Quelle | Gemeinde Rimsting |
Leonhardiumritt in Greimharting (seit 1411)
Filialkirche Greimharting
Die Veranstaltung
Das Patrozinium St. Leonhard zählt zu den weit zurückreichenden Volksbräuchen im Chiemgau. Seit Menschengedenken sind die fünf Gemeinden der Großpfarrei Prien am Chiemsee und deren Repräsentanten in Greimharting daran beteiligt. Fünf Bürgermeister mit schön verzierten, dickbauchigen Kerzen führen den Bittgang um die Kirche an; es sind dies der Bürgermeister der Marktgemeinde Prien, von Rimsting, Frasdorfs Bürgermeister für die ehemalige Gemeinde Wildenwart, Bernaus Bürgermeister für Hittenkirchen und Rimstings dritter Bürgermeister für Greimharting.Der Leonhardiritt von Greimharting wird immer am 6. November seit 1411 abgehalten. Während früher die in der Landwirtschaft eingesetzten Pferde zu Umritt und Segnung nach Greimharting kamen, zählen heute Pferde aller Art dazu, die dem Sport und der Freizeitgestaltung dienen. Mit zum Leonhardizug gehören Wagen und Gruppen mit religiösen Themen, in denen die Tradition barocker Darstellungsfreude geblieben ist.Leonhard wurde gemäß Überlieferung vom Erzbischof Remigius von Reims (440 - 534) getauft und erzogen. Leonhard besuchte häufig Gefangene in ihren Zellen. Nach der Ablehnung der Bischofswürde zog er sich als Eremit zurück und begann von seiner Zelle aus für Kranke und Hilfsbedürftige zu predigen. Die Legende besagt, dass bei seiner Anrufung hin auf wundertätige Weise die Ketten zahlreicher Gefangener zersprungen sind. Der hl. Leonhard war zunächst Schutzpatron der Gefangenen und wird auch als Kettenheiliger bezeichnet. Besondere Verehrung wird ihm ab dem 11. Jahrhundert in Altbayern zuteil, wo er als Nothelfer angesehen wird. Vor allem als Schutzpatron für das Vieh und insbesondere für die Pferde.Seit dem 13. Jahrhundert wird er mit Krummstab und den Attributen Kette, oftmals mit Pferden und Ochsen dargestellt. Die Kette symbolisiert dabei die von Leonhard erwirkten Befreiungen von Gefangenen. Im Laufe der Zeit wurde die Kette falsch interpretiert und als Viehkette angesehen, weswegen er als Schutzpatorn für das Vieh gilt.