Burg Wels und Kaiser Maximilian

Burggarten
Der Burggarten hat im Laufe der Zeit sein ursprüngliches Erscheinungsbild verändert, jedoch strahlt er nach wie vor eine besondere Schönheit aus. Mit wechselnden Blumenarrangements lädt er Besucher ein, ihre Seele baumeln zu lassen und Ruhe zu finden. Nebenbei wird der Burggarten gemeinsam mit der Burg als Rahmen für Theater und Konzerte genutzt.

Kaiser MAXIMILIAN I. (1459 – 1519)
Kaiser Maximilian, einer der modernsten Herrscher seiner Zeit, verbrachte aufgrund seines politischen Engagements und mehrerer Kriege nur wenig Zeit an einem Ort. "Der letzte Ritter" war viel öfter in Wels als seine Vorgänger und Nachfolger. Sein Naheverhältnis zu Wels hatte zwei Gründe: die Burg war in seinem Besitz und die Familie der Polheimer, deren Mitglieder Wolfgang und Martin enge Freunde und Vertraute des Kaisers waren. Auf seinen vielen Reisen kam Maximilian oft nach Wels und stattete die Stadt mit verschiedenen Privilegien aus. Er veranlasste den Umbau der Burg Wels sowie den Ausbau des Rathauses. Ende 1518 kam der todkranke Kaiser ein letztes Mal in unsere Stadt. Kaiser Maxi fand, dass Wels ein guter Platz zum Sterben ist. Er reiste eigens von Augsburg über Innsbruck nach Wels, wo er - von zahlreichen Krankheiten und einem Schlaganfall schwer geschwächt - seinen letzten Lebensmonat verbrachte.
Warum Wels? Das ebenfalls in seinem Besitz befindliche Schloss Linz wäre weit geräumiger gewesen als die für einen Kaiser doch recht enge und bescheidene Burg. Historiker meinen, Aberglaube könnte eine Rolle gespielt haben. Maximilians Vater Friedrich III. war im Schloss Linz gestorben.
Als Sterbezimmer wird der Raum hinter dem prächtigen Erker im ersten Obergeschoss des Südtrakts vermutet. Sterben wollte er allerdings nicht als Monarch, sondern als gewöhnlicher Mann und wünschte sich auch ein einfaches Begräbnis. Unabhängig davon verschwanden kurz nach seinem Tod alle seine in der Burg befindlichen Besitztümer. Einiges dürften seine Hofleute an sich gebracht haben. Schließlich musste Maximilian sogar mit fremdem Geld bestattet werden. Er starb am 12.1.1519 in der Welser Burg. Sein Leichenzug wurde zum größten gesellschaftlichen Ereignis (Adel, Erzbischof von Salzburg, uvm.) für Jahrhunderte. Begraben wurde er in Wiener Neustadt.

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