschaffenen Gemeinden Zeitlarn und Regendorf. Vielleicht spielt die bewegte unterschiedliche Geschichte auch eine Rolle dabei, dass der Weg bis zum Zusammenschluss im Jahre 1978 im Rahmen der Gebietsreform mit so vielen Widerständen verbunden war. Anhand von Auszügen aus alten Urkunden, Karten und historischen Berichten soll versucht werden, die Beziehungen unserer Ortsteile zu ihren jeweiligen Landesherren und Residenzstädten darzustellen und ein möglichst lebendiges Bild von der Situation unserer Vorfahren durch viele Jahrhunderte hindurch und zu wichtigen historischen Zeitpunkten zu zeichnen. Dazu sollen auch die Darstellung einiger historischen Persönlichkeiten und deren Wirken sowie der leidvollen Folgen der häufigen Religionswechsel beitragen.
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