Berchtesgadener Bilderstüberl

Beschreibung

Holzschnitte von Fritz Richter

Direkt neben der Franziskanerkirche am Eingang zum Alten Friedhof befindet sich das Berchtesgadener Bilderstüberl. Im denkmalgeschützten eingeschossigen kleinen Haus mit Krüppelwalmdach fertigte und verkaufte der Maler und Grafiker Fritz Richter seine unverwechselbaren Holzschnitte. Alisa Pflug knüpft an diese Tradition an und schafft mit den Original Holzschnittplatten von Fritz Richter hochwertige Holzdrucke.


Fritz Richter: Maler und Grafiker aus Berchtesgaden

Fritz Richter wurde 1904 in Salzburg geboren. Die Eltern stammten aus Dessau. Richter besuchte in seiner Geburtsstadt Salzburg die Schule. So schrieb er in seiner kurzen Biographie: „Die Schule gab mir die schlechtesten Zeichennoten – später die Stadt die silberne Medaille. Meinen Lehrern zum Trotz habe ich Zeichenstift und Stichel ergriffen“. Er studierte an der Leipziger Akademie für graphische Künste bei Georg Belwe und arbeitete anschließend als freischaffender Künstler mit dem Schwerpunkt auf Gebrauchsgrafiken und Holzschnitte. Von 1931 bis zu seinem Tod 1981 lebte Fritz Richter in Berchtesgaden. Von hier aus unternahm er Studienreisen nach Italien, Frankreich und dem Balkan. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er für fünf Jahre zum Kriegsdienst eingezogen – welcher Art sein Kriegsdienst war, ob z. B. als Soldat oder Sanitäter, ist nicht bekannt. Ab 1955 litt er an einer zunehmend schweren Erkrankung, so dass er das Holzstechen aufgeben musste und bis zum endgültigen Erlahmen seiner Kraft nur noch malte und zeichnete. Aber noch bis in die 1970er Jahre wurden in Berchtesgaden in einem kleinen Gebäude neben der Franziskanerkirche Abdrucke seiner Holzschnitte auf engstem Raum ausgestellt und zum Kauf angeboten.

Richter schuf über 150 Holzschnitte neben Buchillustrationen und Exlibris. Ein Großteil dieser Holzschnitte zeigt die Landschaft um Berchtesgaden, die Menschen, die in dieser Landschaft verwurzelt sind mit ihrer Arbeit, ihren Sitten und dem Brauchtum, ihre Freuden aber auch ihrem Leid. In der frühen Schaffensperiode entstanden etwa 20 Holzschnitte, die in der schwarzweißen Farbgebung das Leid des Krieges wiedergeben und die soziale Kluft der 1920er Jahre anprangern. Diese Drucke sind der veristischen Stilrichtung zuzuschreiben, die eine provokative wirklichkeitsgetreue künstlerische Art beschreibt. Hier sind solche Schnitte von Richter zu nennen wie: Groteske einer Stadt, Und über uns der Himmel wie auch Das Saxophon spielt der Tod. Nach 1931 und vor allem nach dem Krieg änderten sich seine Sujets. So prägten nun auch verstärkt biblische Motive seine Werke. Mit zunehmendem Alter wendete er sich philosophisch weltlichen Themen zu, insbesondere mit Holzschnitten zu Goethes Faust. Auf seinen Studienreisen insbesondere in Italien entstanden viele Aquarelle. Die Berchtesgadener Berge findet man ebenfalls in vielen seiner Aquarelle, nicht zuletzt nachdem Richter krankheitsbedingt keine Holzschnitte mehr anfertigen konnte.
 


Alisa Pflugs Holzdruck – echte Handarbeit

Jeder Richter Druck des Berchtesgadener Bilderstüberls limitiert und wird von Hand aufwendig gedruckt. Hierfür verwendet Alisa Pflug die jeweilige Original Holzschnittplatte und sogenanntes Mitsumataseidenpapier, sehr hochwertiges Seidenpapier. Die Holzschnittplatte wird mit einer speziellen Druckfarbe eingewalzt. Hierbei wird auf das richtige Mischverhältnis und die exakte Farbtemperatur geachtet. Im nächsten Schritt wird das Seidenpapier mit viel Fingerspitzengefühl und äußerster Sorgfalt vorsichtig auf die Holzschnittplatte gelegt und per Hand an modelliert. Nachdem die Druckplatte die Farbe aufgenommen hat wird das Seidenpapier vorsichtig abgezogen. Bevor der fertige Druck mit Passepartout und Rahmen fertig gestellt werden kann, muss er je nach Größe und Motiv ein bis drei Tage trocknen.

Kontakt

Franziskanerplatz 1, 83471 Berchtesgaden, Deutschland
+49-151-64315724
info@berchtesgadener-bilderstueberl.de
berchtesgaden.de/bilderstueberl

Öffnungszeiten

Samstag 10:00 - 12:00 Uhr

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