Brunnkogel - NW-Grat u. Vöcklabrucker Pfeiler (Höllengebirge)

Quelle: Alpenverein Edelweiss, Autor: Josef Melchart

Brunnkogel Nordseite (Sicht von der Taferlklause)
Beschreibung Seite 1
Beschreibung Seite 2
Topo
Bischofsmütze (Sicht vom Brunnkogel-Nordwestgrat)
NW-Grat, Einstiegsrippe
NW-Grat 1.SL,  plattiger Fels auf der Einstiegsrippe
NW-Grat 2.SL, das bisschen Gras stört nicht
NW-Grat 4.SL, man tänzelt oben am Grat
NW-Grat 6.SL, interessante Felsformation
Stand in der Buchscharte

Die Tour

Zwei schöne Routen in untypischer Umgebung.

Das Höllengebirge ist nicht gerade als alpines Klettergebiet bekannt. Umso überraschender findet man auf der Nordseite des Brunnkogels mit dem Nordwestgrat und dem Vöcklabrucker Pfeiler (Nordpfeiler) zwei nette Routen in gutem Kalkfels. Wer den Zustieg von knapp 2 Stunden nicht scheut, wird mit einem einsamen Klettererlebnis belohnt und landet auf einer markanten Erhebung des Höllengebirges mit riesigem Gipfelkreuz.

Schwierigkeit:   Nordwestgrat 3+ (1 Stelle),   Vöcklabrucker Pfeiler 4+

Felsqualität:  3/4.  Plattiger, großteils fester Fels.

Absicherung:  2/4 bis 3/4 (Bohrhaken).

Stützpunkt:  eventuell Hochleckenhaus (1574m).

Autorentipp

Die beiden Touren können gut miteinander kombiniert werden, beim Abstieg a)  kommt man wieder zum Einstieg.

Info

Schwierigkeit
IV+
mittel
Aufstieg
980 hm
Abstieg
980 hm
Tiefster Punkt Taferlklause
763 m
Höchster Punkt Brunnkogel
1708 m
Dauer
5:30 h
Strecke
7,3 km

Details

Zustieg 700 m, 1:45 h
Kletterlänge 200 m, 2:00 h
Seillänge 1 x 50 m
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Weg

Zustieg:  700 Hm, 1:45 bzw. 2:00 Std.

Vom Parkplatz Taferlklause auf dem markierten Weg Richtung Hochleckenhaus bis zum Holztrog beim Aurach-Ursprung. Hier unmarkiert nach links abzweigen, zuerst flacher Forstweg, dann Steig. Den großen Schlag (Windbruch) ca. 10 min aufwärts, auf 1070m Höhe quert der Weg nach links in den Wald und steigt dort an bis unter die Felsen der Bischofsmütze (1446m, Doppelturm mit kleinem Gipfelkreuz). Hier beginnt der „Franz-Scheckenberger-Steig“ (Tafel). Über Felsstufen (Stellen 1) in eine weite Felsrinne, auf 1330m Höhe nicht nach rechts den Spuren folgen, sondern besser links in der Rinne weiter (1), dann durch enge Latschengassen bis in den Sattel zwischen Bischofsmütze und Brunnkogel.

a) Zum Nordwestgrat:  Vom Sattel 200m rechts aufwärts  zum Auslauf einer Felsrinne (in dieser führt der Franz-Scheckenberger-Steig parallel zum Grat weiter) und wenige Meter nach links zum Ansatz des Grates (Bohrhaken).  Einstiegshöhe ca. 1460m.

b) Zum Vöcklabrucker Pfeiler (Nordpfeiler):  Vom Sattel 100m rechts aufwärts bis auf halbe Höhe zwischen Sattel und Nordwestgrat-Beginn. Hier nach links in einer schmalen Latschengasse 50m hinunter und zur Nordwand queren. Entlang dem Wandfuß nach Osten über Geröll bergauf, über brüchige Schrofen bergab (1) und wieder bergauf zum Ansatz des Nordpfeilers, wo die Latschen am weitesten hinauf reichen. Einstieg auf einem kleinen Absatz bei Bohrhaken.

Route: 

Nordwestgrat: 340 m / 200 Hm / 8 SL,  2:00 Std.  Logische Route über die Rippen des Grates. 

Vöcklabrucker Pfeiler:  280m / 200 Hm / 7 SL, 2:00 Std.  Mündet bei der "Buchscharte" in den Nordwestgrat.

Gemeinsamer Ausstieg am unmarkierten „Franz-Scheckenberger-Steig“ kurz vor dem Gipfel des Brunnkogels (1708m).

Abstieg:  980 Hm, 1:45 Std. 

a) Vom Ausstieg sofort nach rechts (W, NW) den unmarkierten „Franz-Scheckenberger-Steig“ hinab und parallel zum Nordwestgrat zurück zum Einstieg. - Teilweise unangenehm erdige und abschüssige Rinne, Stellen 1+, bei Nässe sehr heikel. Beim Überqueren einer Felsrinne auf die schwachen Farbpunkte achten! 

b) Den markierten Wanderweg nach Westen bis zum tiefsten Punkt vor dem Hochleckenkogel. Hier in der Einschartung nach Norden ins Kar hinunter (Stellen 1), wo man auf den Franz-Scheckenberger-Steig trifft.

c) Am bequemsten vom Brunnkogelgipfel auf markiertem Weg nach Westen Richtung Hochleckenkogel. Diesen überschreiten (80 Hm Anstieg) oder westlich umgehen (50 Hm Gegenanstieg), Abstieg durchs Aurachkar zum Holztrog (Aurach-Ursprung) und zurück zur Taferlklause. Zeitlich etwas länger.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Öffentliche Anreise leider nicht möglich.

Anfahrt

a) Von Altmünster (Traunsee) Richtung Attersee über Neukirchen bis zur Taferlklause,  oder

b) Von Steinbach am Attersee Richtung Altmünster (Osten) bis zur Taferlklause. –

Der Parkplatz liegt 150m östlich des „Taferlklaus-Sees“. Hier beginnt der Wanderweg Richtung Hochleckenhaus.

Die Taferlklause ist nicht sehr markant, der Taferlklaus-See jedoch angeschrieben.

Nicht zu verwechseln mit der Kienklause (Gasthof)!

Weitere Informationen

Ausrüstung

Alpine Kletterausrüstung, 45m-Seil. Für NW-Grat 5 Express, für Vöcklabrucker Pfeiler 8 Expressschlingen, 2 mittlere Friends brauchbar.

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