Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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1883 hm |
Abstieg
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1874 hm |
Tiefster Punkt | 1339 m |
Höchster Punkt | 2645 m |
Dauer
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7:00 h |
Strecke
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23,3 km |
"Das Faulkogel Syndrom"
Quelle: Alpenverein Spittal/Drau, Autor: Christian Resch
Die Tour
Kuriose und selektive Skitourenrunde - mit klarem Fokus auf die Abfahrtsperformance - inmitten der Radstätter Tauern. Beim technisch fordernden Anstieg auf das Pongauer Matterhorn trennt sich die Spreu vom Weizen, die zwei anregenden Rinnen lassen den Puls - fortgeschrittener Skiakrobat*innen - ordentlich in die Höhe schnellen!
Unverhofft kommt oft...
Dieser abwechslungsreiche Rundkurs lässt so manches Sportlerherz - in jeder Hinsicht - höher schlagen!
Es handelt sich hierbei um ein "Rinnenrodeo" der absoluten Extraklasse, eine perfekter Balanceakt zwischen leichten und skitechnisch sehr schwierigen Passagen - im Aufstieg, wie auch bei der Abfahrt!
Dabei beginnt die Tour anfangs recht eintönig und führt über einen langen, teilweise recht flachen Forstweg in freies und einfaches Skigelände.
Weiter oben ändert sich schlagartig der Charakter dieser Skirunde und man meint, in einer anderen Welt zu sein...
Im Gruberkar eröffnen sich die ersten sensationellen Weitblicke in die umliegende, schroffe Bergwelt und auch auf das primäre Gipfelziel - den Faulkogel!
Ab der Windischscharte verspürt man schon einen Hauch von Dolomitenfeeling, am Einstieg der steilen Nordostrinne angelangt, glaubt man dann wirklich, dass es sich um eine extravagante Tour - in südlicheren Gefilden - handelt!
Die besagte, nordseitige Rinne zieht grimmig und steil empor und sollte keineswegs unterschätzt werden. Es gilt, rund 400hm mit einer durchschnittlichen Hangneigung von über 40° zu überwinden, die kurze Passage vor der Engstelle steilt sogar bis zu 45° auf!
Der lange Schneekanal zieht bis knapp unter dem Gipfel und läuft dann relativ sanft in den kurzen Gipfelgrat aus. Jetzt folgt der finale und äußerst ausgesetzte Grat zum Hauptgipfel des Faulkogel, bei geringer Schneelage kurze, leichte Kletterstelle im Auf- und Abstieg!
Nach getaner Schwerstarbeit erfolgt der erste puls- und schweißtreibende Downhill durch die wirklich excellent fahrbare Nordostrinne!
Bei brauchbaren Verhältnissen - und diese finden sich hier, aufgrund des vor der Sonne schützenden Felssporns, die meiste Zeit - ein wirklich empfehlenswertes und spassbringendes Erlebnis!
Die vogelwilde Abfahrt endet ungefähr auf Höhe des Neukarsee, nun wird abermals angefellt und über technisch leichtes und stark kuppiertes Skigelände in Richtung Windischscharte aufgestiegen.
Kurz vor der eben erwähnten Scharte wird nach links bzw. südlich - in Richtung Windischkopf - aufgestiegen. Vor Erreichen des Hauptgipfels auf ca. 2500m hart nach Westen abdrehen. Der markante Vorgipfel ist schon von Weitem sichtbar und genau hier zieht auch der nächste Abfahrtskanal ins Hochtal hinab!
Die zweite, anregende und westlich ausgerichtete Rinne ist nun erreicht und lädt sogleich zu einer zünftigen Abfahrt ein.
Besondere Achtsamkeit bei der sehr steilen und engen Einfahrt, hier übertrifft die Steilheit mit Sicherheit die 45° Marke, nach unten hin wird die Rinne aber immer gutmütiger. Nach der Engstelle öffnen sich die seitlichen Begrenzungsfelsen und man findet sich in großartigen, steilen Firnhängen wieder!
Die weitere Abfahrt folgt im Wesentlichen der Aufstiegsspur, bis diese ganz unspektakulär über die bereits bekannte Forststraße ausläuft!
Trotz des langen und eintönigen Zu- und Abstieges, über die Forststraße, eine äußerst skurrile Top-Skitour mit absolutem Premium-Charakter. Bestens geeignet für souveräne und skitechnisch versierte Abfahrer*innen mit ausgeprägten konditionellen und alpinistischen Fähigkeiten - ein besonderes Zuckerl für devote und eingefleischte Rinnenfetischisten...
Anhand der international gebräuchlichen & fünfteiligen Schwierigkeitsskala nach TOPONEIGE (I=leicht / II=mäßig schwierig / III=schwer / IV=sehr schwer / V=extrem schwer) sind die skitechnischen & alpinistischen Anforderungen dieser Tour mit IV zu bewerten.
Autorentipp
Diese lange und anstrengende Runde erfordert sicherste Verhältnisse und einen frühen Start. Die steile Westrinne am Vorgipfel des Windischkopf sollte unbedingt bis spätestens zur Mittagszeit durchfahren werden!
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Parkplatz im Ortsteil Wald, Zederhaus, direkt beim Tauerntunnel-Südportal
Ziel
Faulkogel (2654m) & westlicher Vorgipfel des Windischkopf (2530m)
Weg
Start beim Parkplatz im Ortsteil Wald, über den langen und flachen Forstweg in westlicher Richtung - in vielen Serpentinen - bis knapp vor der Schliereralm empor. Hier wird nach rechts abgezweigt und wiederum über viele Kehren bis vor die Jakoberalm - die leichten Hänge laden zum Abkürzen ein. Jetzt westwärts weiter und über eine kurze Steilstufe in das Gruberkar - nun befindet man sich im freien und einfachen Skigelände.
Im Kar in nordwestlicher Richtung weiter, bis zum nächsten steileren Hang. In diesem Querung bis in die Windischscharte.
In der Scharte wird abgefellt und im Osthang des Faulkogel bis in die Falllinie der Nordostrinne gequert. Bei guten Sichtverhältnissen gibt sich diese Rinne eindeutig zu erkennen!
Jetzt steil und circa 400hm empor, die Hangneigung hat durchschnittlich etwas über 40°, vor der Engstelle werden ungefähr 45° erreicht.
Die lange Rinne zieht bis knapp unter dem Gipfel und läuft dann relativ sanft in den kurzen Gipfelgrat aus. Jetzt folgt der kurze, aber äußerst ausgesetzte Grat bis zum Hauptgipfel, bei geringer Schneelage kurze, leichte Kletterstelle im Auf- und Abstieg!
Die Abfahrt erfolgt über den eben erstiegenen Kanal und endet ungefähr auf Höhe des Neukarsee.
Nun wird abermals angefellt und über technisch leichtes und stark kuppiertes Skigelände in südlicher Richtung bis knapp vor die Windischscharte aufgestiegen.
Kurz vor der Scharte wird nach links bzw. südlich - in Richtung Windischkopf - gespurt. Vor Erreichen des Hauptgipfels auf ca. 2500m hart nach Westen abdrehen. Der markante Vorgipfel ist schon von Weitem sichtbar und genau hier zieht auch der nächste Abfahrtskanal ins Gruberkar hinab!
Die zweite, anregende und westlich ausgerichtete Rinne ist nun erreicht.
Besondere Achtsamkeit bei der sehr steilen und engen Einfahrt, hier übertrifft die Steilheit mit Sicherheit die 45° Marke, nach unten hin wird die Rinne aber immer gutmütiger. Nach der Engstelle öffnen sich die seitlichen Begrenzungsfelsen und man findet sich in großartigen, steilen Firnhängen wieder!
Die weitere Abfahrt folgt im Wesentlichen der Aufstiegsspur - in südlicher Richtung - bis diese ganz unspektakulär über die bereits bekannte Forststraße ausläuft. Über diesem hinab, bis zum Ausgangspunkt der Tour.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit dem Bus - von Salzburg oder St.Michael im Lungau - bis Zederhaus (Ortsmitte). Fahrpläne unter www.oebb.at ersichtlich!
Von dort per Taxi zum Ortsteil Wald.
Anfahrt
Via Salzburg: Tauernautobahn A10, Ausfahrt Zederhaus - gleich nach der Autobahnabfahrt auf die schmale Nebenstraße abbiegen.
Hinweistafel: Naturpark Riedingtal
Auf dieser Straße 5 km nach Nordwesten - immer parallel zur Autobahn, bis zum großen Parkplatz in Wald. Dies ist auch das Ende der Fahrmöglichkeit.
Via Kärnten: Tauernautobahn A10, Ausfahrt St. Michael - nach der Autobahnausfahrt wiederum parallel zur A10 auf der L212 bis nach Zederhaus. Hier weiter bis zum großen Parkplatz in Wald.
Parken
Viele kostenlose Parkmöglichkeiten am Ende der Zederhauser Landesstraße, im Ortsteil Wald - inklusive WC, Umkleideraum & LVS-Teststation!
Weitere Informationen
Eine lohnende Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit ist der Kirchenwirt in Zederhaus.
Der Wirt, Peter Gruber, organisiert für Hausgäste & auf Anfrage, Shuttle-Dienste zu den diversen Skitouren-Ausgangspunkten in der Umgebung.
www.alpingasthof-kirchenwirt.at
Ausrüstung
Normale Skitourenausrüstung plus Pieps, Schaufel und Sonde. Harscheisen sind obligatorisch.
Es empfiehlt sich auch die Mitnahme von Leichtsteigeisen und eventuell - bei eisigen Verhältnissen - einen Pickel für den steilen Anstieg in der Nordostrinne!
Sicherheitshinweise
Eine Begehung dieser anspruchsvollen Runde sollte nur bei sichersten Bedingungen in Erwägung gezogen werden.
Die Schlüsselpassagen sind zweifelsohne der Aufstieg und die Abfahrt auf den Faulkogel, sowie der sehr steile Husarenritt durch die Westrinne vom Vorgipfel des Windischkogel!