Eröffnung Fotoausstellung: Florian Holzherr: Shaker Architektur

bosco Bürger- und Kulturhaus gauting

Do
23. Sept
2021
Beginn
19:00
Ende
24:00
Veranstaltungsort
bosco Bürger- und Kulturhaus gauting
Oberer Kirchenweg 1, 82121 Gauting, Deutschland

Die Veranstaltung

In seiner Ausstellung zeigt Architekturfotograf Florian Holzherr Bauwerke der Religionsgemeinschaft der Shaker. Zur Eröffnung spricht er über die Shaker Architektur und ihren Einfluss auf europäische Strömungen in den Bereichen Architektur, Design und Möbel.

Der Wirklichkeits- und Wahrheitsgehalt von Bildern wird nicht nur durch Absicht im Abbild, sondern zu allererst durch seine mediale Umsetzung geprägt. Jeder Fotografie liegt ein gewünschter Zusammenhang im Machen, als auch im Wahrnehmen zugrunde. Worin liegt das Interesse an einer zölibatären Religionsgemeinschaft für einen Fotografen? Und wie kommt eine Auswahl von Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert zustande?
Die nun ausgestorbene Religionsgemeinschaft der Shaker, nahm Mitte des 18. Jahrhunderts ihren Ursprung in Europa und konnte durch geschickte Fusion mit den Baptisten sehr rasch die Zahl der Ordensmitglieder erhöhen. Der Bedarf an Wohn- und Wirtschaftsgebäuden wuchs und wurde regional abgestimmt entwickelt. Natürlich spezialisierten sich einzelne Mitglieder aufgrund ihrer Fähigkeiten und gaben dem gesamten Vorhaben die Präzision, die wir heute in allen handwerklichen Berufen so vermissen. Formfindung und Funktion treffen sich im puristischen Verständnis der Zeit und spiegeln den Umbruch. Man merkt sehr schnell, dass sich freie und befreite Gesellschaftsschichten mit ähnlichen Themen beschäftigen. Das Besondere und der große Erfolg dieser Gemeinschaft liegt vor allem in der Anwendung aufklärerischer Ideale und spiegelt sich in der gleich berechtigten Aufnahme beider Geschlechter, sowie der Zulassung farbiger Schwestern und Brüder. Obwohl sie zeitweise über riesige Ländereien verfügten, konnte der Bedarf an menschlicher Arbeitskraft in den rasch wachsenden Städten durch die Industrialisierung, den Nachwuchs nicht mehr decken – ihr Untergang begann. So stellen wir auch heute die Frage warum die Städte im Aufbau so starken Zuwachs brauchen und im Umgang mit diesem, aus sich heraus nicht mehr bewältigen? (Prof. Dietmar Tanterl)

Info

Quelle Landratsamt Starnberg
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